Ocean State

Buchseite und Rezensionen zu 'Ocean State' von Stewart O′Nan
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Inhaltsangabe zu "Ocean State"

Über Schwestern, Mütter und Töchter – und die schrecklichen Dinge, zu denen uns die Liebe treiben kann. Eine ergreifende Kriminalgeschichte, angesiedelt am Rand der amerikanischen Gesellschaft. Westerly, eine Arbeiterstadt in Rhode Island, dem kleinsten Bundesstaat der USA. Die Highschool-Schülerin Birdy wird umgebracht – sie hatte sich in den Falschen verliebt. Die Täterin: ihre Mitschülerin Angel. Beide verband die Liebe zu Myles, Sohn wohlhabender Mittelschichtseltern mit einem traumhaften Sommerhaus am Meer, und die Hoffnung, der Perspektivlosigkeit der eigenen Herkunft auf diesem Wege zu entkommen. In «Ocean State» erzählt Stewart O’Nan die Vorgeschichte und die Folgen des Mordes aus wechselnden Perspektiven. Da ist Angel, die Täterin, Carol, ihre alleinerziehende Mutter, die mit den beiden Töchtern in einem verfallenden, mitunter gespenstischen Haus am Fluss lebt, und Birdy, das Opfer – drei Menschen, deren Schicksale auf tragische Weise zusammenlaufen. Beobachterin bleibt Angels jüngere Schwester Marie, die zu viel allein ist, zu viel fernsieht und nascht. Stewart O’Nan, der mit diesem Roman zu seinen gefeierten Anfängen zurückkehrt, «Engel im Schnee» und «Die Speed Queen», zeichnet ein bewegendes Porträt von vier Mädchen und Frauen am unteren Ende der Gesellschaft. Tiefgründig und mitreißend erzählt er vom Leben der Armen in einer Welt, in der es Reiche so viel leichter haben.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
EAN:9783498002688

Rezensionen zu "Ocean State"

  1. Ocean State

    Stewart O‘Nan erzählt von Mädchen und Frauen, die dem Elend ihrer Herkunft entkommen wollen.
    Erstaunlich gut kann der Autor sich in die Gefühlswelt der Teenager einfühlen.
    Er nimmt die Figuren ernst und erzählt glaubwürdig und empathisch vom heiklen Provinzleben in den USA.
    Motive wie Eifersucht, Rivalität, Verlustängste und Ungerechtigkeit werden aufgearbeitet und Familienkonflikte beleuchtet.
    Der Roman ist eine interessante Highschool-Dreiecksgeschichte, in der die Protagonistinnen Angel und Birdy alles riskieren, um ihrem armseligen Leben zu entfliehen. Der Ausgang steht von Anfang an fest. Die Hauptfiguren schwanken zwischen Hoffnungslosigkeit und Aufbegehren. Sie haben nichts zu verlieren.
    Die Geschichte wird von Marie mehrere Jahre nach den Geschehnissen erzählt, mal aus der Ich-Perspektive der Beteiligten, mal aus der „neutralen“ auktorialen Sicht.
    Dieses ist Stewart O‘Nan auf raffinierte Weise gelungen.
    Das Buch ist ganz anders als Henry persönlich und Emily allein, aber meine Empfehlung hat es.

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