Lockvogel. Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Lockvogel. Kriminalroman' von  Theresa Prammer
4.75
4.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Lockvogel. Kriminalroman"

Toni hat praktisch keinen Euro mehr in der Tasche. Nicht, weil die Schauspielschülerin ihren Allerwertesten nicht hochbekommt, sondern weil sich ihr Freund Felix mit ihren Ersparnissen auf und davon gemacht hat. Geld weg, Freund weg (Oder Ex-Freund? Betrüger? Was zur Hölle ist er denn nun?), dafür werden die unbezahlten Rechnungen immer mehr. Toni hat einen riesigen Berg besonders saurer Zitronen vorgesetzt bekommen. Nur: Was macht sie daraus? Zuerst einmal: Durchatmen, Limonade machen auf später verschieben und schleunigst Felix zur Rede stellen. Dafür wendet sie sich an Privatdetektiv Edgar Behm. Der könnte Felix aufspüren. Doch wie soll sie ihn bezahlen?

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:376
Verlag:
EAN:9783709981030

Rezensionen zu "Lockvogel. Kriminalroman"

  1. Ein Krimi zum Wohlfühlen

    Schauspielstudentin Toni Lorenz hat ein Problem. Ihre Professorin – die Schmitz - hat sie vom Unterricht ausgeschlossen, ihr Freund hat sie verlassen und was noch viel schlimmer ist, er hat all ihr Erspartes mitgenommen. Als letzten Ausweg aus ihrer Misere wendet sich Toni an den Privatdetektiv Edgar Brehm. Dieser hat so seine eigenen – nicht nur finanziellen – Probleme. Der Auftrag in einem dubiosen Todesfall in der Vorstadt nach einer Promiparty bei einem angesagten Regisseur zu ermitteln, kommt ihm gerade recht.
    Für Toni und Edgar bietet sich so eine für beide profitable Gelegenheit. Toni beginnt für Edgar in dem Fall verdeckt zu ermitteln, dafür sind die Nachforschungen Edgars zum Verbleib des Ex-Freundes gratis.
    „Toni war schon wieder frech.“
    Toni Lorenz, die verpeilte Heldin dieses Krimis, muss diesen Satz wohl für sich gelten lassen. Die frischgebackene Undercover Ermittlerin und der grummelige Detektiv, der seine besten Jahre schon hinter sich gelassen zu haben scheint, müssen sich gehörig zusammenraufen.
    Die österreichische Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin Theresa Prammer nimmt die Theaterbranche aufs Korn, widmet sich Seitenblicken und der immer noch aktuellen metoo Thematik.
    Gibt es Krimis, bei denen man sich wohlfühlen kann? Ja, denn Lockvogel von der wunderbaren Theresa Prammer kommt ohne Grauslichkeiten aus, ist spannend, temporeich, spitz aber nicht überspitzt und witzig zugleich.

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  1. Ein gelungener Krimi

    Der Freund von Schauspielschülerin Toni hat sich mit ihrem ganzen Geld aus dem Staub gemacht. Toni weiß nicht, wovon sie nun ihre Rechnungen bezahlen soll. Sie wendet sich an den Privatdetektiv Edgar Brehm, der Felix für sie finden soll. Da sie ihn aber nicht bezahlen kann, gehen die beiden einen Deal ein: Toni unterstützt Edgar bei einem anderen Fall, indem sie den Lockvogel spielt.

    Die Beschreibung dieses Krimis hat mich wahnsinnig neugierig gemacht. Außerdem kannte ich bereits andere Bücher der Autorin, die mir sehr gut gefallen haben.
    Das Buch ließ sich dank des flüssigen Schreibstils prima lesen. Ich war schnell in der Geschichte drin und konnte problemlos folgen. Die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte. 
    Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Toni und Edgar habe ich ganz schnell in mein Herz geschlossen, denn beide waren einfach super sympathisch. Die Entwicklung von ihnen und wie sie immer mehr zu einer Einheit wurden, gefiel mir sehr gut. 
    Der Kriminalfall hat mir gut gefallen. Es gab mehrere Stränge, die alle interessant waren und bei denen ich miträtseln konnte. Aufgrund so mancher Spuren, Entwicklungen und Wendungen empfand ich die Story sehr dicht und ich langweilte mich an keiner Stelle. Ganz im Gegenteil, ich war total gespannt, was sich noch so alles ergeben wird. Ich konnte prima mit Toni und Edgar zusammen ermitteln und tappte ebenso im Dunkeln, wie die beiden. Am Ende wurde dann aber alles schlüssig aufgelöst.

    Ein spannender und unterhaltsamer Krimi, der mir prima gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  1. 4
    21. Mär 2021 

    Die Schauspielschülerin

    Tonis Welt ist grauer seit ihr Freund Felix verschwunden ist. Er fehlt ihr, aber leider fehlt auch das Geld und Omas Schmuck. Und wie soll Toni nun die Seniorenresidenz bezahlen, in die Oma gezogen ist, weil ihr die Treppen zu beschwerlich wurden? Die letzte Rettung könnte der Privatdetektiv Edgar Behm sein. Doch schon bei Tonis erstem Besuch klappt Behm zusammen und gemeinsam mit der anderen Kundin, einer Sybille Steiner, ruft Toni die Rettung. Nur ein kleiner Schwächeanfall. Okay. Wegen Tonis akutem Geldmangel schließt sie einen Deal mit Behm. Sie wird die Stunden abarbeiten, die er auf der Suche nach Felix verbringt.

    Die Autorin, bekannt durch ihre Kriminalromane um Carlotta Fiore, schickt hier ein neues Team auf die Reise. Die Schauspielschülerin Toni von Antonia Lorenz, der es nach der Direktorin auf dem Konservatorium einfach zu leicht fällt, und der Detektiv in einer Lebens- und Gesundheitskrise Edgar Behm. Eigentlich eher ein Team, das aus der Not geboren wurde, harmonieren sie nach einer Weile sehr gut. Toni hat die Jugend und ihre Wandelbarkeit und Edgar die Erfahrung und einen Draht zu den Ex-Kollegen von der Polizei. Da müsste sich der Fall, in dem Sybille Steiner um Hilfe bat, doch knacken lassen.

    Ein sympathisches neues Team, an das man sich schnell gewöhnt hat. Zwei unterschiedliche Charaktere, die sich bestens ergänzen. Behm wird von der quirligen Toni aus seiner Lethargie gerissen und schöpft wieder Lebensmut. Toni muss schweren Herzens einsehen, dass Behm vielleicht klären kann, was mit Felix geschehen ist, dass Geld zurück zaubern, kann er wahrscheinlich nicht. Und so mäandert dieser erfrischende Krimi zwischen Ernst und Leichtigkeit. Dabei unterhält er mit einem spannenden Fall, der mehr Facetten aufzuweisen hat als man zunächst vermutet. Wie sich Toni und Edgar immer besser aufeinander einstellen, ist einfach schön mitzulesen. Man darf sicher gespannt sein, was die Autorin noch für ihre Protagonisten geplant hat.

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  1. Die Schattenseiten der Filmwelt

    Sehr gefreut habe ich mich über das neue Buch der österreichischen Schriftstellerin Theresa Prammer. Sie hat ein neues Ermittler-Duo erschaffen, von dem ich doch sehr begeistert bin. Beide Figuren haben mich sofort begeistert. Das Buch "Der Lockvogel" ist im österreichischen Haymon Verlag erschienen.

    Kurzmeinung: Abwechslungsreich, gut durchdacht und spritzig mit liebenswerten Ermittlern, die jeder für sich an ihren Problemen zu scheitern drohen. Nur zusammen ziehen sie sich aus dem Sumpf.

    Inhalt:

    Antonia, genannt Toni ist verzweifelt. Ihr windiger Freund Felix hat sich aus dem Staub gemacht. Mit dem Geld und Schmuck ihrer heißgeliebten Großmutter ist er abgehauen. Antonia ist Schauspielschülerin und kann sich nicht auf ihre Arbeit mehr konzentrieren, ihre Schauspiellehrerin hat sie schon auf dem Schirm. Droht ein Rausschmiss? Verzweifelt wendet sie sich an einen Detektiv, denn ihre Großmutter darf auf keinen Fall erfahren, was passiert ist.

    Edgar Brehm, ein Privatdetektiv mit einer Kanzlei, die gerade im Chaos versinkt. Gesundheitliche Probleme und Geldsorgen belasten ihn schwer. Hier platzt Antonia gerade zur rechten Zeit herein. Es entwickelt sich eine win-win Situation, bei der sich beide unter die Arme greifen können. Es dauert aber eine Weile, eh sich beide vertrauen können und Antonia Gefallen an ihrer Arbeit findet.

    Zeitgleich rauscht ein brisanter Auftrag herein, der Edgar vor seinen Schwierigkeiten retten kann. Aber lassen seine gesundheitlichen Probleme es zu? Bei einem einflussreichen Regisseur wurde nach einer Party eine Leiche im Pool gefunden. Edgar Brehm soll allerdings etwas anderes herausfinden über Alexander Steiner. Nutzt er seine Machtposition jungen Schauspielern gegenüber aus? Oder ist er Opfer einer Erpressung geworden? Die Wahrheit herauszufinden ist schwer. Die MeToo-Debatte ist noch nicht beendet.

    Fazit: Starke und eigenwillige Figuren, deren Gefühle man sehr gut nachempfinden kann, beleben das Buch. Das gestörte Seelenleben beider Protagonisten macht das Buch abwechslungsreich, die Nebenfiguren kommen nicht zu kurz und peppen die Geschichte auf. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da ich wissen musste, was wirklich passiert ist. Ein typischer Prammer Wien-Krimi, der nach einer Fortsetzung schreit. Hoffentlich müssen wir nicht wieder so lange warten.

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