Meine Zeit mit Eleanor

Buchseite und Rezensionen zu 'Meine Zeit mit Eleanor' von Amy Bloom
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Inhaltsangabe zu "Meine Zeit mit Eleanor"

Gebundenes Buch
Washington, 1932: In der heißen Phase des Präsidentschaftswahlkampfes reist die junge, erfolgreiche Reporterin Lorena Hickock in die Hauptstadt, um in einer Kolumne Einblicke in das Leben von Franklin D. Roosevelt und seiner Frau Eleanor zu liefern. Nur wenige Wochen nach dem neuen Präsidentenpaar zieht "Hick" ebenfalls ins Weiße Haus ein - und wird zur Geliebten der First Lady.

Sie lieben, fördern und fordern einander gleichermaßen: die geistreiche Hick, die sich mit viel Biss aus armen Verhältnissen hochgearbeitet hat, und die idealistische, warmherzige Eleanor, die mit ihrem Kampf für die Menschen- und Arbeiterrechte, für Pressefreiheit und Gleichberechtigung in die Geschichte eingehen soll und deren diplomatischer Einfluss weit über den Tod ihres Mannes hinaus reicht. Was sie verbindet, ist ihr Glaube an die Sache und an ihre weibliche Stärke. Nach außen hin ein wohlgehütetes Geheimnis, ist die wahre Natur der Freundschaft zwischen den beiden außergewöhnlichen Frauen in vertrauten Kreisen schnell bekannt - und wird von politischen Affären und Pflichten immer wieder auf die Probe gestellt.
Ein fesselnder Roman von Leidenschaft und Mut, voll schlagfertiger Raffinesse und Zeitatmosphäre.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:288
Verlag: Atlantik
EAN:9783455005684

Rezensionen zu "Meine Zeit mit Eleanor"

  1. Was hätte sein können!

    Washington 1932, Franklin D. Roosevelt ist am Weg zur Präsidentschaft der Vereinigten Staaten. Die junge Reporterin Lorena Hickock soll für ihre Zeitung aus dem Leben des Ehepaares Roosevelt berichten, von kleinen alltäglichen, eventuell sogar pikanten Details. Doch als „Hick“, wie die junge Frau genannt wird, Eleanor Roosevelt kennenlernt, zeigt sie mehr Interesse an der Gattin als am Kandidaten. Nach der Wahl Roosevelts gibt Lorena Hickock ihren Beruf auf, zieht mit den Roosevelts ins Weiße Haus, wird die Geliebte Eleanors.
    Amy Bloom hat viel Zeit mit Eleanor und Lorena verbracht. Die Autorin betont: „Ich habe mich bei der Arbeit an diesem Buch nach bestem Wissen und Gewissen an die bekannten Fakten hinsichtlich Geographie und Chronologie sowie der Sitten und Gebräuche jener Zeit gehalten und Bücher von Historikern herangezogen. Dessen ungeachtet ist der Roman von der ersten bis zur letzten Seite fiktiv.“
    Alles was Bloom über Eleanor und Lorena, aber auch über Franklin Roosevelt schreibt könnte so passiert sein. Das Ehepaar Roosevelt hatte wohl ein Privatleben, aber nicht unbedingt ein gemeinsames. Über Affären des Präsidenten mit der Sekretärin oderanderen Frauen wurden schon immer gerne berichtet. Die (angebliche) Liebschaft Eleanors war ein untervorgehaltener Hand bestätigtes Gerücht. Amy Bloom trifft bei dieser außergewöhnlichen Lebens- und Liebesgeschichte immer den Ton. Es ist kein schlüpfriges Skandälchen, über das sie schreibt. Sie begegnet Eleanor und Lorena mit Respekt. Zwei besondere Frauen stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Zwei Frauen, die sich zueinander hingezogen fühlen, die miteinander vertraut sind, die sich gegenseitig Zuneigung schenken, und dabei aber nicht unterschiedlicher sein könnten.
    Lorena „Hick“ ist die Erzählstimme, ihr burschikoses Auftreten überspielt in vielerlei Hinsicht ihre Vergangenheit. Aus desolaten Verhältnissen, ohne großartige Bildung und ohne familiärer Unterstützung wurstelt sich Lorena aus einem Morast von Unterdrückung und Misshandlung. Eleanor hingegen kannte das Weiße Haus schon als Mädchen, kennt das Zentrum der Macht. Ihre Beziehung lebten sie nicht nach außen. Mit den Jahren gingen sie immer wieder auseinander und wieder zusammen. Berührend fand ich ihr Miteinander, als sich die beiden nach dem Tode Roosevelts wieder begegnen, nicht mehr jung, nicht mehr ganz so euphorisch und doch unendlich vertraut.
    „Niemand schrieb je einen Artikel über Eleanor und mich.“ Amy Bloom, erzählt, was hätte sein können.

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