Milano Criminale: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Milano Criminale: Roman' von Paolo Roversi
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Milano Criminale: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:464
EAN:9783550088759

Rezensionen zu "Milano Criminale: Roman"

  1. 3
    15. Feb 2015 

    Der Valentinscoup

    Am Valentinstag zu lesen begonnen führte dieses Buch zurück in die Vergangenheit. Über eine Zeitspanne von etwas über zehn Jahren beginnend 1958 kann man die Geschichte Antonios und Robertos verfolgen. Antonio wird mit vierzehn Zeuge eines Überfalls, auch wenn die Polizei ihn nicht beachtet, so beobachtet er doch das Handeln der Beamten. Sein Entschluss steht fest, er wird Bulle, egal, was seine Eltern dazu sagen. Ganz anders Roberto, dessen Herz eher den Gangstern zufliegt und der aufgrund eines Dummejungenstreichs schon im Alter von nur acht Jahren zum ersten Mal im Knast landet. Im laufe der Jahre kommt es immer wieder zu kurzen Begegnungen zwischen den Beiden. Antonio muss sich der auch nicht immer schönen Realität des Polizistendaseins stellen, während Roberto seine Verbrecherkarriere hegt und pflegt.

    Mailand, den weit entfernt lebenden Menschen eher als Modemetropole bekannt, wird hier auch als ein Ort der Kriminalität beschrieben. Raubüberfälle, Einbrüche, Gaunereien, denen die Polizei manchmal machtlos gegenübersteht. Teilweise werden die Räuber von den Armen verehrt, weil sie einen gewissen Ehrenkodex einhalten, während die Polizei mitunter nicht viel Rückhalt in der Bevölkerung hat. Dennoch soll Recht und Ordnung hergestellt werden und den gewieften Ermittlern gelingt es doch zumindest einige der Verbrecher festzusetzen.

    Historisch fundiert beschrieben gibt der Roman einen Überblick über die Geschichte einer unbekannten Stadt. Gesellschaftliche Umbrüche, Armut, Verbrechen spielen eine herausragende Rolle in diesem Buch. Es scheint, als dienten die Protagonisten oder Antagonisten eher der Verdeutlichung der Gegensätze, für die sie stehen, als dass sie ein wahrhaftes Schicksal erfahren. Das macht zwar die Schilderung der Geschichte sehr anschaulich, allerdings den Roman als solches auch etwas trocken. Interesse an diesem Stück italienischer Historie wird ohne Zweifel geweckt, große Gefühle allerdings nicht ausgelöst. Der Autor hat eine Art des Ausdrucks gewählt, die zwar angenehm zu lesen ist, jedoch sicher nicht jeden Leser gefangen nehmen wird.
    3,5 Sterne

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