Northanger Abbey

Buchseite und Rezensionen zu 'Northanger Abbey' von Val McDermid
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2 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Northanger Abbey"

Lesen ist gefährlich! Zu gern verliert die 17-jährige Pfarrerstochter Cat Morland sich in der Welt der Bücher und träumt von aufregenden Abenteuern. Die sie im ländlichen Piddle Valley niemals finden wird! Doch dann darf sie ihre Nachbarn, die Allens, zu einem Kulturfestival nach Edinburgh begleiten. Wo sie nicht nur unerwartet in Bella Thorpe eine neue Freundin findet, sondern sich in den jungen, aufstrebenden Rechtsanwalt Henry Tilney verliebt. Als Henry und seine Schwester Eleanor sie auf den schönen, aber düsteren Familiensitz Northanger Abbey einladen, geht Cats Fantasie mit ihr durch. Was, wenn hier ein Verbrechen stattgefunden hat? Und tatsächlich wird es für sie gefährlich – wenn auch auf unerwartete Weise.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:304
Verlag: HarperCollins
EAN:9783959670180

Rezensionen zu "Northanger Abbey"

  1. Leider enttäuschend

    Klappentext
    Millionen Leser hat Val McDermid mit ihren psychologischen Krimis begeistert. Jetzt bezaubert sie mit einer Neufassung von Jane Austens Northanger Abbey. Lesen ist gefährlich! Zu gern verliert die 17-jährige Pfarrerstochter Cat Morland sich in der Welt der Bücher und träumt von aufregenden Abenteuern. Die sie im ländlichen Piddle Valley niemals finden wird! Doch dann darf sie ihre Nachbarn, die Allens, zu einem Kulturfestival nach Edinburgh begleiten. Wo sie nicht nur unerwartet in Bella Thorpe eine neue Freundin findet, sondern sich in den jungen, aufstrebenden Rechtsanwalt Henry Tilney verliebt. Als Henry und seine Schwester Eleanor sie auf den schönen, aber düsteren Familiensitz Northanger Abbey einladen, geht Cats Fantasie mit ihr durch. Was, wenn hier ein Verbrechen stattgefunden hat? Und tatsächlich wird es für sie gefährlich – wenn auch auf unerwartete Weise.

    Die Autorin
    Die gebürtige Schottin und Gold Dagger-Preisträgerin (1995 für "The Mermaids Singing"/"Das Lied der Sirenen") Val McDermid arbeitete nach ihrem Universitätsabschluss ab 1975 als Journalistin (u.a. für die Tageszeitung 'people' in Manchester). 1991 zog sie sich aus dem Journalistengeschäft zurück und betätigt sich seither hauptberuflich als Autorin. Sie war knapp 10 Jahre in der britischen Gewerkschaft aktiv, was sich in ihrem Krimi "Der Aufsteiger" widerspiegelt. Neben den erfolgreichen Krimis mit der lesbischen Heldin Lindsay Gordon erscheint inzwischen auch die zweite Erfolgsserie der Autorin mit Detektivin Kate Brannigan aus Manchester und eine dritte Reihe um den Profiler Tony Hill und DI Carol Jordan die auch die Vorlage zur Fernsehserie Hautnah – Die Methode Hill bildet. Die Autorin veröffentlichte auch Hörspiele und zwei Theaterstücke

    Meine Meinung

    Story
    Im Vorfeld muss ich gestehen, noch keinen Roman von Jane Austen und Val McDermit gelesen zu haben, weswegen ich vollkommen neutral an das Buch heran gegangen bin. Die ersten 80. Seiten zogen sich schon wie Kaugummi. Die Handlung ist für mich eine Aneinanderreihung jugendlichen Geplänkels, das meistens noch recht überzogen gewirkt hat. Wer hier Spannung sucht, wird enttäuscht sein. Auch im weiteren Verlauf konnte mich die Handlung nicht überzeugen. Ich habe keine Gefühle für die Charaktere entwickeln können, noch konnte ich mir die Gegebenheiten und Schauplätze vorstellen, da die ganze Atmosphäre sehr düster und nichtssagend und wenig aussagekräftig rüber kam. Auch die Liebesgeschichte kam mir zu kurz. Ich glaube ich werde mir in nächster Zeit mal das Original von Jane Austen einverleiben und hoffe mich dort wohler zu fühlen.

    Schreibstil
    Der Schreibstil war ziemlich altbacken und konnte mich überhaupt nicht für sich gewinnen. Da ich noch keinen Roman der Autorin gelesen habe, konnte ich keine Vergleiche ziehen. Val McDermit konnte mich mit ihren Worten nicht fesseln. Bei mir kam das Kopfkino einfach nicht in Gang. Ich konnte mir die Schauplätze deswegen nicht so wirklich vorstellen und all das zusammen ist für mich eigentlich ein Muss.

    Charaktere
    Hier kommt meine größte Kritik. Ich konnte zu keinem der Charaktere eine Bindung aufbauen, geschweige denn Sympathie entwickeln. Im Gegenteil, das Geplänkel um Gezicke von Cat und ihren Freundinnen, ging mir teilweise regelrecht auf die Nerven. Ihre Handlungen und Gedankengänge wirkten teilweise gekünstelt und aufgesetzt.

    Mein Fazit

    Leider konnte mich das Buch absolut nicht begeistern. Die Atmosphäre war kühl und wirkte teilweise wie gewollt und nicht gekonnt. Zu den Charakteren konnte ich absolut keine Beziehung aufbauen. Sie blieben mir zu oberflächlich und blass. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen einem Rezensionsexemplar so eine schlechte Kritik zu geben, kann hier aber wirklich nur knappe zwei von fünf Sternen vergeben. Nur bedingt empfehlenswert. Doch macht euch selber ein Bild davon, wenn ihr mögt.

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  1. Zwischen Klassik und Moderne stecken geblieben...

    Eine Neuerzählung des Klassikers "Northanger Abbey" von Jane Austen? In meinem Kopf stritt sich das "Juchu!" mit dem "Ohje!" und letztendlich wurde daraus ein "Naja..."

    "Juchu"

    Ich war von der Grundidee des "Jane Austen Projects" sehr angetan. Die Bücher der Autorin sollen einem modernen Publikum näher gebracht werden, indem die Geschichten in unsere Zeit verlegt und an unsere heutige Lebenswirklichkeit angepasst werden, ohne die Essenz und die Atmosphäre zu verfälschen.

    Die Geschichte an sich hat auch in dieser Neuerzählung auf mich eine starke Sogwirkung ausgeübt. Obwohl ich die Handlung des Originals noch grob im Kopf hatte, fand ich das Buch dennoch spannend.

    Die Charaktere sind sich meines Erachtens nach im Wesen treu geblieben. Cat ist eine Protagonistin, mit der sich auch moderne jugendliche LeserInnen sicher identifizieren können. Sie ist sehr liebenswert, und ich fand ihre überschäumende Begeisterung, was ihre Lieblingsbücher betrifft, sehr mitreißend und amüsant. (Obwohl ich ihren Lesegeschmack nicht immer teile - zum Beispiel konnte ich ihre Liebe zu "Twilight" nicht ganz nachvollziehen...)

    "Ohje"

    In meinen Augen geht die Modernisierung des Buches nicht tief genug. Es kam mir oft so vor, als hätte man ein wunderschönes, antikes Möbelstück nur oberflächlich mit frischer Farbe überpinselt (und damit nicht unbedingt schöner gemacht). Leere Schlagwörter wie "Facebook" und "Twitter" werden sehr ausgiebig benutzt, genau wie Hinweise auf Bücher wie "Twilight" und "Harry Potter". Die Jugendlichen schreiben sich SMS, sagen "cool" und gehen shoppen, aber das Wertesystem und besonders die Ansichten über die Rollen von Mann und Frau sind hoffnungslos antiquiert.

    Im Original, das um die Jahrhundertwende zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert geschrieben wurde, störe ich mich nicht an solchen Ansichten, die damals alltäglich waren - aber in einer Neuerzählung, die in der Gegenwart spielen soll, tue ich das durchaus! Denn eigentlich ist der Sinn einer Modernisierung doch, dass der Leser sich und seine Zeit darin wiederfinden kann... Ansonsten könnte er ja einfach das Original lesen.

    Der Schreibstil ist oft sehr förmlich, mit gestelzten Dialogen. Besonders die jungen Charaktere wirken in ihrer Ausdrucksweise meist nicht sehr lebendig oder authentisch; ein paar der Schlüsselfiguren der Geschichte blieben für mich daher ziemlich blass, wie zum Beispiel Cats Schwarm Henry Tilney. Sicher lag es zum Großteil daran, dass mich die Liebesgeschichte kaum berühren konnte...

    "Naja"

    Das Buch las sich schnell und flüssig runter, und dennoch habe ich es unzufrieden zugeklappt.

    Ja, es hat mich durchaus unterhalten, aber nicht *wegen* der Modernisierung, sondern *trotz* der Modernisierung. Die Geschichte, die dem Original ziemlich nah folgt, fand ich interessant und spannend, aber es hat mich immer wieder gestört, wie unharmonisch und erzwungen die Verlegung der Geschehnisse in die Gegenwart auf mich wirkte. Ich habe mich öfter bei dem Wunsch ertappt, es wegzulegen und stattdessen das Original noch einmal zu lesen!

    Fazit:
    So zeitlos unterhaltsam ich die Geschichte auch finde, so problematisch sehe ich die Verlegung der Handlung in die Gegenwart. Nicht etwa, weil die Neuerzählung zu modern wäre - ganz im Gegenteil! Die Modernisierung ist meiner Meinung nach zu oberflächlich und halbherzig, um sich vom Original als etwas Neues, Eigenständiges abzuheben.

    Das Buch ist keine Katastrophe; man kann es gut lesen. Aber es macht (meiner Ansicht) aus einem phänomenalen Klassiker ein sehr mittelmäßiges modernes Buch.

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