Liebe wird überschätzt

Buchseite und Rezensionen zu 'Liebe wird überschätzt' von Valeria Parrella
3.65
3.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Liebe wird überschätzt"

Weil es zu wenig Liebe gibt, wird sie überbewertet, stellt ein junges Mädchen fest, deren Eltern sich ein Leben lang harmonisch betrügen. Erst als die Nachricht des Todes von Mutters Liebhaber eintrifft, bricht die Lebenslüge zusammen. In einer anderen Geschichte gibt eine Klosterschwester ihre Liebe zu Jesus auf, um die Mutter eines verlassenen Kindes zu werden. Valeria Parrella, „Italiens neues Erzähltalent“ (Süddeutsche Zeitung), schreibt unsentimentale Liebesgeschichten, die überraschen. Mit großer Vitalität und schneidendem Witz erzählt sie von falscher Liebe und echtem Begehren, aber auch von mystischer Sehnsucht und alltäglicher Nächstenliebe.

Format:Kindle Edition
Seiten:144
EAN:

Rezensionen zu "Liebe wird überschätzt"

  1. Sprachlich kunstvolle Kurzgeschichten rund um die Liebe

    „Liebe wird überschätzt“ ist eine kurzweilige Sammlung von acht Erzählungen, die sich mit verbotener, später, unerfüllter und alltäglicher Liebe beschäftigen. Obwohl sie die vielen Fassetten der Liebe behandelt, fällt die Autorin Valeria Parrella nicht in die Kitschfalle. Stattdessen zeigt sie die Besonderheiten alltäglicher Geschehnisse. Besonders gut haben mir ihr einfühlsamer, aber nüchterner Schreibstil und die vielseitigen Protagonisten gefallen. Bei jeder Kurzgeschichte stehen interessante Charaktere im Mittelpunkt, von scheinbar unauffälligen älteren Paaren, die sich gegenseitig betrügen, über Eltern mit kranken Kindern bis hin zu einer Äbtissin. Liebe in all ihren Formen durchzieht die Kurzgeschichten: Liebe zwischen Partnern, Liebe zwischen Eltern und Kindern, Liebe zwischen Freunden und Liebe zur Freiheit. Damit widerlegt die Autorin im Grunde ihren eigenen Buchtitel, denn die Liebe ist der zentrale Erzählgegenstand.

    Mit nur 140 Seiten fällt das Buch leider etwas kurz aus, jedoch habe ich jede Seite genossen.

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  1. Kurzgeschichten, die nicht alle überzeugen

    In diesem Buch erzählt Valeria Parrellas in 8 Kurzgeschichten von der Liebe - vom Finden und Verlieren, von falscher Liebe und echtem Begehren.

    Das Cover und das Erscheinen des Buches passt irgendwie ganz gut - und macht das Buch auch von der Erscheinung her zu etwas Besonderem.

    Kurzgeschichten sind immer etwas "anderes" und auch eine gewisse Herausforderung, da man schnell auf den Punkt kommen muss und auch Emotionen in die Geschichte hineinfließen müssen.

    In diesem Buch schafft es die Autorin in meinen Augen leider nicht bei allen Kurzgeschichten, diese mit einer Botschaft, Emotionen und eben einer kurzen Geschichte auszustatten.
    Einige sind ganz gut gelungen, aber einige sind mir zu "nichtssagend" bzw. eine Spur zu philosophisch - bzw. waren einige auch etwas langweilig, da unprägnant.

    Gut gefallen hat mir Beispielsweise die erste Geschichte. Die erste Geschichte ist sehr amüsant - es geht um eine Familie; und in dieser Familie gibt es sehr überraschende Entwicklungen, denn im Endeffekt weiß jeder etwas mehr als angenommen.

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  1. Geschichten, die berühren

    „Liebe wird überschätzt“ lautet der Titel der Erzählungen von Valeria Parrella. Es ist ein schmales Buch, grade mal rund 140 Seiten und 8 Geschichten lang. Aber jede dieser Geschichten hat es in sich. Sie erzählen aus ganz unterschiedlichen Sichtweisen von der Liebe zum Partner – zum Kind – zu Gott. Jede dieser Erzählungen ist ganz eigenständig und nicht jede hat mich gleich angesprochen, aber in jeder Geschichte bewunderte ich die Präzision, mit der Autorin ihre Figuren zeichnet. Sie kehrt wirklich schonungslos das Innerste nach außen. Das kühle, fast ein wenig emotionslose Sprache fordert den Leser, aber ich konnte mich sehr gut darauf einlassen. wobei mir die Titelschichte und die „Die Ausgesetzten“ am besten gefallen haben.
    Mein Fazit daraus ist allerdings das Gegenteil des Titels, Liebe wird nie überschätzt, man muss sie nur erkennen.
    Leider hat mich das Titelbild nicht überzeugt, auch nach längerer Betrachtung bleibt es für mich nichtssagend.

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