Nordlicht - Die Spur des Mörders

Buchseite und Rezensionen zu 'Nordlicht - Die Spur des Mörders' von Anette Hinrichs
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nordlicht - Die Spur des Mörders"

Diskussionen zu "Nordlicht - Die Spur des Mörders"

Format:Audio CD
Seiten:0
EAN:9783837150063

Rezensionen zu "Nordlicht - Die Spur des Mörders"

  1. Man muss wissen woher man stammt

    Der Idstedt-Löwe in der beschaulichen Hafenstadt Flensburg ist ein Wahrzeichen. Ein Bildhauer erschuf es zur Erinnerung an den Sieg der dänischen Truppen über die aufständischen Schleswig-Holsteiner
    im Jahr 1850 bei Idstedt.

    Ausgerechnet hier wurde die bestialisch zugerichtete Leiche des 73jährigen Karl Bentien aufgefunden. Er gehörte der dänischen Minderheit an. Die Presse schlachtet diesen Mordfall natürlich aus und man befürchtet einen Skandal. Der leitende Polizeichef hat hierfür seine beste Kommissarin Vibeke Boisen auf den Fall angesetzt. Schnell stellt sich heraus, das auch in Dänemark auf Spurensuche gegangen werden muss, da das Opfer viele Verbindungen dorthin hatte, die weit in seine Vergangenheit reichen. Deshalb wird Vibeke wieder mit ihrem dänischen Kollegen Rasmus Nyborg zusammen arbeiten.

    Im Keller des Opfers findet die Polizei eine versteckte Kammer mit allerlei brisantem Inhalt. Nur was hat Karl Bentien mit einem Flüchtlingslager in Oksbol in Dänemark, einen verwahrlosten Bauernhof in Dänemark und mit einer Firma Namens OMC, die mit medizinischen Hilfsmitteln handelt zu tun? Wo liegt hier eine Verbindung?

    Die Autorin hat mich auch im 2. Fall sehr gut unterhalten. Ein Krimi mit interessanten Figuren und Ermittlern mit Vergangenheit. Vibeke wird emotional so in den Fall hinein katapultiert, da sie, genau wie Karl Bentien in einem Kinderheim aufwuchs und bei verschiedenen Pflegeeltern unterkam, eh sie bei Werner und Ilse strandete. Erst hier bekam sie die Geborgenheit, die ein junger Mensch braucht. Rasmus ergeht es nicht anders. Durch diesen Fall kann er sich besser mit dem Tod seines Sohnes auseinander setzen. Auch bei ihm kochen immer wieder die Emotionen hoch.

    Auch nahm der Krimi am Ende noch mal richtig Fahrt auf. Ich wäre sehr gespannt auf einen 3. Teil aus dieser Serie.

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  1. Ein schwieriger Fall für das Ermittlerteam Boisen & Nyborg

    „Es war nur ein winzig kleiner Ausschnitt des Archivs, trotzdem hatte Rasmus das Gefühl, dass der Fall gerade größere Dimensionen annahm als erwartet.“ (Zitat Seite 162)

    Inhalt
    Ein Toter liegt vor dem bekannten deutsch-dänischen Denkmal beim Alten Friedhof in Flensburg: Karl Bentien, 73 Jahre alt, Pensionist, früher hatte er am Gymnasium Dänisch und Geschichte unterrichtet. Die extreme Brutalität, mit der das Opfer zu Tode getreten worden war, spricht gegen einen einfachen Raubmord und als die ersten Spuren in die Vergangenheit führen, ist klar, dass es sich nicht um ein zufälliges Opfer handelt. Karl Bentien war in Oksbøl, Dänemark geboren, somit ist dies ein neuer Fall für die deutsch-dänische Sondereinheit in Padborn.

    Thema und Genre
    Dieses Buch ist der zweite Band der Serie „Boisen & Nyborg ermitteln“, ein Kriminalroman aus dem deutsch-dänischen Grenzgebiet. Es geht um Flüchtlinge und Vertriebene, besonders um das Schicksal der Kinder. Ein Thema sind die deutsch-dänischen Beziehungen vom Ende des WKII bis heute, und die Problematik der deutschen Minderheiten in Dänemark.

    Charaktere
    Die deutsche Ermittlerin Vibeke Boisen arbeitet sehr genau und gewissenhaft, ist pedantisch beim Einhalten der Vorschriften, was ihr manchmal den nötigen Weitblick nimmt. Ihr dänischer Kollege Rasmus Nyborg ist das genau Gegenteil, eigenwillig, unangepasst, verlässt er sich auf sein Gefühl, sucht nach Zusammenhängen und umgeht Vorschriften, wenn sie seine Arbeit blockieren. Gerade diese Unterschiede gestalten die Zusammenarbeit interessant, wenn auch nicht frei von Spannungen.

    Handlung und Schreibstil
    Der Ablauf der Handlung findet in einem straffen Zeitrahmen statt, was die Ermittlungen nachvollziehbar macht und die Geschichte spannend. Rasmus und Vibeke stehen abwechselnd im Mittelpunkt der einzelnen Kapitel, welche als Überschrift den jeweiligen Handlungsort anzeigen. Einige Rückblicke geben weitere Informationen. Sehr gut beschrieben sind die einzelnen Mitglieder dieses gemischten Ermittlerteams, die unterschiedliche Mentalität, Lebens- und Arbeitsweisen der Dänen und der Deutschen. Der zeitgeschichtliche Hintergrund, der im Zuge der Ereignisse deutlich wird, ist sehr gut recherchiert und ergänzt die Handlung mit interessanten, realen Details. Die flüssig zu lesende Sprache entspricht dem Genre Kriminalroman.

    Fazit
    Dieser zweite Fall des deutsch-dänischen Ermittlerteams Boisen & Nyborg kann durchaus auch gelesen werden, ohne den ersten Band zu kennen. Eine spannender Kriminalroman mit unvorhersehbaren Wendungen, einem sympathischen Ermittlerteam und einem interessanten, zeitgeschichtlichen Hintergrund.

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