Marta schläft: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Marta schläft: Thriller' von Hausmann, Romy
3.75
3.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Marta schläft: Thriller"

Es ist Jahre her, dass man Nadja für ein grausames Verbrechen verurteilt hat. Nach ihrer Haftentlassung wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Doch dann geschieht ein Mord. Und der soll ungeschehen gemacht werden. Ein abgelegenes Haus wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels ‒ denn Nadjas Vergangenheit macht sie zum perfekten Opfer. Und zur perfekten Mörderin ... Ein tief unter die Haut gehender Psychothriller über Schuld, Vergeltung und die Frage, ob ein Täter je wieder frei sein kann.

Format:Broschiert
Seiten:400
Verlag:
EAN:9783423262507

Rezensionen zu "Marta schläft: Thriller"

  1. Hat mich nicht gepackt

    Nadja wurde für ein grausames Verbrechen veurteilt und hat ihre Strafe abgesessen. Nun sehnt sie sich nach einem normalen Leben. Doch dann geschieht ein Mord. Nadja ist ein perfektes Opfer und eine perfekte Mörderin.

    Auf diesen Thriller war ich sehr gespannt. Ein schlichtes Cover und eine spannende Beschreibung, beides hat mich sehr angesprochen.
    Die Charaktere wurden interessant beschrieben und wirkten sehr passend für die Story. Jedoch konnte ich mich mit keinem identifizieren, was mich hier nicht störte.
    Der Einstieg war leider sehr verwirrend. Es gab viele Charaktere sowie verschiedene Zeitebenen und Szenen, die es mir schwer machten, in die Geschichte hineinzufinden. Ich musste mich sehr konzentrieren, um nicht komplett den Überblick zu verlieren.
    Was mir gut gefiel, waren die verschiedenen Stränge, deren Verbindung mit nicht klar war. Ich war also gespannt, ob und wie sie zusammenhängen. 
    Bei diesem Buch handelte es sich um einen Thriller, insofern habe ich eine hohe Spannung erwartet, die mich an das Buch fesselt. Die Spannung habe ich jedoch leider nicht gefunden,  sie fehlte mir hier. Ja, ich war neugierig und es wurde auch spannend, aber die thrillermäßige und fesselnde Spannung kam bei mir leider nicht auf.

    Die Geschichte fand ich nicht schlecht, doch insgesamt konnte sie mich einfach nicht richtig packen. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.

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  1. 5
    07. Mai 2020 

    Ein Thriller der anders ist

    Die Geschichte von Nadja ist kompliziert. Sie ist in Polen unter extremen, für sie schlimmen Bedingungen, aufgewachsen. Jetzt als Erwachsene arbeitet sie in einer renommierten Anwaltskanzlei in Berlin. Eigentlich könnte sie ein gutes Leben führen. Aber ganz so ist es dann doch nicht. Sie hat psychische Probleme. Ihre immer wiederkehrenden Panikattacken machen ihr das Leben schwer. Sie nimmt starke Medikamente. Und sie schreibt diese Briefe, bei denen man nicht weiß an wen sie gerichtet sind.

    Und doch genau diese Briefe, die einen Teil des Buches ausmachen, erzählen die Geschichte von Nadja und auch von Marta.

    Und es gibt Laura ihre Freundin aus der Kanzlei. Sie ist jetzt mit Gero van Hoven, ihrem Chef, verheiratet. Laura ruft panisch bei Nadja an und benötigt dringend ihre Hilfe, etwas Schlimmes ist passiert und sie kann ihren Mann nicht erreichen.

    Wenn ihr Wissen wollt, was passiert ist, was das alles mit Nadja und Marta zu tun hat, lest es selbst.

    Dieser Thriller von Romy Haussmann ist so ganz anders als andere Thriller. Gerade die ersten einhundert Seiten haben es in sich. Man versteht eigentlich gar nicht, was das alles soll. Dieses Hin- und Herspringen zwischen den Briefen Nadjas,
    Vergangenheit und Gegenwart. Und man kann scheinbar auch keinen Zusammenhang zwischen den Ereignissen herstellen. Aber wenn man diese erste Hürde übersprungen hat, dann kommt der große Durchblick. Plötzlich ist da ein Verstehen, sowohl für die Handlung, die Protagonisten und auch für die Briefe.

    So wie die ersten einhundert Seiten haben es auch die letzten einhundert Seiten in sich. Angefangen von der Spannung die sich aufbaut und Stück für Stück steigert. Dann scheint alles klar. Und dann reist die Autorin das Ruder noch einmal rum und verblüfft mit einem Ende, mit dem ich so auf jeden Fall nicht gerechnet hätte.

    Ein spannendes Buch, was sich auf jeden Fall lohnt zu lesen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und verdiente fünf Lesesterne.

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  1. Nadja hat Angst

    An einer kleinen Tankstelle an der Autobahn erleidet Nadja eine Panikattacke. Sie will sich nicht helfen lassen, hat Angst verfolgt zu werden. Macht sich eilig davon. Sie hat eindeutig etwas zu verbergen. Was ist es, was Nadja so in Schrecken versetzt?
    So beginnt „Marta schläft“, der neueste Thriller aus der Feder von Romy Hausmann. Auf mehreren Ebenen lässt uns die deutsche Autorin, die für ihren Debütroman „Liebes Kind“ den Crime Cologne Award 2019 erhielt, eintauchen in eine Welt von Gewalt, Schuld und Angst. Es ist einerseits Nadjas Geschichte, die mit einer tristen Kindheit und Jugend in einer polnischen Kleinstadt beginnt, in einer desolaten Familie, die Mutter Prostituierte, der Vater unbekannt. Und mit einem Verbrechen endet. Einziger Lichtblick Nadjas war ihr kleiner Bruder, ihr „Engel“, dem sie später unzählige Briefe schreibt. In der Gegenwart angelangt befindet sich Nadja nun in einer absurden und gefährlichen Situation. Aufgrund ihrer Vergangenheit bietet sie sich geradezu an als perfekter Sündenbock und Opfer gleichermaßen.
    Nadjas Geschichte ist nicht der einzige Strang in diesem Thriller. Wir lernen auch Nelly kennen. Eine junge Frau mit einem Faible für Film Noir Klassiker (insbesondere “Gefährliche Begegnung“ von Fritz Lang), deren Beziehung zu einem verheirateten Mann zu ihrem Schicksal wird. Lange Zeit fragte ich mich, warum Romy Hausmann uns diese Geschichte erzählt. Die eigentliche Antwort bekommt man ganz zum Schluss, Die Szene würde in einem Film, beiläufig im Abspann gut wirken. Fast zu spät für mich, da war der Sack schon zu.
    Vielleicht sollte man bei diesem Buch einfach nicht den Klappentext lesen. Ich finde, dieser verrät fast zu viel vom Buch. Worauf die Geschichte hinauslaufen soll, ist leicht zu erraten.
    »Hab dich. Und jetzt spielen wir. Wir spielen: Gericht.« Mir hätte es große Freude bereitet, wenn dies das Hauptthema des Buches gewesen wäre. Ein Anwalt, Ankläger und Richter in einem, ein bedrohlicher Schauprozess hinter verschlossenen Türen. Mir kam das zu kurz in diesem Buch. Außer einer brutalen Befragung und anschließender wirrer Verfolgungsjagd kam nicht viel heraus. (Fast unfreiwillig komisch fand ich, dass Nadja den äußerst aggressiven und völlig durchgeknallten „Strafverfolger“ in ihren Gedanken immer noch „Herr…“ nannte. Ernsthaft?). Und als sich die Szene von vorhersehbar zu unerwartet, aber ziemlich unglaubwürdig wendete, dachte ich nur noch: „Echt jetzt!?“
    In diesem Buch gibt es viele gefährliche Begegnungen mit tödlichem Ausgang. Ein verworrener Plot, Liebesbeziehungen, Eifersucht, fatale Frauen und Leichen im Kofferraum waren mir für einen „crime noir“ zu wenig. Psychothriller, Milieustudie… zu viel von allem. Irgendetwas blieb hier zwangsläufig auf der Strecke.

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  1. 4
    24. Apr 2020 

    Sanftes Ruhekissen

    Eigentlich waren Nadja und Laura Freundinnen, doch in den letzten Jahren hatten sie nicht mehr so viel miteinander zu tun. Dennoch eilt Nadja zu ihrer Freundin als diese sie verzweifelt um Hilfe bittet. Der Anblick, der sich Nadja bietet, jagt ihr einen Schauder über den Rücken. Es ist jemand zu Tode gekommen. Und mit dem Tod hatte Nadja schon eine Begegnung, die ihre ganze Jugend geprägt hat. Die Folgen hat sie bis heute nicht richtig überwunden. Ihrer Freundin aber will sie helfen und sie erklärt sich bereit, den Toten verschwinden zu lassen.

    Wer wird bei diesem geschickt inszenierten Verwirrspiel die Oberhand behalten? Nadja ist sich ihrer selbst nicht sicher und manchmal weiß sie nicht, ob sie ihren Erinnerungen trauen kann. Trotzdem zögert sie keine Sekunde, um an Lauras Seite zu eilen. Doch die Lage, die sie vorfindet, ist unklar. Warum ist da überhaupt jemand tot. Wenn Nadja ehrlich ist, führt Laura das Leben, nach dem sie sich insgeheim sehnt, für dass sie sich aber nicht bereit fühlt. Das kann doch nicht zerstört werden. Kann es überhaupt gelingen, heil aus der Situation herauszukommen? Die beiden Frauen schmieden einen gewagten Plan.

    Das ist mal ein Thriller, den man in einem Rutsch durchlesen kann. Dabei ist Nadjas Persönlichkeit durchaus faszinierend und facettenreich, während Laura eher blass wirkt. Nadjas Trauma wirkt sehr authentisch, man kann gut nachvollziehen, dass sie mit den Ereignissen ihrer Jugend nie abschließen konnte. Vielleicht geben ihr die aktuellen Ereignisse genau den Anstoß, den sie gebraucht hat. Allerdings muss sie dann aus der Zwickmühle herauskommen. Ob ihr das gelingt, ist ausgesprochen spannend zu verfolgen. Positiv ist zu vermerken, dass die Autorin ihrem Stil treu bleibt, aber es dennoch schafft, eine neue Geschichte zu schreiben. Nach dem hervorragend aufgenommenen Erstling „Liebes Kind“, kann auch dieses zweite Werk mit einer dicken Leseempfehlung versehen werden. Zweite Bücher müssen sich immer wieder an ersten messen lassen und hier braucht der zweite den Vergleich nicht zu scheuen.

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