Le Petit Prince (Collection Folio (Gallimard))

Buchseite und Rezensionen zu 'Le Petit Prince (Collection Folio (Gallimard))' von Antoine de Saint-Exupery
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Le Petit Prince (Collection Folio (Gallimard))"

Format:Taschenbuch
Seiten:97
Verlag: Gallimard
EAN:9782070408504

Rezensionen zu "Le Petit Prince (Collection Folio (Gallimard))"

  1. 5
    20. Jul 2014 

    On ne voit bien qu'avec le cœur...

    Ich habe jetzt ernsthaft überlegt, dieses nun in der Originalsprache gelesene Buch auch auf Französisch zu rezensieren. Aber das ist mir dann doch zu anstrengend. Also wird mein Text hier wie gewohnt auf Deutsch zu lesen sein. Mit Ausnahme einiger Zitate, doch dazu wird es auch die Übersetzung geben...

    Ein Motorschaden hat den Erzähler des Buches, einen Piloten, gezwungen, mit seinem Flugzeug in der Sahara notzulanden. Der Pilot hat nur einen begrenzten Wasservorrat bei sich, und es gibt weit und breit keinen Brunnen und keinen anderen Menschen. Doch da bekommt der Pilot unverhofft Besuch: er begegnet dem kleinen Prinzen, der auf einem anderen Stern zu Hause ist.

    Dessine-moi un mouton! (Zeichne mir ein Schaf),

    bittet der kleine Prinz den verblüfften Piloten. Der reibt sich die Augen, weil er nicht glauben kann, was er sieht, doch der kleine Prinz wiederholt seine drängende Bitte. Also lässt der Pilot ab von seinen Reparaturarbeiten und zeichnet ein Schaf.

    Im Verlauf der nächsten Tage arbeitet der Pilot weiterhin an seinem Flugzeug, während er einiges von der Reise des kleinen Prinzen erfährt. Der ist eigentlich auf dem winzigen Asteroiden B 612 zu Hause, wo die Rose mit den vier Dornen blüht, die er sehr liebt, die ihn aber mit ihren Eigenheiten quält. Außerdem gibt es dort zwei Vulkane zum Aufwärmen des Frühstücks und jede Menge Sonnenuntergänge.

    J'aime bien les couchers de soleil. (Ich liebe die Sonnenuntergänge sehr.)

    Der kleine Prinz erzählt dem Piloten von seinen Besuchen der sechs Nachbar-Asteroiden und deren Bewohnern, bevor er zur Erde kam und seiner Erkenntnis, dass alle Erwachsenen "décidément bien bizarres" (entschieden ganz ungewöhnlich) sind. Als er schließlich zur Erde gelangt, trifft der kleine Prinz als erstes auf eine Schlange:

    'Où sont les hommes ?' reprit enfin le petit prince. 'On est un peu seul dans le désert.' ('Wo sind die Menschen?' fuhr der kleine Prinz endlich fort. 'Man ist ein bisschen einsam in der Wüste.')
    'On est seul aussi chez les hommes', dit le serpent. ('Man ist auch bei den Menschen einsam', sagte die Schlange.)

    Es ist die Begegnung mit dem Fuchs, die dem kleinen Prinzen die Augen öffnet. Er erfährt vom großen Wert der Freundschaft - und dass die geliebte Rose auf seinem Stern, obschon sie sich im Aussehen nicht von hunderttausend anderen Rosen unterscheidet, doch etwas ganz Besonderes ist. Einzigartig. Für ihn. Denn ihr hat er Zeit gewidmet, sie gepflegt und sie lieben gelernt.
    Vom Fuchs kommt schließlich auch die wohl bekannteste Weisheit in diesem Buch:

    Voici mon secret. Il est très simple: on ne voit bien qu'avec le cœur. L'essentiel est invisible pour les yeux. (Hier mein Geheimnis: Es ist ganz einfach: man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.")

    Schließlich gelingt es dem Piloten doch noch, das Flugzeug zu reparieren, und der Abschied naht. Denn der kleine Prinz möchte auch heim, heim zu seiner geliebten Rose und seinen Sonnenaufgängen.

    Ein wenig melancholisch mit leiser menschlicher Poesie erzählt Saint-Exupéry in seinem kleinen Büchlein von der Aufhebung der Einsamkeit in der Freundschaft. Entgegen der pragmatischen Sichtweise unserer Zeit hat er sich einen tiefen, kindlichen Blick auf das Leben bewahrt und beschreibt eine Situation, die der passionierte Flieger selbst so erlebt hat: 1935 musste Saint-Exupéry etwa 200 km westlich von Kairo in der Wüste notlanden.
    Die einfachen Weisheiten sind es, die den Klassiker so zeitlos machen, und untermalt wird die kleine, weltberühmte Geschichte durch Zeichnungen, die der Autor selbst gefertigt hat - mit ihrem Charme unterstreichen die Zeichnungen noch die Aussagen des Textes.

    Ein kleines Lesevergnügen, das das eigene Herz wieder sehen macht.

    © Parden

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