Mission Blindgänger

Buchseite und Rezensionen zu 'Mission Blindgänger' von Sophie Hénaff
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mission Blindgänger"

Format:Broschiert
Seiten:320
EAN:9783570103975

Rezensionen zu "Mission Blindgänger"

  1. 4
    13. Jun 2022 

    Am Filmset

    Endlich wird Capitaine Eva Rosiéres Roman verfilmt, sie selbst darf sich als Drehbuchautorin bezeichnen und sie ist auch häufiger am Set anzutreffen. Dass der Regisseur sich in ihre Arbeit gedrängt hat und nun auch noch als Autor vor ihr genannt werden will, begeistert sie nicht. Aber natürlich würde sie deshalb keinen Mord begehen. Trotzdem ist der Regisseur tot und Eva die Hauptverdächtige. Zum Glück erklärt sich Commissarire Anne Capestan bereit, ihre Elternzeit zu unterbrechen und die Ermittlungen zu übernehmen. Es stellt sich heraus, dass der Regisseur des Films nicht besonders beliebt war, doch bis auf wenige scheinen alle Verdächtigen ein Alibi zu haben.

    Der dritte Fall von Kommando Abstellgleis, die Brigade der Aussortierten, die erstaunlich gute Arbeit leistet. Commissaire Anne Capestan führt gleich ein neues Teammitglied ein, ihre Tochter Joséphine, für die sie keine Kinderbetreuung gefunden hat. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich nicht nur deshalb schwierig, sondern auch weil die Verdachtsmomente gegen Eva schon sehr offensichtlich sind. Das weiß auch der Staatsanwalt, der nicht besonders glücklich über seine Darstellung in ihren Büchern ist. Als junge Mutter kämpft Anne mit dem Schlafdefizit und dem Stillstand im Kopf, dessen Denken so von Jeséphine eingenommen ist. Da müssen die Teammitglieder schon mal für sie einspringen.

    Sehr unterhaltsam ist dieser Fall für das schräge, aber erfolgreiche Kommando Abstellgleis. Vielleicht nicht ganz realitätsnah, denn welche hochgestellte Beamtin ist schon als Autorin am Filmset zu finden, auch wenn sie beurlaubt ist. Dennoch ist es spannend zu lesen, wie das Team sich ins Zeug legt, den wahren Mörder zu finden, auch weil sie Eva einfach glauben, dass sie es nicht war. Da zweifelt man als Leser schon eher, doch auch gegen Mitglieder des Filmteams ergeben sich Verdachtsmomente. Hinweise dazu hat die Autorin geschickt gestreut. Etwa, um zu verwirren? Am Ende weiß man es und hat sich während der Lektüre sehr gut unterhalten.

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  1. Die schrägen Vögel machen einen Ausflug in die welt des Films

    Lange mussten wir Leser auf die Fortsetzung der Reihen um die "Schrägen Vögel warten, doch es hat sich gelohnt. Diesesmal wird die Truppe auf abgeschobenen Sonderlingen unter der Leitung von Anne Capestan in die Glamourwelt des Films geworfen.

    Ausgerechnet der Regisseur eines Films zu einem Drehbuch der Kriminalschriftstellerin im Nebenberuf, Capitaine Eva Rosière wird im Studio ermordet aufgefunden. Dumm nur, dass letztere ihm vor Zeugen angedroht hat, ihn zu ermorden, nachdem er immer größere Veränderungen am Drehbuch vorgenommen hat. Eva wendet sich an ihre Kollegen, da ihr klar ist, dass sie damit dals dringend tatverdächtig gilt. Natürlich springen diese ihr zur Seite, selbst Anne Capestan, eigentlich noch im Mutterschutz, macht sich mit Kind auf den Weg, ihre Kollegin zu entlasten. Bei den Ermittlern wächst sehr schnell der Verdacht, dass der Regisseur das Opfewr einer Verwechslung wurde und der Mordanschlag eigentlich dem unbeliebten, knausrigem Produzenten galt, ein Verdacht, der durch einen weiteren Mordversuch an ihm erhärtet wird. Doch damit ist Eva Rosi`re noch nicht aus dem Schneider, denn auch diesemal gibt es Hinweise, die sie verdächtig machen.

    So viel zum Fall, der natürlich am Ende in gewohnter Manier geklärt wird. Doch bis dahin bietet Sophie Hénaff ihren Lesern die gelungene Melange aus Spannung und Slapstick. Man muss sie einfach lieben, diese schrägen Vögel, die alle auf ihre Art liebenswert verquer sind. Und dieses Mal offenbaren sie weitere versteckte Talente, als sich Eva als Ersatz für den ermordeten Regisseuer daran macht, ihr eigenes Buch zu verfilmen.

    Er bleibt zu hoffen, dass es weitere Fortsetzungen der Reihe gibt, auf die der Leser nicht all zu lang warten muss.

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