Letzte Hoffnung Meer

Buchseite und Rezensionen zu 'Letzte Hoffnung Meer' von Anja Eichbaum
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Letzte Hoffnung Meer"

Format:Taschenbuch
Seiten:472
EAN:9783839223741

Rezensionen zu "Letzte Hoffnung Meer"

  1. Spannender Ostseekrimi

    Der Tod einer Frau erschüttert Boltenhagen und die Region. Es ist tragisch, war sie doch Patientin in einer Krebsklinik und es schien, sie hätte die Krankheit besiegt um nun einem Mörder in die Hände zu fallen.

    Da es zwei ähnlich gelagerte Fälle gibt, wird Dr. Ernst Bender – auf seinen Titel legt er großen Wert – aus Schwerin in die kleine Gemeinde beordert. Wie es der Zufall will, die Polizeipsychologin Ruth Keiser verbringt hier einen Arbeitsurlaub um ihr Buch abzuschließen. Außerdem hat sich der Norderneyer Kollege Martin Zieger zusammen mit seiner Lebensgefährtin im kleinen Ferienpark eingemietet. Die Welt ist manchmal klein, aber hier wird das zufällige Aufeinandertreffen zum Glücksfall.

    Der Ostsee Krimi „Letzte Hoffnung Meer“ bietet ein ganzes Spektrum an Emotionen. War doch das Opfer Patientin in einer der Reha Kliniken für Krebspatienten, wo Hoffnung und Verzweiflung dicht beieinander liegen. Gekonnt werden die Gefühle beschrieben, wenn der Arzt den Patienten die Diagnose mitteilen muss, oder wie Patienten immer wieder ein Hoffnung daraus ziehen, dass es den Anderen noch schlechter geht. Klar, dass die Patienten nach jedem Strohhalm greifen, auch wenn Therapien zweifelhaft und unerprobt sind.
    Es ist ein ernstes Thema als Hintergrund eines spannenden Krimis, aber nicht bedrückend geschildert. Die Autorin geht sehr gekonnt damit um, sie beschönigt nie, lässt die Thematik aber auch nicht nur Folie sein.

    Das gelingt ihr auch mit dem Spektrum ihrer handelnden Figuren, deren Charaktere sehr differenziert und tiefgründig dargestellt sind. Ich habe den Vorgängerband nicht gelesen, war deshalb ganz dankbar für das Personenregister am Anfang des Buches. Ruth Keiser, als Psychologin setzt man das fast voraus, war sehr reflektiert. Dr. Bender erschien mir skurril, aber in seinen Macken eigentlich sehr liebenswert und auf altmodische Weise charmant.

    Ich habe das Ostseefeeling sehr genossen, vor allem durch die realen Schilderungen der Umgebung. Es ist ein gelungener Regionalkrimi, viel Atmosphäre, ein gutes Thema, sich stetig steigernde Spannung und eine sehr schlüssige Auflösung. Ganz besonders hat es mich gefreut, dass ich mit meinem eher aus dem Gefühl heraus entstandenen Verdacht auch noch richtig lag.

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