A Long Way Down: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'A Long Way Down: Roman' von Nick Hornby
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "A Long Way Down: Roman"

Vier Menschen, vier Lebenswege, die ganz tief hinab führten. Am bitteren Ende -- und hier setzt der Roman ein -- geht es allerdings noch einmal hoch hinauf. Auf dem Dach eines Londoner Hochhauses treffen in der Silvesternacht vier Gestalten zufällig aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Was sie eint, ist der Wunsch, durch einen Sprung in die Tiefe ihrem Leben ein Ende zu setzen. Da jedoch keiner willens ist, den intimen Finalsatz unter den Augen Fremder zu vollziehen, wird der Versuch fürs erste abgebrochen. Unversehens bildet sich auf dem Dach eine skurrile Selbsterfahrungsgruppe -- und wir sind im Hornby-Land angekommen. Lesen Sie einen Textauszug.

Erzähler sind die Sprungkandidaten selbst. Martin, der populäre Frühstücksfernsehmoderator, dessen Ausflug ins Bett einer 15-Jährigen dazu führte, dass die Scheinwerfer für ihn endgültig ausgingen. Die altjüngferliche Katholikin Maureen, die beim einzigen „Fehltritt“ ihres Lebens ein Kind zur Welt brachte, dass seitdem im Wachkoma dämmert. Die rotzfreche Jess, für die der Selbstmord wegen eines Kerls einfach nur ein geiler Abgang zu sein scheint. Schließlich JJ, der Rockmusiker mit Karriereknick (in dem sich Hornby neben Maureen und ihrem kranken Kind, ein Schicksal, das der Autor teilt, wohl am deutlichsten verkörperte). Dieses Unglücksquartett dient Hornby als menschliche Jongliermasse, ein wahres Satirefeuerwerk über die letzten Fragen um Leben und (Frei)tod abzufackeln.

Der Autor zaubert alles aus dem Hut, was wir an ihm lieben: Dylan-Verse, Weisheiten von Oscar Wilde, Pop-Zitate und bitterlustiges Lifestyle-Gemäkel. Kritiker sahen darin die Crux des Romans. Der Suizid dürfe nicht Gegenstand ironischer Betrachtung werden. Tiefe Seelenqualen auszuloten, sei Hornbys Sache nicht. „Eine leichte, amüsante Lektüre, aber kaum geeignet, Licht auf das wirkliche Leid von Menschen zu werfen“, merkte ein britischer Amazon-Leser an. Hornby konterte, ein depressives Buch über Depressionen hätte wohl niemanden sonderlich angemacht. Richtig so! Kein psychiatrisches Gutachten in Romanform, kein Lebensratgeber für verdüsterte Gemüter -- und trotzdem verdammt lebensklug. Hornby besitzt eindeutig die bessere Medizin. -–Ravi Unger

Diskussionen zu "A Long Way Down: Roman"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:352
EAN:9783462040517

Rezensionen zu "A Long Way Down: Roman"

  1. 5
    21. Jul 2014 

    britischer Humor - einfach klasse!

    Man kann sich nicht in Ruhe umbringen, wenn andere dabei zusehen. Und so kommt es, dass die vier Lebensmüden, die sich Silvester auf dem Dach eines Hochhauses begegnen, nicht springen, sondern sich gegenseitig ihr Geschichten erzählen: die Hausfrau Maureen, der Talkmaster Martin, das Mädchen Jess und der Musiker JJ. Die Vier verabreden, mit dem finalen Sprung zu warten. So findet eine Gruppe von Menschen zueinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten – und die einander doch auf wundersame Weise zu helfen wissen. (Klappentext)

    Das Buch lebt ganz klar von den Charakteren:

    Martin – der Fernsehmoderator und Kolumnenschreiber, der seine besten Zeiten beim TV schon längst hinter sich gebracht hat

    Maureen – die schüchterne Hausfrau, die allein mit ihrem behinderten Sohn lebt und keinem zur Last fallen möchte

    Jess – spätpubertäre Rebellin und unglücklich verliebt

    JJ – ehemaliger Rockstar aus Amerika, der jetzt Pizza austrägt

    Das erste Mal habe ich dieses Buch vor ca. 8 Jahren gelesen, habe es aber jetzt wieder herausgekramt. Und es hat mir großen Spaß gemacht, es wieder zu lesen. Die einzelnen Charaktere sind herrlich klischeehaft dargestellt. Die Geschichte ist ungewöhnlich und der britische Humor von Nick Hornby ist einfach klasse.

    Teilen