Meistens kommt es anders, wenn man denkt

Buchseite und Rezensionen zu 'Meistens kommt es anders, wenn man denkt' von Petra Hülsmann
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Meistens kommt es anders, wenn man denkt"

So'n Herz hält ganz schön viel aus. Das ist zäh.

Nele hat von der Liebe die Nase gestrichen voll. Ihr neuer Job bei einer angesagten Hamburger PR-Agentur soll ab jetzt an erster Stelle stehen. Inhaber Claas betraut sie mit der Imagekampagne für den Politiker Rüdiger Hofmann-Klasing, dessen Umfragewerte tief im Keller sind - aus gutem Grund, wie sie bald herausfindet. Darüber hinaus beschließt ihr kleiner Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Ausgerechnet Nele soll ihn im Kampf mit den besorgten Eltern unterstützen, dabei ist sie doch insgeheim die größte Glucke von allen. Um das Chaos perfekt zu machen, stellt Nele fest, dass Claas mehr als nur ein netter Chef für sie ist und dass er ihr Herz ganz schön zum Stolpern bringt. Aber soll sie sich von der Liebe etwa schon wieder einen Strich durch die Rechnung machen lassen?

Diskussionen zu "Meistens kommt es anders, wenn man denkt"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:513
EAN:

Rezensionen zu "Meistens kommt es anders, wenn man denkt"

  1. Man sollte lernen, rechtzeitig loszulassen

    "Sein Leben in den Griff bekommen kann nur der, der es loslässt" (Anke Maggauer-Kirsche)
    Nele Wilkens hat genug von Männern, nachdem sie von ihrem Freund Tobias enttäuscht wurde und deshalb ihren Job wechseln musste. Jetzt möchte sie sich erst einmal ganz in ihren neuen Job bei einer PR-Agentur hineinknien. Dort soll Nele eine Kampagne für Politiker Hofmann-Klasing betreuen, dessen Werteskala für die anstehende Wahl nicht gerade positiv ausfällt. Kein Wunder, den der Politiker ist kein einfacher Mensch, wie Nele schnell feststellt. Zum Erstaunen Neles, haben ihre Eltern beschlossen die langen Jahre der wilden Ehe hinter sich zu lassen und zu heiraten. Und dann ist da noch Neles Bruder, der an Trisomie 21 geborene Lenny, der frisch verliebt ist in Mia. Er möchte gerne eine eigene Wohnung und als Tierpfleger arbeiten. Nun soll ausgerechnet Nele hinter dem Rücken ihrer Eltern ihn dabei unterstützen. Bei all diesem Chaos verliebt sich dann Nele ausgerechnet in ihren neuen Chef Claas Maurien. Dabei hatte sie sich doch vorgenommen nie mehr etwas mit jemand von der Arbeit anzufangen.

    Meine Meinung:
    Das schöne bunte Cover passt sehr gut zu der lebenslustigen Fortsetzungsgeschichte. Der Schreibstil ist flüssig, locker und einfach, sodass ich recht schnell ins Buch eingetaucht bin. Dadurch das dieser Roman die Fortsetzung von "Wenn's einfach wär, würd's jeder machen" ist, kannte ich ja Nele schon ein wenig. Es ist schön, dass ich nun etwas mehr über Nele, Annikas Freundin und Mitbewohnerin aus der WG erfahre. Schade das die Freundschaft mit Tobias so abrupt geendet hat und Nele deshalb einen neuen Job suchen musste. Dass sie einen Bruder hat, mit Downsyndrom wusste ich ja durch den letzten Band noch nicht. Lenny hat es nicht gerade einfach durch seine Behinderung, besonders weil ihn seine Eltern und Nele nicht loslassen möchten. Lenny gehört zu den wenigen Trisomie 21 geborenen Menschen, die recht selbstständig und relativ gut im Leben zurechtkommen. Natürlich braucht er weiter Unterstützung, jedoch spürt man hier, dass er sich selbst vieles zutraut, wenn man ihn nur lässt. Leider sind nicht alle Betroffenen so wie Lenny, es gibt auch einige die gar nicht eigenständig leben können. Von daher darf man sich jetzt hier durch Lenny kein falsches Bild dieses Gendefekts machen. Trotzdem finde ich schön, dass die Autorin in diesem Roman die Themen Behinderung, Inklusion und Selbstständigkeit aufgreift. Zudem finde ich es toll, dass sie hier zeigt, dass diese Menschen ein Recht haben auf Eigenständigkeit und sie sich genauso verlieben dürfen. Dass Eltern dabei aufpassen müssen solche Kindern überzubehüten, ist sicher nicht gerade einfach. Von daher fand ich es bemerkenswert, dass Petra Hülsmann sich so ein Charakter ausgesucht hat. Manchmal habe ich sogar das Gefühl, das Lenny der Hauptcharaktere Nele den Schneid abkauft. Humorvoll und durchaus auch ernst geht es wieder in diesem Buch zur Sache. Ich habe mich besonders gefreut wieder etwas von Annika, Sebastian und Kai zu erfahren. Auch Knut der knuffige Taxifahrer der für jeden den passenden Spruch auf Lager hatte, durfte diesmal nicht fehlen. Zudem hat mir die Hündin Sally gefallen, die dem ganzen noch einen besonderen Flair gibt. Das schließlich alles auf die Liebe hinausläuft und sich nicht auf das Thema Behinderung war natürlich klar. Nele und Claas fand ich sehr sympathisch dargestellt, genauso wie Lenny. Unsympathisch dagegen war mir sofort Neles Kollege Julius, der sie total ausnützt. Und der Politiker Hofmann-Klasing der gegen Ende bei mir noch Sympathiepunkte sammelte, als er Lenny half. Alles in allem ein netter unbekümmerter Roman, zum Nachdenken, bei dem ich lachen konnte und dem ich 5 von 5 Sterne gebe.

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  1. Ein absoluter Wohlfühlroman

    Nach enttäuschter Liebe will sich Nele voll in die Arbeit stürzen und nimmt einen neuen Job bei einer Hamburger PR-Agentur an. Sie soll sich um das Image des Politikers Rüdiger Hofmann-Klasing kümmern, dessen Umfragewerte im Keller sind. Daneben will ihr kleiner Bruder Lenny, der das Down-Syndrom hat, eine eigene Wohnung haben und Nele soll ihn unterstützen. Als wäre das noch nicht genug, merkt Nele auch noch, dass ihr neuer Chef Claas mehr als nur ein netter Chef ist.

    Die Bücher von Petra Hülsmann sind einfach ein Garant für sympathische Charaktere sowie ganz viel Humor und Liebe, verpackt in einer warmherzigen Story.
    Der Schreibstil war locker-leicht und ließ mich vom ersten Satz in die Geschichte rund um Nele eintauchen. Der Hamburger Dialekt, der in passendem Umfang eingestreut wurde, war wieder großartig. Ich habe das Buch einfach genossen und wollte es bis zum letzten Satz gar nicht mehr beiseite legen. 
    Die Charaktere wurden wunderbar und liebevoll gezeichnet und ich hatte sie dank individueller Details bestens vor Augen. Die Autorin schafft es jedes Mal, ihren Protagonisten Leben einzuhauchen, sie richtig lebendig werden zu lassen. Gefreut habe ich mich, dass der Taxifahrer Knut wieder mit an Bord war. Ein großartiger Charakter zum Wohlfühlen.
    Mit Nele bin ich sofort warm geworden und sie ist mir ruckzuck ans Herz gewachsen. Ich habe die Zeit mit ihr genossen und konnte mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Aber auch ihr Bruder Lenny mit seiner offenen, lieben Art hat mein Herz zum Leuchten gebracht.
    Die Geschichte wurde gewohnt spritzig, humorvoll und mit Tiefgang erzählt, ohne jegliche Länge, und auch ernste Themen hat die Autorin wunderbar mit eingewoben.

    Ein wundervoller Roman, in den man sich sofort verliebt. Und für mich als Hamburgerin sowieso ein Muss! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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