München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.

Buchseite und Rezensionen zu 'München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden.' von Petra Mattfeldt
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Inhaltsangabe zu "München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden."

München, 1972: Die „heiteren Spiele“ beginnen mit Jubel und Freude in der bayrischen Landeshauptstadt. Die Stimmung ist ausgelassen, Frieden und Fröhlichkeit überall spürbar. Angelika Nowak könnte kaum glücklicher sein. Sie wurde als einzige Bogenschützin ausgewählt, die DDR bei den olympischen Spielen zu vertreten. Schnell freundet sie sich mit Roman an, einem Ringer der israelischen Mannschaft. Doch dann passiert etwas, mit dem niemand gerechnet hat. Am Morgen des 5. Septembers verändert ein Terroranschlag alles, und Roman ist einer der Geiseln … Petra Mattfeldt erzählt aus der Sicht von fünf fiktiven Figuren, die auf realen Personen beruhen, die Ereignisse um das Olympiaattentat. Sie beschreibt ihre Gefühle, Ängste, Träume und Wünsche während der olympischen Spiele und zeichnet ein spannendes, faszinierendes und erschütterndes Porträt des schwärzesten Tages der Olympiageschichte.

Diskussionen zu "München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden."

Format:Broschiert
Seiten:320
EAN:9783764508081

Rezensionen zu "München 72 - Der Tag, an dem die Spiele stillstanden."

  1. München ‘72

    Die Olympischen Sommerspiele 1972 in München sollten heitere und unbeschwerte Spiele werden. Daher war die Polizei im olympischen Dorf auch nicht bewaffnet. Man wollte vergessen machen, unter welchen Umständen die letzten Olympischen Spiele in Deutschland stattgefunden hatten. Der Polizeipsychologe hatte eine Reihe von Szenarien aufgezeichnet, was passieren könnte. Doch die führenden Personen wischten diese Bedenken beiseite, nichts sollte die freudige und unbekümmerte Stimmung stören und so konnte das Schreckliche geschehen.
    Ich kann mich noch erinnern, wie erschüttert wir alle waren, nachdem wir erfahren haben, was dort geschehen war. Die Autorin Petra Mattfeldt greift dieses Thema auf und erzählt anhand von unterschiedlichen fiktiven Charakteren, die aber auf realen Personen beruhen, wie es zu dem Anschlag kommen konnte. Sie erzählt einfühlsam und packend.
    Die neunzehnjährige Bogenschützin Angelika Nowak aus Leipzig hat es geschafft. Sie darf dabei sein und ist von der Atmosphäre in München beeindruckt. Sie möchte so viel erleben, steht aber unter ständiger Kontrolle ihres Co-Trainers. Als sie den achtzehnjährigen Roman Gagarin, einen Ringer aus der israelischen Mannschaft, kennenlernt und sich mit ihm anfreundet, wird ihr der Umgang verboten. Angelika denkt plötzlich kritischer über das Leben in der DDR und überlegt, sich abzusetzen. Der Polizist Manfred Hofmann genießt die Zeit im Dorf, sorgt sich aber um die Sicherheit. Auch der Journalist Robert Goldmann, der die israelische Mannschaft betreut, eckt bei seinem Redakteur an, weil sein kritischer Artikel nicht zum gewünschten Image der Spiele passt. Der Palästinenser Djamal Rahman glaubt den Geschichten, die er gehört hat. Für sich selbst sieht er keine Zukunft und ist froh, dass er für eine besondere Aufgabe ausgewählt wurde, um seinem Land zu helfen. Er ist bereit, alles zu tun, was ihm gesagt wird.
    Dann geschieht das, was nie hätte passieren dürfen. Es ist erschreckend, wie unvorbereitet die Polizei damals von der Geiselnahme überrascht wurde. Man hatte es nicht sehen wollen und war der Sache dann nicht gewachsen. Dazu war man dann auch noch zu stolz, um die von Israel angebotene Hilfe anzunehmen. Durch das dilettantische Vorgehen kam es zur Katastrophe und viele Menschen starben.
    Erst nachdem das alles geschehen ist, hat man sich entschlossen, die GSG9 zu gründen, um für solche und ähnliche Fälle gerüstet zu sein.
    Es ist ein bewegender und erschütternder Roman, der einen so schnell nicht loslässt. Ich kann ihn nur empfehlen.

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