Mein Weg zum 20. Juli 1944

Buchseite und Rezensionen zu 'Mein Weg zum 20. Juli 1944' von Gerd Grasse
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Mein Weg zum 20. Juli 1944"

Diskussionen zu "Mein Weg zum 20. Juli 1944"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:84
EAN:9783755758990

Rezensionen zu "Mein Weg zum 20. Juli 1944"

  1. Erhellendes eines Zeitzeugen

    Die gemeinsam von Raban Graf von Westphalen und der Historischen Gesellschaft Willebadessen herausgegebene Schrift (Willebadessener Historische Schriften 4) von Philipp von Boeselager "Mein Weg zum 20.Juli" fusst auf einem Vortrag, den dieser, einer der letzten lebenden Zeitzeugen zum Thema militärischer Widerstand im Dritten Reich 2004, vier Jahre vor seinem Tod, in der Burg Großbodungen gehalten hat. Die schriftliche Fassung überließ er dem erstgenannten Herausgeber.

    Philipp von Boeselager schildert darin seine Entscheidung, sich in den Widerstand zu begeben und beschreibt seine Verstrickungen in das gescheiterte Attentat vom 20.7.1944. Als rheinischer Katholik war ihm die Prueßensekpsis beinahe in die Wiege gelegt, die sich später auf die Nationalsozialisten übertrug, um so mehr, als dass er durch seine Fronterfahrungen im Osten Kenntnis von den Verbrechen der Nationalsozialisten erhielt. Folgerichtig schlossen sich er und sein später gefallener Bruder dem militärischen Widerstand an. Vom geistigen Vater dieses Widerstandes, Henning von Tresckow zur Heeresgruppe Mitte beordert, war Boeselager frühzeitig in die diversen Attentatspläne eingeweiht..

    Gerade diese Innensicht macht diese kleine Schrift lesenswert, darüber sei ein kleiner Fehler entschuldigt. Um die Populariät der Nationalsozialisten in der Vorkriegszeit, die den Widerstand tatsächlich erschwerte, zu erklären, führt Boeselager Folgendes aus: "Das soziale System, das wir heute haben, basiert weitgehend auf den sozialen Leistungen der Nazis, die damals in Europa einzigartig waren" (S.30). Naja, bekanntermaßen fußt unser, heute eher kränkelndes Sozialsystem auf den Sozialversicherungen, die im Kaiserreich und der Weimarer Rebublik eingeführt worden sind, von denen dann zumindest die "Volksgenossen" im Dritten Reich profitieren konnten.

    Teilen