Küstendämmerung: Kriminalroman

Der Roman beginnt mit der Beschreibung eines orgiastischen Mittsommernachtrituals, mit dem fünf Jugendliche, vier Jungen, ein Mädchen, an der Ostseeküste nahe des Dorfes Havgart der alten Göttin Wila huldigen möchten. Am Tag darauf ist das Mädchen verschwunden und gilt aufgrund ihrer Kälteallergie als ertrunken. Ihr Vater macht die Jungen verantwortlich, doch letzten Endes bleibt der Vorfall ungeklärt und die Clique zerfällt.

Jahre später kehrt mit Adri Holland, einem der Jugendlichen von damals, nicht nur die Erinnerung an den damaligen Vorfall ins Dorf zurück, es wird auch die Leiche des Dorfdeppen am Strand gefunden, der zuvor von einem Werwolf gefaselt hatte. Kommissar Paul Lupin, der zufällig im Ort weilt, weil er seinen dorthin gezogenen Vater besucht hat und nach einem Haushaltsunfall an Krücken gefesselt ist, wird von den eigentlich zuständigen Ermittlern gebeten, inoffiziell an den Untersuchungen teilzunehmen. Er freundet sich mit dem zunächst als verdächtig geltendem Adri an und erfährt von ihm einiges über die Hintergründe von damals, aber eine konkrete Spur im aktuellen Mordfall erwächst daraus zunächst nicht, im Gegenteil, ein anderer Teilnehmer des Rituals wird vermisst, nachdem zuvor auf ihn geschossen wurde. Später wird er ausgerechnet vom Bruder des Mannes gefunden, für dessen Selbstmord er verantwortlich war, und kurz darauf getötet, womit der damit als nächstes in den Fokus der Ermittlungen gerät. Doch am Ende ist alles anders, als es zu sein scheint und Paul Lupin bedarf der Mithilfe seine 84-jährigen Vaters, der sich als Privatdetektiv selbständig macht, um die Verflechtungen zwischen dem dsamaligen Vorfall und den aktuellen Morden zu entwirren.

"Küstendämmerung"von Petra Tessendorf verbindet geschickt die beiden Zeitebenen, auf denen der Roman spielt und beschreibt einen wenig friedvollen dörflichen Mikrokosmos, indem irgendwie alles mit allem zusammenhängt.