Meer Liebe auf Sylt: Ein Glücksroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Meer Liebe auf Sylt: Ein Glücksroman' von Claudia Thesenfitz
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Meer Liebe auf Sylt: Ein Glücksroman"

2017 [Neuwertig und ungelesen,als Geschenk geeignet zwei 830 Deutsche Literatur ]

Diskussionen zu "Meer Liebe auf Sylt: Ein Glücksroman"

Format:Taschenbuch
Seiten:272
EAN:9783548288475

Rezensionen zu "Meer Liebe auf Sylt: Ein Glücksroman"

  1. Enttäuschend, kitschig und voller Klischees

    Mein drittes Buch aus vorablesen.de ist mal wieder eine Enttäuschung. Die Leseprobe hatte mir richtig Spaß gemacht und versprach ein amüsantes Buch über zwei middel-aged Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Leider haben die weiteren Kapitel meine Hoffnung nicht erfüllt.

    Das Cover:
    Das Klappenbild gefällt mir überhaupt nicht, aber es bildet das passende Pendant zu Thesenfitzs Debut-Roman „Sylt und Selter“. Das geschulte Auge sieht sofort, dass das Model in die Szenerie hineingebastelt ist. Es passt mit seiner Aufmachung zu einem typischen Sommer-Sonne-Liebe-Roman, dem man von vornherein keine tiefgründigere Thematik zutraut. Darauf hätte ich vielleicht achten sollen.

    Die Handlung:
    Die zwei Omas Henrietta, ein konsumgeiles Karriereweib, und Ulla, die Verkörperung aller Esoteriktheorien, treffen auf Sylt zwangsweise zusammen und müssen alleine auf ihre gemeinsame 2jährige Enkelin Emma aufpassen. Alex, die Tochter von Henrietta und die Mutter des Schützlings, ist nach Amerika abgehauen, um ihre Ehe zu retten. Die beiden Großmütter können sich nicht ausstehen und prallen in der romantischen Kulisse des Sylters Meer und Dunenlandschaft aufeinander. Glücklicherweise werden die beiden noch von Henriettas älteren Tochter Jana unterstützt.

    Der Sprachstil:
    Anfangs war es frech und amüsant. Mit ironischem Augenzwinkern nahm Claudia Thesenfitz die beiden unterschiedlichen Lebensanschauungen unter die Lupe. Das hatte mir sehr gut gefallen. Mit Zuname der Seiten geht aber diese anfängliche Spritzigkeit total verloren und ergeht sich nur in langweiligen Beschreibungen eines Urlaubsalltags der High-Society auf Sylt. Es wurde mehr wörtliche Rede verwendet, aber die Dialoge wurden immer stumpfer und schwacher. Allgemein ist die Sprache doch eher normal ohne besonderen Merkmalen oder herausragender Wortgewandtheit.

    Meine Meinung:
    Der Einstieg in die Geschichte ist leider etwas sehr zu plötzlich aber die ersten Kapitel haben mir dennoch richtig Spaß gemacht. Mit herrlich bissiger Zunge beschreibt Claudia Thesenfitz das erste Aufeinanderprallen der beiden Welten „Konsum" gegen „Öko". Trotzdem blieb dieser „Eklat“ zwischen den beiden Personen einfach aus. Dabei hat sich das Thema auch extrem gewandelt. Versprach der Klappentext und die Leseprobe den ironisch überspitzen Konflikt zwischen Esotante und Konsumweib, ging es plötzlich um pseudo-tiefgründige Gedanken über Kinderkriegen ab 40 und Sexualität im Alter - und das leider seitenweise. Das wollte ich eigentlich nicht lesen und wäre in meinen Augen eine glatte Themaverfehlung. Was sich anfänglich als frotzelndes Schubladenschubsen anmutete eskalierte in ein reines nervtötendes Rumreiten auf typischen Frauen-Klischees.

    In die Personen konnte ich mich von Anfang an nicht einfühlen. Obwohl mir die übertrieben gezeichneten Charaktere anfangs gut gefallen hatten, wird es nur noch kitschig und stereotypisch. Aber eine besondere Tiefe konnte ich zu keinem aufbauen. Die Persönlichkeiten waren mir zu einseitig und klischeehaft.

    Ab Mitte hatte ich das Gefühl ein anderes Buch in der Hand zu halten. Die Handlung ist von Anfang an nicht wirklich spektakulär und baut dann auch immer mehr ab. Trotz Henriettas Amüsement mit dem heißesten Flirt, kann mich die Geschichte nicht hinterm Ofen hervorlocken.

    Abhängig von den vorkommenden Personen war auch die Erzählperspektive und Länge der Kapitel sehr unterschiedlich. Zunächst beschränkte sich Claudia Thesenfitz darauf, die Kapitel auch nur in der Sicht einer Person zu schreiben. Später aber mischte sie ständig und mich hat das furchtbar gestört.

    Die letzten Seiten habe ich gar nicht mehr gelesen. Nur noch auf die letzten Seiten geguckt. Und trara!, sie haben sich ja doch alle so lieb.

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