Normal People: One million copies sold

Buchseite und Rezensionen zu 'Normal People: One million copies sold' von Sally Rooney
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Normal People: One million copies sold"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:304
Verlag: Faber & Faber
EAN:9780571334650

Rezensionen zu "Normal People: One million copies sold"

  1. Was ist schon normal?

    Connell stammt aus einem Arbeiterhaushalt und lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter und seinem Bruder in einer westirischen Kleinstadt.
    Dort lebt auch Marianne mit Mutter und Bruder in der großen weißen Villa. Ihr Vater ist gestorben, ihre Familie ist wenig herzlich.
    Connells Mutter putzt in der Villa von Mariannes Familie.

    Wir folgen Connell, Marianne und ihren Freunden in wechselnden Konstellationen durch die letzte Klasse der Schule und durch ihr Studium in Dublin. Der Roman gewährt Einblicke in das Studentenleben Anfang der 2010er Jahre und hat mich in meine eigene Studienzeit zurückversetzt. Eine für mich fremde Welt, das ist lange her: Das Internet war praktisch inexistent, von Skype oder FaceTime ganz zu schweigen.

    Anfangs ist Connell beliebt und Marianne Außenseiterin; sie beginnen eine Beziehung, halten diese aber vor den Schulfreunden geheim. Später in Dublin an der Uni ist Marianne beliebt und Connell Außenseiter; ihre Beziehung verändert sich, sie sind beste Freunde und halten den Kontakt auch während Mariannes Auslandsjahr. Am Ende wissen sie, was sie aneinander haben, was sie einander geben konnten, was sie füreinander sind. Dass sie das Leben des jeweils anderen nachhaltig verändert haben.

    Es ist ein Roman über Beziehung, Freundschaft, Herkunft und Klasse. Und letztlich über die Frage – was ist normal, wer entscheidet das, und kann man sich oder einander ändern? Sally Rooney reißt viele in dieser Altersgruppe aktuelle Themen an, und auch wenn einiges spezifisch auf Irland bezogen ist, sind die Protagonisten doch einfach europäische Twentysomethings in der Jetzt-Zeit. Eben die „normalen Menschen“ des Titels.

    Das Buch hat mich stärker zum Nachdenken gebracht, als ich anfangs vermutet hätte. Zum einen kenne ich einen ähnlichen Fall, wo sie ihn aus der Kleinstadt „befreit“ und in die große weite Welt geschickt hat; zum anderen thematisiert die Autorin ganz gekonnt die Frage, was Zufälle im Leben bewirken können, hier der Zufall einer Beziehung über Klassenunterschiede hinweg.

    Teilen