Kalt und still

Buchseite und Rezensionen zu 'Kalt und still' von Viveca Sten
4.65
4.7 von 5 (6 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Kalt und still"

Hanna Ahlander ist 34, als ihre Welt kurz vor Weihnachten in sich zusammenfällt. Ihr Freund verlässt sie für eine andere und ihr Vorgesetzter legt ihr nahe, den Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren. Nachdem sie nicht bereit war, einen kriminellen Kollegen zu decken, stellt sich das Polizeikorps gegen sie. Zum Glück gibt es in dieser Männerwelt auch Frauen: Etwa ihre ältere Schwester, die sie flugs nach Åre schickt in ihr leer stehendes Ferienhaus. Hanna badet noch in Selbstmitleid, als eine Vermisstenmeldung sie erreicht. Nach einer Party ist die junge Amanda nicht nach Hause gekommen. Bei Minus 20 Grad zählt jede Stunde. Hanna beteiligt sich an der Suchaktion und hält Augen und Ohren offen. Bald weiß sie mehr als die örtliche Polizei …

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:512
EAN:9783423263382

Rezensionen zu "Kalt und still"

  1. Spannende Unterhaltung, Lesevergnügen

    „Durch die Glasscheibe sieht sie, dass es angefangen hat zu schneien, große, weiße Flocken, die der Wind vor sich hertreibt. Busse fahren jetzt nicht mehr, und zu Fuß braucht sie vierzig Minuten bis nach Hause.“ (Zitat Seite 63)

    Inhalt
    Als die achtzehnjährige Amanda Halvorssen nach der Luciaparty nicht nach Hause kommt, wartet Polizeikommissar Daniel Lindskog nicht die üblichen vierundzwanzig Stunden ab, sondern es wird sofort mit der Suche begonnen. Extrem tiefe Temperaturen und Teenager in dünner Partykleidung, dazu Alkohol, das ist eine gefährliche Kombination, in der jede Minute zählt. Doch die Polizeiwache von Åre ist auf Grund von Sparmaßnahmen unterbesetzt. Die Stockholmer Polizistin Hanna Ahlander, eine brillante Ermittlerin, der von ihrem Chef einige Tage zuvor dringend nahegelegt worden war, sich freiwillig versetzen zu lassen, wollte im Ferienhaus ihrer Schwester Lydia in Åre eigentlich nur zur Ruhe kommen und über ihre Zukunft nachdenken, da gerade auch ihre Beziehung gescheitert war. Doch sobald sie von dem vermissten Mädchen hört, nimmt sie zuerst an der Suche und dan auch an den Ermittlungen teil. Ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr Einsatz sind hier in Åre sehr willkommen, die Chance auf einen Neubeginn?

    Thema und Genre
    In diesem Polarkreis-Krimi, der in den extrem kalten Dezembertagen vor Weihnachten in der bekannten schwedischen Schiregion Åre spielt, geht es um ein vermisstes Mädchen, um die Ermittlungsarbeiten der örtlichen Polizei in ländlichen Gebieten.

    Charaktere
    Hanna ist eine toughe Ermittlerin, ihr früherer Chef hat ihr Eigensinn und mangelnde Disziplin vorgeworfen, was so nicht stimmt, doch sie neigt zu Alleingängen. Besonders wenn sie auf Grund ihrer beruflichen Erfahrungen Gewalt an Frauen vermutet, beginnt sie unbeirrbar nachzuforschen.
    Daniel war früher Kommissar beim Drogendezernat in Göteborg und ist froh, hier in Åre nun regelmäßige, ruhigere Dienstzeiten zu haben. So hat er auch Zeit für seine Partnerin und die erst drei Monate alte Tochter Alice. Als nun die intensiven Ermittlungen im Zusammenhang mit der verschwundenen Amanda einsetzen, hat er ein schlechtes Gewissen seiner Familie gegenüber, doch er nimmt seinen Beruf sehr ernst und dieser geht hier vor, denn die Zeit drängt.

    Handlung und Schreibstil
    Dieser Kriminalroman spielt in dem knappen Zeitrahmen zwischen 9. und 22. Dezember 2019 und wird auch chronologisch erzählt. Die fortlaufenden Kapitel tragen jeweils die neue Datumsangabe, wenn der nächste Tag begonnen hat. Viele Ereignisse mit unterschiedlichen Personen finden zeitgleich am selben Tag statt, was die gesamte Handlung rasant, packend und realistisch macht. Doch die Autorin nimmt sich auch Zeit, dieses beliebte Schigebiet am Fuße des Åreskutan zu schildern, die wilde Natur im Winter, und das Leben in einer Gemeinde in der Provinz mit den unterschiedlichen Menschen.

    Fazit
    Spannende Unterhaltung aus Schweden. Dieser erste, abgeschlossene, Band einer neuen Serie spielt im stürmischen, eisigen Dezember. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Hanna Ahlander.

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  1. Eiskalte Spannung

    Die Polizistin Hanna Ahlander eckt auf ihrer Dienststelle in Stockholm mit ihrem Chef und einigen Kollegen an. Ihr wird nahe gelegt den Dienst zu quittieren. Auch privat läuft bei ihr einiges schief, denn ihr Freund hat eine andere. Völlig verzweifelt zieht sie sich in das Ferienhaus ihrer Schwester in Åre zurück um ihre Wunden zu lecken. Doch als die 18jährige Amanda nach einer Party spurlos verwunden ist, beteiligt sich Hanna an der Suchaktion. Denn bei minus 20 Grad schwinden Amandas Überlebenschancen rapide.
    Für mich war dies das erste Buch der Autorin Viveca Sten und ich mag ihren Schreibstil sehr gern. Obwohl die Handlung eher unaufgeregt ist, hat die Geschichte doch eine Sogwirkung, sodass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Kurze Kapitel sorgen dafür, dass der Spannungsbogen von Anfang bis Ende gehalten wird.
    Der Polarkreis als Lokation ist wunderschön beschrieben, aber eine unterschwellige Bedrohung durch die Wetterverhältnisse und den extrem niedrigen Temperaturen wird durchgehend wahrgenommen.
    Hanna und auch das Ermittlerteam in Åre sind authentisch gut in Szene gesetzt, so wirken sie in meinen Augen sehr real. Zum Ende offenbart sich eine emotionale Story. Obwohl ich bereits früh einen Verdacht hatte, war ich von den Hintergründen schockiert.
    Ein unterhaltsamer Krimi dem ich gern 4,5 Sterne gebe.

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  1. Ein spannender Krimi mit lebendig gezeichneten Figuren

    Inhalt: In kürzester Zeit steht das Leben der Stockholmer Polizistin Hanna Ahlander völlig Kopf: Zuerst wird sie von ihrem Chef suspendiert – völlig zu Unrecht, denn sie hat sich für die restlose Aufklärung eines Falls stark gemacht, der von ihren Kollegen unter den Teppich gekehrt wurde. Dann macht plötzlich ihr langjähriger Partner Schluss, der sie zudem nun drängt, aus der gemeinsamen Wohnung zu ziehen. Um etwas Abstand zu gewinnen, begibt Hanna sich nach Åre, in das Ferienhaus ihrer Schwester. Kurz nach Hannas Ankunft verschwindet in dem Ort eine junge Frau – mitten in der Nacht bei 20 Grad Minus. Hannas Ermittlerinstinkt ist geweckt.

    Inhalt: „Kalt und still“ ist ein Kriminalroman von Viveca Sten. Es handelt sich um den Auftakt einer neuen Reihe rund um die Ermittlerin Hanna Ahlander. Erzählt wird die Handlung aus einer Vielzahl verschiedener personaler Erzählperspektiven. So werden neben Hannas Sicht auch die Perspektiven von Daniel Lindskog (der leitende Ermittler in Åre), Amanda (das verschwundene Mädchen), Edda (eine Freundin von Amanda) und Amandas Eltern eingenommen. Durch die verschiedenen Perspektivierungen ergeben sich immer wieder neue Mosaiksteinchen, die nach und nach ein Gesamtbild des Falles ergeben. Trotz der häufigen Perspektivwechsel und den eher kurzen Kapiteln des Krimis entfaltet sich die Handlung eher behutsam. Das fand ich aber gar nicht schlecht: Man bekommt Zeit, die handelnden Figuren (mit ihren authentisch dargestellten privaten Problemen und psychischen Belastungen) kennenzulernen, wodurch der weitere Handlungsverlauf eine größere Wucht erhält. Auch bleibt Zeit, sich stärker im Ort Åre zu orientieren, der mit seinem immerwährenden Schnee atmosphärisch beschrieben wird. Die Spannung innerhalb der Handlung steigert sich stetig: Während zunächst noch von einem Unglück ausgegangen wird, steht schnell fest, dass es sich bei Amandas Verschwinden um ein Verbrechen handelt. Die Frage nach der Täterfigur ist dabei gar nicht so einfach zu beantworten: Häufig werden falsche Fährten gelegt und es existieren mehrere Verdächtige, die ein potentielles Motiv haben und denen man nicht zwangsläufig trauen kann. Der Schreibstil von Viveca Sten lässt sich sehr flüssig lesen und ist eingängig. Insgesamt ist „Kalt und still“ ein spannender Kriminalroman mit einer tragischen Handlung und interessanten, lebendig gezeichneten Figuren.

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  1. Gelungener Auftakt einer neuen Reihe

    Die Autorin ist bekannt für ihre Sandhamn-Reihe, die im Schärengarten angesiedelt ist. Nun wählt sie einen ganz anderen Schauplatz: den Polarkreis.
    Die Ermittlerin ist die Polizistin Hanna Ahlander, die von ihrem Chef mehr oder weniger dazu gezwungen wird, den Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren. Hintergrund ist der, dass Hanna es abgelehnt hat, einen kriminellen Kollegen zu decken, woraufhin sich alle Kollegen von ihr abgewandt haben. Zum gleichen Zeitpunkt trennt sich auch noch ihr Freund von ihr und schmeißt sie aus der Wohnung, die ihm gehört. Hannas Welt bricht zusammen und sie versinkt völlig in Selbstmitleid und Apathie. Ihre Eltern braucht sie gar nicht erst um Hilfe zu bitten, für sie ist Hanna schon immer eine Enttäuschung gewesen. Gut dass Hanna eine resolute und erfolgreiche große Schwester hat. Diese hat glücklicherweise auch noch ein leer stehendes Ferienhaus im Skiort Åre, wo Hanna sich verkriechen und ihre Wunden lecken kann.
    Als die 18-jährige Amanda nach einer Party nicht mehr nach Hause kommt, ergibt sich für Hanna die Chance, die lokale Polizei zu unterstützen. Da diese völlig unterbesetzt ist, wird ihre Unterstützung von Daniel Lindskog und seinen Kollegen auch gerne angenommen. Lindskog ist vor kurzem erst Vater geworden und fühlt sich zwischen Familie und Beruf ziemlich hin- und hergerissen. Da normalerweise in Åre wenig passiert, hat dieser Spagat bisher auch ganz gut geklappt. Doch in dem Fall des verschwundenen Mädchens muss auch Daniel Lindskog an seine Grenzen gehen.
    Man merkt, dass Viveca Sten die Gegend sehr genau kennt. Bildhaft und atmosphärisch werden die Landschaft des Polarkreises, aber auch die Bewohner und ihre Beziehungen untereinander beschrieben.
    Hanna Ahlander und Daniel Lindskog sind sympathische Ermittler, mit jeweils ganz eigenen privaten und beruflichen Problemen, was sie menschlich und interessant macht.
    Ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe der Erfolgsautorin!

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  1. Hanna Ahlander erster Fall in Åre

    Cover:
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    Das Cover ergänzt perfekt den Titel. Durch die alleinstehende Hütte im Schnee strahlt das Bild Einsamkeit und Kälte aus. Das Cover ist gelungen und es hebt sich gleichzeitig von den idyllisch wirkenden Covern der Schärengarten-Reihe ab, wirkt aber auch nicht zu brutal.

    Inhalt:
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    Hanna Ahlanders Leben macht plötzlich eine Kehrtwende: Ihre Polizeidienststelle will sie loswerden und ihr Freund hat soeben überraschend mit ihr Schluss gemacht und sie der Wohnung verwiesen. Zum Glück hat sie ihre Schwester Lydia, die ihr kurz entschlossen anbietet, in ihr Ferienhaus in Åre einzuziehen, um zur Ruhe zu kommen. Dort angekommen, will Hanna sich am liebsten im Selbstmitleid suhlen, doch dann verschwindet die jugendliche Amanda nach einer Party spurlos. Hanna kann nicht einfach abwarten, sondern beteiligt sich an der Suche. Mehr und mehr schlittert sie dabei unerwartet in einen Fall rein, dessen Ausmaß sie nicht erahnen konnte, der ihr aber auch zeigt, dass sie immer noch eine gute Polizistin ist.

    Mein Eindruck:
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    Ich kannte und liebte bisher die Schärengarten-Reihe der Autorin und war gespannt auf den Auftakt der neuen Serie. Obwohl Hanna vom Charakter ganz anders ist, gelingt es der Autorin, mich für sie zu gewinnen. Frau Sten zeichnet auch hier wieder sehr authentische Charaktere, deren Handlungen man nicht immer gut heißen, aber doch nachvollziehen kann.
    Die Umgebung und die Gefühle der Personen werden sehr gut beschrieben. Die Handlungsstränge wechseln zwischen Hanna, dem Kommissar Daniel, Amanda und Amandas Familie ab. Durch die Kürze der Kapitel und die wechselnden Handlungsstränge ist eine permanente Spannung gegeben.
    Gleichzeitig gelingt es Viveca Sten mal wieder, auch politische Themen wie den Missbrauch illegaler Einwanderer, perfekt in die Handlung einzuweben und den Leser so zum Nachdenken anzuregen.

    Ich war gefesselt von der Handlung bis zur letzten Seite. Die Dramatik für die Familie war schmerzlich zu spüren, aber auch die privaten Probleme von Hanna und Kommissar Daniel waren greifbar. Die Auflösung war überraschend und überzeugend zugleich. Insgesamt empfand ich diesen Krimi als etwas düsterer als die Schärengarten-Reihe, aber nicht unangenehm.

    Fazit:
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    Ein gelungener Auftakt zu einer neuen Reihe mit einer klugen Ermittlerin und einem tollen Setting

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  1. Spannender Krimi vom Polarkreis

    Kurz vor Weihnachten muss Hanna Ahlander einige Nachrichten wegstecken. Ihr Freund hat eine andere und verlässt sie und auch in ihrer Dienststelle gibt es Probleme, denn Hanna war nicht bereit, über die Machenschaften eines Kollegen hinwegzusehen. Man fordert sie auf, den Dienst in Stockholm zu quittieren. Hannas Schwester schickt sie in das leerstehende Ferienhaus ihrer Familie in Åre. Dort soll Hanna wieder zu sich selbst finden. Während sie noch ihre Wunden leckt, erfährt sie, dass die junge Amanda von einer Party nicht nach Hause gekommen ist. Hanna beteiligt sich an der Suche. Die Zeit drängt, denn die Temperatur beträgt minus 20 Grad.
    Auch mit ihrer neuen Reihe um die Polizistin Hanna Ahlander gelingt es Viveca Sten wieder, eine Geschichte zu erzählen, deren Spannung von Anfang an sehr hoch ist. Der Handlungsort am Polarkreis mit dichtem Schneefall und eisigen Temperatur sorgt darüber hinaus noch für Dramatik.
    Auch die Charaktere sind gut und vielschichtig gezeichnet. Eigentlich setzt sich Hanna gerne für Frauen in Bedrängnis ein und bleibt dabei nicht immer distanziert. Doch nun muss sie sich mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen. Auch Daniel Lindskog von der örtlichen Polizei hat sein Päckchen zu tragen.
    Schon bald entdeckt Hanna Dinge, die schrecklich und schockierend sind. Die Spannung bleibt bis zum Schluss hoch, auch wenn ich recht früh ahnte, wer hinter allem steckt.
    Ein spannender Auftakt dieser neuen Reihe.

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