Moin

Buchseite und Rezensionen zu 'Moin' von Richard Fasten
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Moin"

Provinz-Polizist Boris Kröger hat es nicht leicht. Kaum geschieht im beschaulichen Altwarp am Oderhaff mal ein Mord, schon steht das Dorf Kopf! Von wegen Sonne, Strand und glasklare Beweisketten: In Altwarp herrscht Anarchie! Oma Machentut terrorisiert mit ihrem Rollator die Straßen, der einzige Fischer im Dorf stammt aus den Bergen Anatoliens, eine Krimi-Autorin sucht Inspiration und stachelt die Dorfbewohner auf. Dabei hat Boris mit dem Mord an seinem ehemaligen Schulkameraden genug zu tun. Hier an der Fast-Ostseeküste ist die Welt wirklich nicht mehr in Ordnung. Aber die stolzen »Hinterküstler« haben noch immer jedem Wetter getrotzt!

Format:Taschenbuch
Seiten:320
EAN:9783548285696

Rezensionen zu "Moin"

  1. Humorvoller Haff-Krimi

    Ein humorvoller Krimi, der die Leserschaft spalten wird. Er führt uns in ein kleines Dorf beinahe an der Ostsee, stellt uns sehr eigene Menschen vor und präsentiert einen Mordfall, dessen Lösung alle überraschen dürfte.

    Inhalt:

    Boris Kröger führt als Provinz-Polizist ein relativ ruhiges Leben und liebt es gar nicht, Stress ausgesetzt zu werden. Gerade ihn sucht sich die bekannte Krimi-Autorin Dora Pan aus, um sich für ihr nächstes Buch inspirieren zu lassen. Er gibt sein Bestes, um sie zu beeindrucken und von seinem langweiligen Alltag abzulenken. Wie die anderen Dorfbewohner kann auch er sich ihrem Charme nicht entziehen und lässt sich über seine Schulter schauen, als tatsächlich am Oderhaff ein Verbrechen geschieht und einer von ihnen vermisst wird.

    Cover:

    Durchs Bullauge schweift der Blick auf Kutter und Rettungsringmops. Die niedliche Ratte blickt auf zum Blutfleck, der sich etwas sehr weit verteilt hat. Titel und Bullaugendurchsicht reflektieren und ziehen den Blick auf sich. Der Kutter und die Ratte spielen im Buch eine Rolle, der Mops muss mir entgangen sein.
    Ein sehr schön gestaltetes Cover, das den Buchinhalt gut aufgreift. Der Anker ist eine schöne Ergänzung und ich würde im Buchladen sicher zugreifen, um mich weiter über das Buch zu informieren.
    Sehr gelungen finde ich die Karte im Innencover, eine schöne Zugabe, die die Vorstellungskraft anregt.

    Setting und Stil:

    Richard Fasten entführt uns ins tiefste Brandenburg, ans Oderhaff. Das Dorf Altwarp und die umgebende Natur werden schön beschrieben und man kann sich gut vorstellen, wie es dort aussieht und wie man dort lebt. Die Gegensätze von Provinz und Großstadt werden gut aufgegriffen und humorvoll verarbeitet. Insgesamt kommt der Humor nicht zu kurz und ich konnte sehr oft mein Lachen kaum zurückhalten. Im Verlauf des Buches werden dieses Momente zwar selten, bzw. wiederholt sich einiges, aber trotzdem liegt darin die Stärke des Buches, soweit man auf diese Art ziemliche deftigen Humors steht.
    Der Krimi wird aus der Ich-Perspektive Boris Krögers erzählt und so kann man hautnah aus Sicht des Provinz-Polizisten den Kriminalfall und die vielen drumherum gestreuten Begebenheiten erleben.

    Charaktere:

    Das Buch bietet eine Vielzahl an skurrilen und sehr eigenen Charakteren, die sich alle gut in die Geschichte einfügen. Da man der Geschichte durch Boris Krögers Augen folgt, muss man sich natürlich mit ihm und seinen Eigenheiten identifizieren können. Dies gelang mir ohne Probleme und ich war schnell mit ihm in seine Welt eingetaucht.
    Oma Machentut, bei der er immer noch lebt, und ihre rüstige Einstellung zum Liebesleben sind schon etwas Besonderes. Als Krimi-Fan kennt sie natürlich Dora Pan, die mit ihrem großstädtischen und charmanten Auftreten das Dorf auf den Kopf stellt.
    Und so geht es weiter bis zur kleinsten Nebenrolle, die wie alle anderen mit einer speziellen Eigenheit glänzen darf. "Normal" scheint in diesem Dorf ein unbekannter Zustand zu sein.
    Eine gelungene Mischung, die für viel Situationskomik sorgt und immer wieder für Überraschungen gut ist.

    Geschichte:

    Der Fall darf natürlich nicht zu kurz kommen, auch wenn das Dorffest irgendwie doch Vorrang hat. Eine ruhige Gegend sieht anders aus und so hat Boris Kröger einiges zu tun. Das aktuelle Thema Fracking darf nicht fehlen und die Verwicklung der Energiefirma ist nicht zu unterschätzen.
    Das Buch erzählt eine abgeschlossene Geschichte, die sich wie bei jedem guten Krimi erst auf den letzten Seiten auflöst. Sie ist eingepackt in eine äußerst humorvolle Handlung, die Fans des Humors gefallen, anderen vielleicht etwas zu übertrieben erscheinen wird.

    Fazit:

    Bei diesem Buch schwanke ich zwischen vier und fünf Sternen. Mir gefallen die Charaktere, die Krimihandlung, die skurrilen Begebenheiten und das Setting. Ich habe sehr oft gelacht, viel geschmunzelt und konnte mit dem Humor viel anfangen. Allerdings ließ dieses Humor-Feuerwerk im Verlauf des Buchs etwas nach und einiges wurde zu eher lahmen running gags. Ich habe auf jeden Fall erst mal wieder genug von Küstennebel gehört. Ich empfehle deshalb, dringend in die Leseprobe reinzulesen und sich vorher zu informieren, ob die Art des Humors zusagt. Ist dies der Fall, kann ich den Krimi uneingeschränkt empfehlen, alle anderen sollten vielleicht nach einem anderen humorvollen Regionalkrimi greifen.

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