Muttertag

Buchseite und Rezensionen zu 'Muttertag' von Nele Neuhaus
4.4
4.4 von 5 (5 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Muttertag"

Ein Haus gibt nach und nach sein schreckliches Geheimnis preis - der neue Bestseller von Nele Neuhaus


Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik findet ein Mädchen eine halb verweste Leiche. Es handelt sich um den ehemaligen Betreiber des Werks, Theodor Reifenrath, wie Kriminalhauptkommissarin Pia Sander und ihre Kollegen vom K11 feststellen. Unter einem Hundezwinger machen sie eine grausige Entdeckung: Neben einem fast verhungerten  Hund liegen menschliche Knochen verstreut und die Spurensicherung fördert immer mehr schreckliche Details zutage. Reifenrath lebte sehr zurückgezogen, seit sich zwanzig Jahre zuvor seine Frau Rita das Leben nahm. Im Dorf kann niemand glauben, dass er ein Serienmörder war.


Da verschwindet wieder eine Frau, und Pia muss erkennen, dass nichts so ist, wie es scheint. Gelingt es ihr, das Rätsel rechtzeitig zu lösen und die Bestie zu stoppen, bevor noch mehr Menschen sterben müssen?

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:512
EAN:

Rezensionen zu "Muttertag"

  1. Eigentlich stimmt alles, aber...

    Unter einer zweistelligen Opferzahl geht's offensichtlich in deutschen Krimis immer seltener, das gilt auch für diesen durchaus unterhaltsamen Krimi aus der Feder Nele Neuhaus'. Oliver von Bodenstein hat sein Sabbatical beendet und ist in den Polizeidienst zurückgekehrt, seine treue Kollegin Pia Sander ist dadurch wieder ins zweite Glied zurück gerutscht, doch das tut der fruchtbaren Zusammenarbeit keinen Abbruch. Zum Fall: im Wohnhaus einer ehemaligen Fabrik wird die schon stark verweste Leiche des ehemaligen Besitzers gefunden, routinemäßig wird die K1 hinzugebeten. Eher zufällig finden sich bei der ersten Untersuchung des Fabrikgeländes menschliche Knochen, die zu weiterer Spurensicherung führen, wobei immer mehr Leichen gefunden werden. Offensichtlich sind Bodenstein und Sander auf die Spur einer langjährigen Serie von Frauenmorden gestoßen. Verdächtig ist zunächst der tot Aufgefundene, doch der ist so alt, dass man ihm zumindest die letzten Morde nicht mehr zutraut. Also wird in seinem Umfeld weiter ermittelt, wobei sich zahlreiche Verdächtige finden lassen, schließlich hatten der Tote und seine Frau über Jahre hinweg zahlreiche Pflegekinder, mit denen sie, gelinde gesagt, nicht gerade freundlich umgingen. Einer ihrer Strafmethoden, das Einwickeln in Frischhaltefolie, gehört zum Modus operandi des gesuchten Serienkillers. Mit Hilfe eines ehemaligen FBI-Profilers kann das Ermittlungsteam den Täter in buchstäblich letzter Sekunde stoppen, wobei insbesondere Pia gezwungen ist, an die Grenzen ihrer Belastbarkeit zu gehen. Nebenbei wird das Thema der Waisen und Heimkinder in der Zeit der 60er und 70er Jahre aufgegriffen, welches ja nicht nur durch den vielfachen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen nach wie vor aktuell ist.

    Wie schon gesagt, eigentlich stimmt alles, Spannung pur. Aber persönlich stört mich ein wenig, dass die Fälle der Frau Neuhaus zunehmend reißeerischer werden, vermutlich eine Anpassung an den Zeitgeist. Unter einer zweistelligen Opferzahl geht es wohl nicht mehr.

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  1. Hochgradig spannend

    Ein aufregender Roman für alle Fans von Nele Neuhaus. Sie schafft es den Leser in ihren Bann zu ziehen, indem sie die unterschiedlichen Fäden erst sehr spät verbindet und ihm Raum zum Raten und Mitfiebern verschafft. Sehr gut recherchiert und gut geschrieben. Fans der Protagonisten werden sich freuen, von Pia Sander und Oliver von Bodenstein zu hören und zu erfahren, wie es ihnen und ihren Familien geht. Fokus liegt aber diesmal klar auf Pias Geschichte.

    Ein aufregender Roman für alle Fans von Nele Neuhaus. Sie schafft es den Leser in ihren Bann zu ziehen, indem sie die unterschiedlichen Fäden erst sehr spät verbindet und ihm Raum zum Raten und Mitfiebern verschafft. Sehr gut recherchiert und gut geschrieben. Fans der Protagonisten werden sich freuen, von Pia Sander und Oliver von Bodenstein zu hören und zu erfahren, wie es ihnen und ihren Familien geht. Fokus liegt aber diesmal klar auf Pias Geschichte.

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  1. Ein echter Neuhaus-Schmöker

    Als im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik die stark verweste Leiche des ehemaligen Betreibers des Werks, Theodor Reifenrath, gefunden wird, stellen Kriminalhauptkommissarin Pia Sander und ihre Kollegen bald fest, dass der alte Mann keines natürlichen Todes gestorben ist. Außerdem finden sie den Hund halb verhungert, eingesperrt in einem Hundezwinger, obwohl Reifenrath den Hund immer bei sich im Haus hatte. Im Hundezwinger finden sie durch einen Zufall Knochen: menschliche Knochen! Drei Frauenleichen wurden unter dem Hundezwinger verscharrt. Sind sie die Opfer Theo Reifenraths geworden? Der alte Mann lebte seit dem Selbstmord seiner Frau Rita vor zwanzig Jahren sehr zurückgezogen. War er ein Serienmörder? Schon vor zwanzig Jahren gab es einige Zweifel daran, dass sich seine Frau wirklich selbst umgebracht haben könnte. Doch ihre Leiche wurde bisher nicht gefunden.
    Bei ihren Ermittlungen stößt die Polizei auf immer weitere, ausnahmslos weibliche Opfer, die alle am Muttertag verschwanden. Bald sind Pia und ihre Kollegen überzeugt, dass der Täter noch lebt und weitere Opfer sucht. Und der nächste Muttertag naht!
    Wie bei der Pia Sander/ Oliver von Bodenstein-Reihe üblich, gibt es zahlreiche private Verwicklungen, wie z.B. die Beziehung zwischen Pias Schwester Kim und ihrer Chefin Kriminaldirektorin Nicola Engel. Für Neueinsteiger könnte dies etwas unübersichtlich wirken, für treue Leser der Reihe ist es eine interessante Nebenhandlung.
    Insgesamt ist dieser Fall allerdings etwas überfrachtet mit zahllosen Opfern und ebenso zahlreichen Verdächtigen, sodass man zwischendurch fast den Überblick verliert. Immer wieder landen die Ermittlungen in einer Sackgasse und es treten neue Verdächtige auf, was teilweise der Spannung etwas abträglich ist. Gegen Ende gibt es allerdings eine deutliche Wendung, was zu viel Dynamik und purer Action führt.
    Ein geschickt konstruierter Fall, für den man zwischendurch allerdings etwas Geduld und langen Atem aufbringen muss. Für Neuhaus-Fans allerdings unbedingt empfehlenswert!

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  1. 5
    18. Dez 2018 

    Pia Sanders persönlichster Fall

    Als die Leiche von Theodor Reifenrath gefunden wird, sind sich die Ermittler nicht sicher, ob es sich um einen natürlichen Tod oder Mord handelt. Jolanda, die Opa Theo gut kannte, bemerkte jedoch sehr schnell, dass Beck's der Hund fehlt. Als sie ihn, fasst verhungert und eingesperrt in seinem Zwinger entdecken, finden die Ermittler dort auch menschliche Knochen. Bei weiteren Untersuchungen tauchen unter der Hütte drei Frauenleichen auf, die relativ schnell identifiziert werden können. Allesamt verschwanden Jahre zuvor immer kurz vor dem Muttertag. Und es tauchen weitere Opfer auf, die alle dieselbe Handschrift tragen. Handelt es sich um einen Serienmörder? Wird er sich vor dem nächsten Muttertag erneut suchen?

    Auf der Suche nach Spuren, nach Gemeinsamkeiten der Opfer, nach einem Fehler des möglichen Täters tappen die Ermittler lange Zeit im Dunkeln. Erst die Hilfe eines Profilers kann einige Erkenntnisse liefern. Aber bis Sander und Bodenstein, sowie ihr Team den Täter finden können, dauert es.

    Dieses Buch von Nele Neuhaus hat mir persönlich wieder richtig gut gefallen. Das am Anfang gesetzte Personenregister gab mir beim Lesen immer wieder die Chance, die einzelnen vielen Personen richtig zu zuordnen. Auch die Story hatte es in sich. Manch einer mag denken, dass das weit hergeholt ist. Ich denke, in der heutigen Zeit, wo es Fälle von Natascha Kampusch und andere abscheuliche Verbrechen gegeben hat, könnte auch dieser Fall ein reelles Vorbild haben. Spannend fand ich auch, dass das persönliche Umfeld von Pia Sander gerade in diesem Fall so in den Mittelpunkt gerückt ist. Das macht die Protagonisten doch sehr viel menschlicher. Nele Neuhaus ist es auch in diesem Buch gelungen, den Spannungsbogen konsequent hoch zu halten und das Buch in einem atemberaubenden Finale enden zu lassen.

    Was soll ich sagen, verdiente fünf Lesesterne und natürlich unbedingt lesen!

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  1. 4
    25. Nov 2018 

    Gutes Haus

    In einem kleinen Ort im Taunus findet die Postbotin den ehemaligen Unternehmer Theo Reifenrath tot auf. Der Tote muss schon einige Tage vorher verstorben sein, so dass die Todesursache nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Kommissarin Pia Sander wird zum Ort des Geschehens gerufen. Schnell bemerkt sie, dass eine genauere Besichtigung der Örtlichkeiten notwendig ist. Dabei entdeckt sie in einem Hundezwinger einen Hund, der so gerade noch am Leben ist. Das bedauernswerte Tier konnte nur deshalb so lange durchhalten, weil es ein paar Knochen abnagen konnte. Nach ersten Feststellungen handelt es sich um menschliche Überreste. Sofort beordert Pia Sander ihre Kollegen herbei, um das Grundstück absuchen zu lassen.

    In ihrem neunten Fall arbeiten Pia Sander (Kirchhoff) und Oliver von Bodenstein wieder zusammen. Ungefähr zwei Jahre sind seit dem letzten Fall vergangen. Und hier nun stoßen sie auf mehrere weibliche Leichen, die offensichtlich schon seit langen auf dem Besitz des Theo Reifenrath verborgen waren. Dem Rechtsmediziner gelingt es, einige der Leiche zu identifizieren. Und so stellt sich heraus, dass Pia und Oliver auf eine Mordserie gestoßen sind, die bereits in den späten 1980ern begonnen hat. Die Umstände lassen darauf schließen, dass noch nicht alle Opfer gefunden sind. Ob die Gefahr besteht, dass weitere Morde geschehen, ist unklar. Schließlich kommt der Verstorbene als Täter in Betracht.

    Eine ganze Weile musste gewartet werden, um wieder etwas Neues von Pia Sander und Oliver von Bodenstein zu erfahren. Es ist eine Art Cold Case, in dem die beiden hier ermitteln. Dieser allerdings könnte sich zu einem heißen Fall entwickeln, wenn die Mordserie noch nicht beendet sein sollte. Spannend wie die Ermittler nach und nach mehr über die Vergangenheit des Verstorbenen herausfinden. Dieser war durchaus nicht immer ein netter alter Opa. Eifrig versucht man mitzuraten, warum die Tötungen ausgerechnet um die Zeit des Muttertages durchgeführt wurden. Mit Entsetzen verfolgt man das Wühlen der Kommissare in der Vergangenheit der Beteiligten. Sollte mit den Seelen Schutzbefohlener wirklich so achtlos umgegangen worden sein? Doch nicht jeder, der vor langer Zeit nicht gut behandelt wurde, entwickelt sich zum Mörder. Was bringt einen Menschen dazu, zu töten?

    Mit Freude liest man wieder von Pia und Oliver. Wenn auch zunächst in eher ruhiger Art die Zusammenhänge erforscht werden, so entwickelt sich der Fall doch so fesselnd, dass man das Buch je weniger aus der Hand legen mag, desto mehr man vorangeschritten ist. Vielleicht nicht der mitreißendste Band der Serie, aber ein sehr guter.

    4,5 Sterne

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