Meter pro Sekunde

Als frisch gebackene Mutter mit Freund (nein, nicht Ehemann!) zieht eine Mitdreißigerin aufs dänische Land. Diese Ich-Erzählerin berichtet uns nun über den Alltag in der neuen, für sie als energiegeladene Quasselstrippe sehr befremdlichen Umgebung. Dort muss oder besser "sollte" sie lernen sich kurz zu fassen und Smalltalk zu perfektionieren. Wir erfahren nun so einiges über die Dorfbewohner, die Tagesmutter, die Volksschule, wo der Freund als Lehrer arbeitet und auf deren Grundstück die junge Familie nun lebt, und über die schier endlosen Versuche der Protagonistin die Fahrschule erfolgreich abzuschließen. Schon bald schreibt die junge Frau für den Kummerkasten der Lokalzeitung und beantwortet regelmäßig Leserbriefe. Sie erlangt Ansehen im Dorf, aber nicht nur...

Caroline Peters liest diese teils skurrilen, böshumorigen und gleichzeitig recht alltäglichen Geschichten aus dem Leben der jungen Frau mit einer herrlichen Frische und liebenswerter Feinfühligkeit. Man kann sich kringeln vor Lachen, auch etwas irritiert darüber sein, wie bös der Humor zuweilen ist, oder aber innehalten ob der wunderbaren poetischen Tiefsinnigkeit, die immer wieder mal durchblitzt.

"Mich begeistert an dem Text die Sprache. Sprache dient der Wahrheitsfindung, ist da, um Bilder zu malen, um musikalische Entwürfe zu malen. Für das alles hat die Autorin einen großen Sinn, und das hat mir wahnsinnig gut gefallen. Das hat mir total Spaß gemacht." sagt Caroline Peters.

Und genau das merkt man ihr an. Ich habe unglaublich gern zugehört, wie sie erzählt und geflüstert (die Lieder) hat. Und ich habe mir direkt den nächsten Roman von Stine Pilgaard als Hörbuch geladen, weil Frau Peters auch dieses eingelesen hat.

Fazit: Tolle, erfrischende und tiefsinnig-poetische Unterhaltung mit perfekter Sprecherin-Besetzung.