Nach Mattias

Inhaltsangabe zu "Nach Mattias"
Amber singt an einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Trauer zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ plötzlichen Tod auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltslos hinzugeben.

Rudimentär. Zu rudimentär. Viel zu rudimentär.
Kurzmeinung: Ein wenig mehr braucht man schon, um ein gutes Buch zu schreiben. Ich betrachte diesen Roman als Schreibübung. Dafür wäre es gut. Und ich meine das nicht einmal negativ, es ist der Inhalt, den ich moniere .. nicht die Schreibweise.
In seinem Roman „Nach Mattias“ nimmt der niederländische Autor Peter Zantingh den plötzlichen Tod von Mattias zum Anlaß, um der Leserschaft einige Menschen vorzustellen, mit denen Mattias in Kontakt war. Im Prinzip schreibt er einfach ein paar Kurzporträts.
Das hat auch schon Simone Lappert getan in ihrem Roman „Der Sprung“, viel besser übrigens, aber auch bei ihr hat es mir nicht zugesagt, ein auslösendes Ereignis und darum herum gruppiert man ein paar beliebige Personen. Damit kann man Seiten füllen. Sind es erfüllende Seiten? Nein.
Im vorliegenden Fall werden Mutter, Vater, Großeltern und Freundin betrachtet, dann sein best Buddy Quentin, der das Laufen angefangen hat und einige andere, denen Mattias mittelbar oder unmittelbar begegnet ist. Langweilig. Trotz frischem Schreibstil.
Diese Kurzporträts sind mehr oder weniger aussagekräftig. Ich mochte das von Quentin, dem best buddy am liebsten, der seine läuferischen Fähigkeiten einem Blinden zur Verfügung stellte, der ebenfalls Laufen wollte und jemanden brauchte, der ihn führt.
Ja, aber. Was mit Mattias war oder wer Mattias war, kommt höchstens ansatzmässig zur Sprache, die Informationen bleiben spärlich, auch sonst ist das Buch rudimentär. Denn die Kurzporträts sind, kurz gesagt, kurz. Zu kurz, um eine nennenswerte Wirkung zu erzielen und dazu noch beliebig. Eine Entwicklung kann weder von der personalen noch von der inhaltlichen Seite her festgestellt werden. Nicht einmal eine Conclusio.
Fazit: Das Buch ist ganz nett geschrieben, der Schreibstil ist mehr als in Ordnung, der Roman hatte für mich aber keinerlei Lesegewinn.
Kategorie: Unterhaltung
Diogenes, 2020
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