Nebelsphaere - Der Zauber des Phoenix

Buchseite und Rezensionen zu 'Nebelsphaere - Der Zauber des Phoenix' von Johanna Benden
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nebelsphaere - Der Zauber des Phoenix"

Diskussionen zu "Nebelsphaere - Der Zauber des Phoenix"

Format:Taschenbuch
Seiten:502
EAN:9781523852833

Rezensionen zu "Nebelsphaere - Der Zauber des Phoenix"

  1. 4
    11. Mai 2016 

    Einsam unter Drachen

    Klappentext:
    Liebe… ist bloß eine chemische Reaktion, die den Fortbestand der Art sichert. Bei der Wahl des Lebenspartners höre ich besser auf meinen Verstand als auf wildgewordene Hormone.
    Margareta ist die einzige Erbin des Handelskontors Fredenhagen in Lübeck. Nach ihrem Studium scheint sie ihren Platz im Familiengeschäft gefunden zu haben. Endlich bekommt sie die Anerkennung, um die sie lange Zeit gekämpft hat. Doch rätselhafte Ereignisse und ungewöhnliche Stimmungsschwankungen lassen die junge Frau plötzlich an ihrem eigenen Verstand zweifeln. Emotionen und Erinnerungen aus der Vergangenheit überkommen sie. Sie fühlt sich zudem von angsteinflößenden Schuppenwesen bedroht und wird immer wieder bewusstlos. Doch was ist Realität, was Illusion? Als sie in einem psychiatrischen Krankenhaus aufwacht, lernt sie Jan kennen. Was will er von ihr? Was hat es mit seinen abstrusen Geschichten über Drachen und Magie auf sich?
    Sind die Geschichten am Ende alle wahr?
    "Nebelsphäre - Der Zauber des Phönix" ist der erste Band der Lübeck-Reihe und ein in sich abgeschlossener Roman.
    Als Margaretas Welt aus den Fugen gerät, fühlt sie sich der Situation hilflos ausgeliefert und ist am Ende ihrer Kräfte. Mit Romantik oder gar Leidenschaft hätte sie in der Lübecker Psychiatrie als Letztes gerechnet, aber dann begegnet sie Jan. Der junge Mann ist offensichtlich verrückt, erzählt ihr abgedrehte Geschichten und besucht sie jeden Tag auf ihrem Zimmer. Vor allem aber bringt er sie zum Lachen. Mit der Zeit beginnt Margareta Jan zu vertrauen und stellt fest, dass es in dieser Welt noch so viel mehr gibt, als sie bisher für möglich gehalten hat. Mit Jans Hilfe begibt sie sich auf die Suche nach ihrem wahren "Ich" und findet neben Magie und Drachen ihre große Liebe.

    Rezension:
    Magareta Sofie Fredenhagen ist mit ihrem Leben eigentlich ganz zufrieden. Seit sie ihr Informatikstudium abgeschlossen hat, arbeitet sie im Kontor der Familie, einem Luxuskaufhaus, dass sie einmal erben wird. Da ihre Eltern schon starben, als sie noch ein kleines Kind war, lebt sie seitdem bei ihrer Großmutter Henriette, die das Kontor seit Jahrzehnten leitet. Doch plötzlich gerät Magaretas Leben aus den Fugen. Nicht nur dass sie Wahnvorstellungen hat, kann sie anscheinend mit ihrem puren Willen Dinge beeinflussen. Als sie bemerkt, wie ihr Freund sie hintergeht, stirbt dieser beinahe, ohne dass sie ihn auch nur berührt hätte. Da sich ähnliche Vorkommnisse wiederholen, findet sich Magareta schließlich in der Psychiatrie wieder. Auf ihrem Zimmer dort erhält sie immer wieder Besuch vom ‚verrückten Jan‘, der ihr wirre Geschichten von Drachen in Menschengestalt erzählt und meint, Magareta wäre gar nicht verrückt, sondern alles, was sie gesehen und getan hat, wäre real. Doch Magareta ist zu sehr Realistin, um ihm das zu glauben. Oder ist dieser Jan vielleicht doch nicht so verrückt, wie sie denkt?
    Was wie ein Roman über psychische Bewusstseinsstörungen beginnt, entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einer gut durchdachten Fantasy-Story. Sowohl Magareta, die von Jan immer nur als Sofie angeredet wird, als auch der Leser erfahren darin erst nach und nach, worum es wirklich geht und was sich hinter Magaretas Erlebnissen verbirgt. Angesiedelt ist die Handlung in dem im Fantasy-Genre ansonsten eher unterrepräsentierten Norddeutschland, genauer gesagt in Lübeck und Umgebung. Daher lässt die Autorin Johanna Benden ihre Protagonisten teilweise auch typisch norddeutsche Ausdrücke benutzen. Das Wort „Spacken“ (Dummkopf, Idiot, Trottel), mit dem Magareta/Sofie den ‚verrückten Jan‘ oft ärgert, dürfte weiter südlich beispielsweise weitgehend unbekannt sein. Trotz solcher Begriffe ist das Buch jedoch auch für Nicht-Nordlichter gut lesbar. Es ist in einem angenehmen, flüssigen Schreibstil verfasst.
    Drachen, die allerdings gänzlich anders als in den meisten anderen Werken des Genres daherkommen, sind die einzigen mystischen Wesen, denen der Leser in dieser Urban Fantasy begegnet. Es deutet sich aber bereits an, dass sich das in einer Fortsetzung durchaus ändern könnte. Allerdings hat die Heldin vorläufig auch genug damit zu tun, mit den Drachen und ihren Eigenarten klarzukommen. Die interessante und in mancherlei Hinsicht auch überraschende Fantasy-Handlung wird leider teilweise von einer sich immer wieder in den Vordergrund drängenden Lovestory überlagert. Letzteres führt dazu, dass „Der Zauber des Phönix“ wohl vorrangig weibliche Leser ansprechen dürfte, obwohl das Fantasy-Element durchaus auch männlichen Lesern gefallen könnte.

    Fazit:
    Eine norddeutsche Urban Fantasy mit einer großen Portion Romance.

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