Muttermilch: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Muttermilch: Roman' von Melissa Broder
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Inhaltsangabe zu "Muttermilch: Roman"

Statt Thora liest Rachel lieber Kalorientabellen und kann sie runterbeten. Statt in die Synagoge geht sie lieber in den Frozen-Joghurt-Laden. Rachel hadert nicht nur mit sich selbst, sondern auch mit ihrer Mutter. Die Therapeutin empfiehlt ihr ein mütterliches Kommunikations-Detox. Doch auch das Topping auf dem Frozen Joghurt kann das emotionale Loch nicht schließen. Da taucht Miriam auf, eine junge orthodoxe Jüdin, die die besten Eisbecher der Stadt kreieren kann. Rachel ist hingerissen von dieser Frau – ihrem Hunger, ihrem Körper, ihrem Glauben und ihrer Familie und begibt sich auf eine Reise voller Spiegel, Mystizismus, Mütter, Milch und Honig. So pointiert und witzig wurde noch nicht über Essverhalten, so schonungslos über verkorkste Mutter-Tochter-Beziehungen und Selbsthass geschrieben. Dabei verliert Melissa Broder aber auch das große Ganze nicht aus dem Blick: die Oberflächlichkeit unserer Welt, den Glauben an Etwas und die Rolle des weiblichen Körpers. Eine zärtliche und wilde Meditation über Liebe und Sein.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:352
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Muttermilch: Roman"

  1. Yoghurt Eis

    Rachel ist hochgradig magersüchtig. Ihr ganzen Gedanken kreisen um das Essen wie sie Kalorien einsparen kann, damit sie schön dünn bleiben kann. Denn wenn man dünn ist hat man sich und sein Leben unter Kontrolle. Das hat auch ihre Mutter ihr von klein auf eingebläut. Erschwerend kommt die Pseudo- Welt Hollywoods hinzu, bei der man als Frau super dünn sein muss. Sie nimmt an einer Therapie teil, bei der ihre Therapeutin ihr ein emotional detox von ihrer Mutter empfiehlt. Sie soll den Kontakt für 90 Tage einschränken. Nicht das der Kontakt auch vorher schon intensiv war, doch ihre Mutter reglementiert ihr Leben aus der Ferne und gibt ihr nicht die emotionale Unterstützung und Empathie.

    Sie mag gerne in der Mittagspause Joghurteis essen. Und bei ihrem favorisierten Eisladen arbeitet nun Miriram. Eine orthodoe Jüding, die stark übergewichtig ist. Ihre Proportionen sind rund wie bei den Rubensfrauen. Rachel, die schon vorher sich zu Frauen hingezogen fühlt, verliebt sich in Miriam. Durch Miriam entwickelt Rachel eine andere Beziehung zum Essen, zu ihrem Körper und zu ihrem Essverhalten. Sie kommen für eine kurze Zeit zusammen und diese Zeit ist für Rachel sehr prägend.

    Für mich war das Buch sehr gut geschrieben. Die Autorin kann gut mit Metaphern und Sprache umgehen. Und bescheint das herrschende Frauenbild. Nach dem Motto Frauen sind nur attraktiv, wenn sie dünn sind. Dieses stellt sie massiv in Frage.

    Warnung:

    Dieses Buch ist nicht für Menschen geeignet, die explizite Sprache bei Sex/ erotischen Szenen nicht mögen.

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