Nur tote Schwaben schweigen

Buchseite und Rezensionen zu 'Nur tote Schwaben schweigen' von Max Abele
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nur tote Schwaben schweigen"

Witzig, schräg, skurril – und durch und durch schwäbisch.

Unfassbar – ein Serienkiller im beschaulichen Ländle! Wer ist der Wahnsinnige, der seine Opfer mit Vogelnamen belegt, die Taten mit infantilen Gedichten ankündigt und damit die Polizei foppt? Die bizarren Morde bringen den ehe- und stressgeplagten Kripo-Kommissar Eugen Querlinger an seine Grenzen. Und während der Mörder, der sich selbst »die Schwarze Henne« nennt, schon wieder den Schnabel wetzt, läuft der Polizei die Zeit davon ...

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:384
Verlag: Emons Verlag
EAN:

Rezensionen zu "Nur tote Schwaben schweigen"

  1. Ausbaufähig

    Irgendwo hatte ich gelesen, dass in diesem Roman Ähnlichkeiten zu Kluftinger bestehen. Ja,oberflächlich betrachtet, stimmt das. Ein eher griesgrämiger Kommissar mit einer Seele von Ehefrau, ein "befreundetes" Pärcheen mit besserwisserischem männlichem Part, das kommt einem bekannt vor. Aber dann hört es auch schon auf, denn Kobr und Klüpfel beherrschschen ihr Metier einfach besser, was nicht heißt, dass Abele darum deutlich schlechter ist.

    Zum Fall: Kommissar Eugen Querlinger "genießt" gerade das ungeliebte gesunde Frühstück, zu dem ihn seine Frau ob seines Übergewichtes verdonnert hat, als ihn ein Anruf bezüglich eines Leichenfunds zum überstürzten Aufbruch "zwingt". Der Tote ist Oboist der Ulmer Philharmonie, bei der Leiche, die definitiv ermordet worden ist, findet sich eine Nachricht, die an das Lied von der "Vogelhochzeit" erinnert. Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass der Mord bei der Ulmer Polizeibehörde angekündigt worden war, die Ankündigung allerdings nicht ernst genommen wurde. Demenstsprechend reagieren die Polizisten höchst alarmiert, als weitere Gedichte mit Bezügen zur Vogelhochzeit weitere Morde ankündigen. Doch es braucht Zeit und viel Ermittlungsarbeit, bis die Bezüge zwischen den Opfern und das Motiv für die Taten aufgedeckt werden können.

    Wie gesagt, mit "Nur tote Schwaben schweigen" versucht der Autor Mayx Abele den Spagat zwischen Humor und Krimi a la Kluftinger, was ihm meiner Ansicht nach nur bedingt gelingt, aber immerhin doch so gut, dass ein eventueller nachfolger eine Chance von mir bekäme.

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  1. Die Schwarze Henne wetzt den Schnabel

    Was für ein komplizierter Fall für Kommissar Querlinger und sein Team. „Hundsveregg“ – hier passt sein Lieblingsfluch.

    Bei einer Leiche findet man ein Bild eines Vogels, einen Hinweis auf eine alte Schuld und der Unterschrift „Die schwarze Henne“. Noch verwirrter wird der Kommissar, als er erfährt, dass der Mord bei der Polizei angekündigt wurde. In Form eines Reimes, der ähnlich wie das Kinderlied von der Vogelhochzeit klang. Niemand nahm diesen Hinweis ernst.

    Doch es bleibt nicht bei einem Toten, bald bekommt Querlinger den nächsten Reim und den nächsten Toten. Seine Soko tappt lange im Dunkeln.

    Was für ein Einfall, allein schon der Einstieg in diesen Krimi hat mich überzeugt. Absurd und komisch und dabei unglaublich spannend. Kommissar Querlinger ist ein Original, bodenständig und schwäbisch, spricht gern Dialekt und lässt sich nicht oft aus der Ruhe bringen. Ein wenig ähnelt er seinem Allgäuer Kollegen Kluftinger, allerdings ist er weder so täppisch gezeichnet, noch rutscht der Krimi in Klamauk ab, wie es bei Kluftinger öfters passiert. Nein, der Querlinger hat zwar seine Ecken und Kanten, aber auch seine Qualitäten. Er kann gut mit seinem Team umgehen, lobt Erfolge und steht bei Misserfolgen vor seinen Leuten.

    Der Autor hat ein Händchen für die Namen der Protagonisten, so heißen zwei Kollegen, die oft im Doppel antreten, Heinerle und Bödele, schon durch die Endsilben als Schwaben zu erkennen, wobei ich immer versucht war ein Blödele daraus zu lesen.

    In diesem Krimi gibt es zwar viel Witz, Szenen, die mich spontan schmunzeln ließen, aber auch eine sehr fesselnde Handlung. Die Recherche ist für Querlinger ist nicht einfach, führt sie ihn doch tief in die Vergangenheit und erst langsam kann sich ein Verdacht entfalten.

    Dieser Regionalkrimi hält perfekt die Balance zwischen Humor und ernsthafter Krimiunterhaltung und der landschaftliche Hintergrund des schwäbischen Ländles, samt entsprechenden Dialektpassagen rundet diesen gelungenen Emons Krimi ab.

    Bitte mehr von Kommissar Querlinger!

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