Nackt in die DDR

Buchseite und Rezensionen zu 'Nackt in die DDR' von Aron Boks
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Nackt in die DDR"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:400
EAN:9783365003107

Rezensionen zu "Nackt in die DDR"

  1. Biografie eines Künstlers mit sehr persönlicher Note

    Willi Sitte hatte ein sehr interessantes Leben und eine ganz eigene Meinung zur Kunst. Diese auch zu vertreten, war in der DDR sicherlich nicht immer einfach, wenn nicht sogar gefählich.

    Stitte ist der Urgroßonkel des jungen Autors, der nun diese Biografie über ihn geschrieben hat. Dadurch hat das Buch einen sehr persönlichen Charakter bekommen, da Aron Boks viel über seine Familie und seine Empfindungen einbringt. Man merkt dem Autor die Neugier und auch die Lust, die er an diesem Projekt verspührt haben muss, beim Lesen an. Er betrachtet das Leben seines berühmten Onkels aber durchaus auch kritisch und hinterfragt die Dinge. So setzt er sich mit der DDR auseinander, die er selber, Jahrgang 1997, gar nicht erblebt hat und somit auch nicht kennt. Daduch hat er einen sehr unvoreingenommenen Blick, wie ich finde.

    Viele Begriffe werden in Fußnoten beschrieben und somit lernt man nicht nur etwas über den Maler sonder auch etwas über die deutsch-deutsche Vergangenheit.

    Ein sehr interessantes Buch, nicht nur für Kunstinteressierte.

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  1. Ein sehr persönliches "Sachbuch"

    Mit dem Buch Nackt in die DDR von Aron Boks erlebte ich mal eine ganz andere Art von Buch. Schon das Cover ist eine geniale Kombination. Plakative Banderole oder Sichtschutz? Der pinke Streifen könnte beides sein, dabei scheint das Bild auch noch ein bischen durch. Obwohl ja genau geplant und konstruiert könnte der Streifen auch gerade mal spontan hingeschmiert worden sein.
    Von dem Gemälde dahinter sieht mal fast gar nichts. Aber gerade so viel, dass man unbedingt einen Blick auf die Werke von Willi Sitte werfen muss. Hat mir sehr gefallen. Und wie er die Titel seiner Bilder formuliert, das erinnert sehr stark an den Stil des Buchtitels.
    Aron Boks, hat ja beruflich mit Schreiben zu tun, auch wenn das glaube ich sein erstes Buch ist. Er taucht ein in die Geschichte seiner Familie und gleichzeitig in die innerdeutsche. Er recherchiert gründlich und dennoch auch nie mit Abstand, sondern als Familienmitglied involviert. Die Rubrik Sachbuch ist deshalb nicht ganz korrekt.
    Mit dem Buch erlebt man gleichzeitig, wie sich die Beziehungen in Arons Familie verändern, deutlicher werden. Zugleich kann man verfolgen, wie es vermutlich war in der DDR zu leben. Leser, die dort aufgewachsenen sind erkennen vermutlich vieles wieder, für die anderen ist das Buch eine Aussenansicht. Das passt dennoch gut zusammen, denn der Autor selbst schaut ja von aussen.
    Sehr angetan war ich auch von dem Epilog des Buches. Hier klärt sich auch der Titel.

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