Midnight Cowboy: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Midnight Cowboy: Roman' von James Leo Herlihy
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Inhaltsangabe zu "Midnight Cowboy: Roman"

Der Kultroman über Liebe und Einsamkeit.

Joe Buck ist ein Einzelgänger. Nach dem Tod seiner Großmutter Sally, bei der er aufgewachsen ist, beschließt er, sich Cowboystiefel zu besorgen, nach New York zu fahren und bei einsamen Frauen Unterschlupf zu suchen.
Doch das New York der frühen Sechziger ist kein Ort für einen Mann in Cowboystiefeln, die neue Zeit hat längst begonnen, und auf Joe warten nur Armut und Einsamkeit. Bis er dem hinkenden Gauner Ratso Rizzo begegne. Ihre Freundschaft, ihre Liebe zählt zu den schönsten der amerikanischen Literaturgeschichte.

"Wer dieses Buch liest, wird mitgenommen in eine Halbwelt von Illusionen, Einsamkeit und sexueller Gewalt, aber auch eine Halbwelt von Freundschaft und Liebe. Ohne jeden Sozialkitsch, sondern mit einer Würde und einer literarischen Intensität, die ihresgleichen suchen." Daniel Schreiber.

"Joe Buck ist ein durch und durch wunderbarer Charakter." Tennessee Williams

Diskussionen zu "Midnight Cowboy: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
Verlag: Blumenbar
EAN:9783351050481

Rezensionen zu "Midnight Cowboy: Roman"

  1. Einsamkeit ist zeitlos

    Joe Buck ist ein kleiner einsamer Junge. Die ersten Lebensjahre wächst er mit drei Prostituierten auf, von denen wohl eine seine Mutter ist. Mit neun Jahren wird er zu seiner Großmutter Sally verfrachtet, die ihre spärliche Freizeit lieber mit Männerbekanntschaften verbringt, als mit ihrem Enkel. Joe wächst zu einem gutaussehenden jungen Mann heran, aber geht mit den naiven großen Augen eines Kindes durch die Welt. Aus seiner Erscheinung will er Kapital schlagen und so setzt er sich nach Sallys Tod in den Greyhound nach New York, um sich dort für Sex an reiche Frauen zu verkaufen. Doch niemand in New York wartet auf ihn, bis er auf den windigen Gauner Ratso Rizzo trifft.
    Midnight Cowboy von James Leo Herlihy ist 1965 erstmals erschienen und jetzt 2018 vom Verlag Blumenbar wieder aufgelegt worden. Von Tennessee Williams gelobt, von John Schlesinger verfilmt hat dieses Buch zurecht Kultstatus. Joe Buck, der sich nach nichts mehr sehnt als Liebe und Freundschaft, kämpft hart ums Überleben. Die Welt um sich herum nimmt er oft nur wirklich wahr, wenn er mit seinem Spiegelbild zu diskutieren beginnt. Joe findet seinen Platz im Leben nicht, hadert mit seiner Bisexualität. Herlihy geht nicht behutsam mit seinen Figuren um, er lässt sie leiden, an Armut, Hunger, Einsamkeit. Joe und Ratso sind ein so ungleiches Paar. Ihre Verbindung geboren aus der Not, wird trotz Elend und ohne Perspektive zu einer echten Verbundenheit.
    Über Sex wird in diesem Buch, vor allem für die damalige Zeit, recht unverblümt berichtet. Szenen zwischen Mann und Frau schildert Herlihy sehr freizügig, doch bei homosexuellen Begegnungen gibt es nur Andeutungen. Der Autor, der sich selbst auch nie klar zu seiner Homosexualität bekennen konnte, verarbeite so auch Teile seiner eigenen Lebensgeschichte. Ein Sittenbild der 60er Jahre, das besser nicht gezeichnet werden kann und dabei trotzdem von einer konstanten Zeitlosigkeit.

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