Lenz. CD.

Buchseite und Rezensionen zu 'Lenz. CD.' von Georg Büchner
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1 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Lenz. CD."

Hörbuch

Diskussionen zu "Lenz. CD."

- parden vor 9 Jahre
Format:Audio CD
Seiten:0
EAN:4260009919895

Rezensionen zu "Lenz. CD."

  1. 1
    02. Jan 2015 

    Die sogenannten "Klassiker" werde ich in Zukunft besser lesen...

    ACHTUNG: Meine Hörbuchfassung aus dem Argon Verlag konnte ich leider nicht mehr finden, deshalb stelle ich die Rezension hier ein...

    * * *

    Der geistig erkrankte Schrifsteller Lenz begibt sich auf die Reise in das kleine Bergdorf Waldbach, wo er sich in die Obhut des Pfarrers Oberlin begibt. Die Nähe seines Seelsorgers und die Ruhe des Tales wirken sich zunächst wohltuend auf Lenz aus. Doch auch Oberlin kann nicht verhindern, dass Lenz immer tiefer in den Wahnsinn abgleitet.
    Büchners pychologische Erzählung erschien im Jahre 1839. Sie beschreibt detailliert die Etappen der psychischen Erkrankung des Lenz.

    Um die Hintergründe der Geschichte besser zu erfassen, habe ich erst einmal gegooglet:

    Als Vorlage für Büchners Erzählung diente ein Bericht des elsässischen Pfarrers Oberlin, der im späten 19. Jahrhundert in seinem kleinen Dorf in den Vogesen Besuch von einem jungen Dichter erhielt: Jakob Michael Reinhold Lenz, ein Vertreter der Sturm und Drang Zeit, befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Lebenskrise. Als Dichter konnte er materiell nicht existieren, als Pfarrer wollte er nicht arbeiten und zudem war er unglücklich in Goethes "abgelegte" elsässische Bekanntschaft Friederike ("des Pfarrers Töchterlein" verliebt.
    Diese Lebenskrise verdichtet sich bei Büchners Lenz zu einer psychischen Krise mit absonderlichen und auffälligen Verhaltensweisen (er badet nackt bei Minustemperaturen in einem Brunnen, er stürzt sich kopfüber aus einem Zimmer im ersten Stock, er versucht ein totes Mädchen wieder zum Leben zu erwecken, usw.).

    Obwohl nicht uninteressant, habe ich wieder einmal gemerkt, dass der Schreibstil der "Klassiker" für heutige Verhältnisse ungewohnt und daher anstrengend ist. Mit dem Hörbuch war ich daher konzentrationsmäßig oft überfordert. Um davon einen Eindruck zu vermitteln, hier die ersten Zeilen des Werkes:

    "Den 20. Jänner ging Lenz durchs Gebirg. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Täler hinunter graues Gestein, grüne Flächen, Felsen und Tannen. Es war naßkalt; das Wasser rieselte die Felsen hinunter und sprang über den Weg. Die Äste der Tannen hingen schwer herab in die feuchte Luft. Am Himmel zogen graue Wolken, aber alles so dicht - und dann dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch, so träg, so plump. Er ging gleichgültig weiter, es lag ihm nichts am Weg, bald auf-, bald abwärts. Müdigkeit spürte er keine, nur war es ihm manchmal unangenehm, daß er nicht auf dem Kopf gehen konnte."

    Wenn ich das Buch gelesen hätte, hätte ich wohl mehr Punkte vergeben. Trotz der "nur" 65:52 Minuten Laufzeit - wenig spannend erzählt von Viktor Pavel - habe ich viele Unterkapitel mehrfach hören müssen, um den Zusammenhang nicht zu verlieren.
    Ich merke mir jetzt mal: die sogenannten "Klassiker" werde ich in Zukunft wohl besser lesen.

    © Parden

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