The Nightingale

Buchseite und Rezensionen zu 'The Nightingale' von Kristin Hannah
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Nightingale"

Format:Taschenbuch
Seiten:352
Verlag: Pan Macmillan
EAN:9781447283072

Rezensionen zu "The Nightingale"

  1. 5
    23. Dez 2016 

    Leben oder Überleben

    Die Nazis sind in Frankreich eingefallen und halten große Teile des Landes besetzt. Die junge Isabelle Rossignol wird gegen ihren Willen von ihrem Vater zu ihrer Schwester aufs Land geschickt. Nach dem frühen Tod der Mutter hat sich der Vater von beiden Schwestern abgewandt. Isabelle hat dagegen rebelliert und musste mehrere Internate verlassen. Ihre Schwester Vianne musste sehr jung heiraten und hat inzwischen schon eine achtjährige Tochter. Bereits auf der beschwerlichen Reise in die Provinz bekommt Isabelle Kontakt mit dem Widerstand, doch noch erscheint sie den Kämpfern zu jung. Kaum bei Vianne angekommen, wird deren Ehemann eingezogen. Und nach der Besatzung müssen die beiden Schwestern die Einquartierung eines deutschen Offiziers ertragen.

    Was bringt der Krieg für Leid über die Menschen. Und wieso wird die Menschheit nicht mal schlau? Besonders im zweiten Weltkrieg zeigte sich eine Nation von ihrer hässlichsten Seite. An dieser dramatischen Geschichte über die Besetzung Frankreichs lässt sich ausgesprochen gut nachvollziehen wie schon durch die Verluste des ersten großen Krieges geprägt das Unheil der nächsten Konfrontation langsam über die Menschen hereinbricht. Scheint es zunächst auf dem Land noch halbwegs sicher zu sein, ändert sich die Situation schnell. Bei ihrer Ankunft wirken die deutschen Soldaten noch wie junge Kerle, die ein wenig fremde Luft schnuppern und sonst kaum jemanden etwas zuleide tun. Doch schon bald werden Listen erstellt, über Juden, Kommunisten oder Freimaurer. Man weiß zu welcher Katastrophe das geführt hat. Der Krieg ist eine Katastrophe, das sollte nie vergessen werden. Das übergroße Leid, das er bringt, sollte eigentlich jedem, der meint darüber Entscheidungen treffen zu können, deutlich vor Augen stehen und zum Innehalten führen.

    An dem facettenreichen Schicksal der beiden Schwestern Vianne und Isabelle, die so unterschiedlich und doch so ähnlich sind, wird einem die Härte und Grausamkeit der Zeit des zweiten Weltkrieges deutlich gezeigt. In ihrem Kampf umeinander und gegen die Nazis erleiden die Zwei fast mehr als sie ertragen können, doch immer wieder glimmt auch ein Fünkchen Hoffnung auf. Vielleicht ist Widerstand doch nicht umsonst, vielleicht können sie etwas bewirken. Vielleicht können sie in ihrem Kampf ums Überleben auch ein bisschen leben. Die Geschichte von Isabelle und Vianne geht zu Herzen. Auch wenn man sich als Leser möglicherweise einige Ereignisse anders wünscht oder mitunter ein Teil der Historie etwas überzeichnet wirkt, so taucht man doch ein in die düstere Welt eines kriegsgebeutelten Landstrichs und seiner Menschen. Fast kann man die Greuel mitempfinden, die dieser Krieg mit sich gebracht hat, die Verluste und doch auch den Mut derer, die es wagten in den Untergrund zu gehen und taten, was sie konnten, um wenigstens manche zu retten, die sonst verloren gewesen wären. Mit ihrem Roman hat Kristin Hannah ein mitreißendes Werk geschaffen, dass sehr stark mahnt, dass ein Krieg noch nicht einmal die allerletzte Option sein sollte.

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