Mordsfreunde

Buchseite und Rezensionen zu 'Mordsfreunde' von Nele Neuhaus
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Inhaltsangabe zu "Mordsfreunde"


Der zweite Fall für Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein


Ein Tierpfleger des Opel-Zoos im Taunus macht eine grausige Entdeckung: im Elefantengehege liegt eine menschliche Hand. Die dazu gehörige Leiche finden Kommissar Oliver von Bodenstein und seine Kollegin Pia Kirchhoff von der Hofheimer Kripo in einer frisch gemähten Wiese gegenüber dem Zoogelände. Der Tote war ein Lehrer und vehementer Umweltschützer, der wegen seines Charismas von vielen Schülern glühend verehrt wurde - und von einigen Einwohnern der Stadt ebenso sehr gehasst. Doch liegt hier das Motiv für einen Mord?


Entdecken Sie auch SOMMER DER WAHRHEIT, einen fesselnden Roman, den Nele Neuhaus unter dem Namen Nele Löwenberg geschrieben hat!

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:408
EAN:

Rezensionen zu "Mordsfreunde"

  1. Der zweite Band schwächelt ein bisschen...

    Den Auftakt dieses Buches macht ein bizarrer Leichenfund. Teile der Leiche werden im Zoo in diversen Gehegen gefunden. Das Opfer: ein charismatischer Lehrer und engagierter Umweltaktivist, der die Leute begeistern konnte wie kein Zweiter. Wer sollte da ein Interesse an seinem Tod haben?

    Schnell müssen sich die Ermittler aber eher fragen, wer eigentlich kein Interesse an seinem Tod hat! So glühend ihn die meisten seiner Schüler anbeteten und verehrten, so glühend hassten ihn anscheinend auch viele Menschen. Dadurch, dass er in seinem Heimatort Vetternwirtschaft und Bestechlichkeit aufdeckte und außerdem massiv gegen den Bau der Umgehungsstraße vorging - für viele Unternehmer ein profitables Geschäft! - hatte er sich viele Feinde gemacht. Auch seine Ex-Frau hat ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, und seinen Nachbarn war er ein Dorn im Auge. Und hinter den Kulissen gehen noch ganz andere Dinge vor sich... Was ist das zum Beispiel für ein merkwürdiges Internet-Café, dessen Eingang videoüberwacht wird und für das man Passwort und Clubkarte braucht?

    Wer schon mal ein Buch von Nele Neuhaus gelesen hat, weiß, dass es in ihren Krimis immer viele, viele, viiiiiele Charaktere gibt, und beinahe ebenso viele Tatmotive. Meist habe ich dennoch keine Probleme, mich zurecht zu finden, ohne den Überblick zu verlieren, denn die einzelnen Figuren werden von ihr sehr lebendig und prägnant beschrieben, so dass sie einem im Gedächtnis bleiben.

    Dieses Mal ist die Zahl der Protagonisten jedoch wirklich Legion, so dass ich mir mehrmals dachte: "Wer war das noch mal, und wie hängt der in dieser ganzen Sache drin?"

    Auch bei den diversen Tatmotiven verlor ich ein wenig den Durchblick - vor allem da anscheinend wirklich jeder Beteiligte sein Möglichstes tut, um der Polizei so wenig wie nur irgend möglich zu verraten! Da habe ich mich doch manchmal gefragt, warum jemand nicht einfach rausrückt mit seinem Alibi, Herrgott noch mal...

    Ich hatte auch öfter mal den Eindruck, dass die Kommissare gleichsam verwirrt durch die Ermittlung stolpern! Zum Teil haben sie mit Privatproblem(ch)en zu kämpfen, wie Bodenstein, der sich Sorgen um die Gesundheit seiner Frau macht, oder Pia, deren romantische Gefühle Achterbahn fahren. Und ansonsten fehlt irgendwie die Struktur, die Absprache, das Teamwork...

    Dennoch fand ich die Geschichte unterhaltsam und halbwegs spannend zu lesen, im Vergleich mit Nele Neuhaus' anderen Büchern jedoch eher schwach. In meinen Augen kann man das Buch gut zwischendurch und nebenher lesen - man muss es aber nicht, da sind andere Bände der Reihe meines Erachtens deutlich besser! Gut gefallen hat mir aber wieder das Lokalkolorit.

    Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein blieben für mich seltsam blass, und Pias Verhalten konnte ich oft einfach nicht nachvollziehen. Sie träumt direkt von zwei Tatverdächtigen verliebte Träume, und einer davon ist erst 21 Jahre alt! Mit dem geht sie dann auch schon mal Cocktails schlürfen und lässt ihn auf ihrer Coach übernachten. Das erschien mir doch ziemlich unprofessionell, denn sollte man als Kommissarin nicht eigentlich eine gewisse Distanz wahren, zumindest bis der Fall abgeschlossen ist?

    Ich empfinde den Schreibstil von Nele Neuhaus als eher einfach, aber trotzdem flüssig zu lesen, mit einer feinen Prise Humor.

    Fazit:
    Eine Unzahl an Figuren und Tatmotiven, verwirrte Ermittler... Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein laufen hier meines Erachtens nicht zur Höchstform auf, sondern schwächeln ein bisschen vor sich hin. Dennoch ist "Mordsfreunde" in meinen Augen immer noch ein leidlich unterhaltsames Buch, kann aber nicht mit anderen Bänden der Reihe mithalten.

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