nie wieder zurück: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'nie wieder zurück: Roman' von Maria Braig
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Inhaltsangabe zu "nie wieder zurück: Roman"

Als Fadia, die Tochter marokkanischer Einwanderer, erfährt, dass ihr Vater sie zwangsverheiraten will, läuft sie von zu Hause weg. Wenige Kilometer weiter strandet Damaris aus Saudi-Arabien auf der Flucht in Deutschland. Als ihr Mann, von dem sie unterwegs getrennt wurde, sie ausfindig macht, möchte sie nicht zu ihm zurück, denn in den vielen Monaten nach der Trennung hat sie ihre Selbstständigkeit entdeckt und sich mit Jane aus Uganda angefreundet. Als Jane ihr dann gesteht, dass sie sich in sie verliebt hat, stellt das Damaris vor Entscheidungen, die ihr bisheriges Weltbild ins Wanken bringen.

Fadia und Damaris treffen in einem Frauenhaus zusammen. Als sie dort eines Tages von den Männern der Familien entdeckt und mit Gewalt weggeholt werden sollen, kommt Hilfe aus einer völlig unerwarteten Ecke.

nie wieder zurück ist ein bewegender Roman, der das Konstrukt fester Kulturen infrage stellt und zeigt, wie
Frauen sich ihr Recht auf Entfaltung und ein selbstständiges Leben nehmen.

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:185
Verlag: Querverlag
EAN:

Rezensionen zu "nie wieder zurück: Roman"

  1. Vom lieben und geliebt werden

    „Die Welt verändert sich. Auch hier, in diesem Land, in dem ich jetzt mit euch allen lebe, seid ihr nicht sicher vor Entwicklungen, die euer Leben völlig umkrempeln. Es liegt an euch, darauf zu achten, dass sich eure Welt nicht in die falsche Richtung verändert. […] Macht ihr es anders, haltet die Augen auf und wartet nicht, bis es zu spät ist, ehe ihr handelt.“ (S. 123)

    Seit ein paar Jahren lese ich regelmäßig die neuesten Bücher der LKW-fahrenden Autorin Maria Braig, die sich in ihren Romanen immer Themen annimmt, die nicht die (breite) Masse der Leser*innen ansprechen, aber nicht minder wichtig sind. Es geht zumeist um Ausgrenzung bzw. die Diskriminierung von Minderheiten (Flüchtlinge, Lesben usw.)

    So auch in ihrem neuen Roman „Nie wieder zurück“ (erschienen im September 2019 im Quer-Verlag). Mein Dank geht an dieser Stelle an Maria Braig für ihr Vertrauen in mich als Testleser und das signierte Exemplar ihres neuen Romans.

    In „Nie wieder zurück“ lernen wir verschiedene Mädchen und Frauen kennen, die alle etwas gemeinsam haben: sie sind auf der Flucht – vor Verfolgung in ihren Heimatländern Saudi-Arabien und Uganda, vor veralteten Denkweisen von Verwandten (die Geld und Ansehen vor das Wohl der Familie stellen), vor der (unmöglichen?) Liebe…Sie alle lernen sich kennen und schätzen und auch die Liebe zwischen zwei der Frauen darf wachsen und dafür sorgen, dass sich Damaris zu ihrem Lesbisch sein bekennt, denn „[…] Es ist nicht wichtig, wen man liebt. Ob Mann oder Frau. Hauptsache man liebt und man wird geliebt.“ (S. 177)

    Die Romane von Maria Braig kommen immer schnell auf den Punkt, verzichten auf allzu viele Details und die Ereignisse werden in gestraffter Form erzählt, so dass die geneigte Leserschaft sich vielleicht an der ein oder anderen Stelle wundert, dass zwischen einzelnen Abschnitten bzw. Kapiteln Wochen bzw. Monate vergehen. Das tut der generellen Story aber keinen Abbruch.

    Wer gegenüber den genannten Themen offen und daran interessiert ist, sollte das Buch unbedingt lesen – für eine bunte und offene Gesellschaft gegenüber Schwulen und Lesben und gegen Unterdrückung von Frauen!

    „Ihr dürft das nie vergessen: Nicht eure Kultur bestimmt euer Verhalten, auch wenn man euch das einreden will, höchstens beeinflusst sie es. Ihr selbst habt es in der Hand, was aus eurem Leben wird. Ihr selbst bestimmt mit eurem Verhalten die Kultur. Seid wachsam, denn es liegt an euch, was nun geschieht.“ (S. 220)

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