Mr. Mercedes: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Mr. Mercedes: Roman' von Stephen King
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mr. Mercedes: Roman"

King, Stephen: Mr. Mercedes, Roman, Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt, DEA, München, Heyne 2014, 529 S., OPbd. m. OU., sehr gut erhalten

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:592
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453269415

Rezensionen zu "Mr. Mercedes: Roman"

  1. Kein typischer King

    Vor der Stadthalle warten hunderte arbeitsloser Menschen auf das Öffnen der Tore und die Chance einen neuen Job zu bekommen. Die Stimmung ist eher gedrückt, als hoffnungsfroh, als plötzlich ein Mercedes absichtlich mitten in die Menge fährt und viele Menschen tötet. Die Menschheit ist geschockt und die Polizei tappt im Dunkeln.
    Detektiv Bill Hodges arbeitete bis zu seiner Pensionierung an dem Fall, konnte ihn aber nicht aufklären. In Rente fühlt er sich nutzlos, vegetiert vor sich hin und überlegt, ob es überhaupt noch Sinn macht weiterzuleben, als er einen Brief erhält. Einen Brief vom Mercedes-Killer, in dem er ihn verhöhnt und ihm zu verstehen gibt, dass er ihn beobachtet und Bill der Menschheit den Gefallen tun und sich doch bitte den Kopf wegpusten soll. Aber er erreicht damit das Gegenteil, denn Hodges fängt wieder an zu ermitteln und lockt den Killer immer mehr aus der Reserve...

    Ich hatte schon längere Zeit keinen King mehr gelesen und freute mich wahnsinnig auf das neue Buch. Leider begann ich mitten in einer heftigen und ganz gemeinen Leseflaute, so dass ich am Anfang richtig zu kämpfen hatte. Aber es wurde immer besser und nach 200 Seiten packte es mich wieder.

    King hat wieder besonders viel Sorgfalt auf seine Charaktere gelegt. Selbst die unbedeutenden Personen sind sehr gut ausgearbeitet und haben Tiefe und es dauert daher auch seine Zeit, bis die Charaktere eingeführt sind. Das kann er immer noch so gut wie früher. Der Killer kommt hier selbst zu Wort, so dass wir nicht nur an Hodges Ermittlungen teil haben, sondern auch an der Gedankenwelt des Killers. Das hat mir besonders gut gefallen.

    Auch die Schauplätze vermitteln wieder sehr komplexe Bilder im Kopf des Lesers und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Die Vergangenheit des Killers und sein bisheriges Leben fand ich besonders interessant. Auch dieses Katz- und Mausspiel zwischen Hodges und dem Killer fand ich total super.

    Aber es gibt auch kleinere Schwächen, denn irgendwo fehlte mir ein wenig die Spannung. Es steht ja Roman auf dem Cover, aber trotzdem fehlte mir der Horror, denn den gibt es hier weder von "Monstern" noch von Menschen. Klar, ist der Killer durchgeknallt, aber er ist nicht viel anders als andere Killer in vielen Thrillern. Also irgendwie fehlte mir das King-typische Grauen. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Es hat einfach nicht das spezielle Feeling, das ich bisher immer beim Lesen eines Kings hatte.

    Ich vergebe für dieses gut geschriebene, aber nicht King-typische Buch 4 von 5 Punkten und hoffe, dass uns der Autor mit dem nächsten Buch wieder Horror präsentiert, denn das ist es, was ich vom King of Horror lesen möchte.

    © Beate Senft

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