Imago. Dunkler Hass

Buchseite und Rezensionen zu 'Imago. Dunkler Hass' von Matthias Bürgel
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Imago. Dunkler Hass"

Die Maske des Bösen

Am Bodensee verschleppt und tötet ein Serienkiller junge Frauen, die er auch noch grauenvoll verstümmelt. Und die Polizei tappt im Dunkeln. Der leitende Ermittler, Marius Bannert, wendet sich hilfesuchend an den Fallanalytiker Falk Hagedorn, der nach einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist. Eigentlich will dieser von der Welt nichts mehr wissen - und von der Polizei noch viel weniger. Aber der Fall reizt ihn und er lässt sich von Bannert zur Mithilfe überreden. Über die Opfer gelingt es den beiden Kriminalisten nach und nach, die Psyche des Täters zu analysieren und die Motivation seiner Taten zu erahnen. Doch dann verschwindet plötzlich Hagedorns Tochter ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:284
Verlag: beTHRILLED
EAN:

Rezensionen zu "Imago. Dunkler Hass"

  1. Ein sehr starker und spannender Thriller

    Am Bodensee werden junge Frauen verschleppt und grausam getötet. Der leitende Ermittler Marius Bannert tappt im Dunkeln und wendet sich deshalb hilfesuchend an den Fallanalytiker Fall Hagedorn, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Auch wenn Hagedorn nichts mehr von der Polizei wissen wollte, reizt ihn dieser Fall und er lässt sich überreden, mitzuhelfen. Gemeinsam machen sie sich daran, den Täter zu schnappen. Dann verschwindet plötzlich Hagedorns Tochter.

    Dieser Thriller hat mir richtig gut gefallen.
    Der Schreibstil war leicht und verständlich und dabei spannend und detailreich. Die Erzählungen waren lebhaft und konnten mich mitreißen. Ich konnte mir alles, auch die beschriebenen Morde, sehr gut vorstellen.
    Die Charaktere wurden authentisch beschrieben. Absolut klasse fand ich Hagedorn. Ich mochte seine knurrige Art und seine teils fluchende Sprache sehr gerne. Er war einfach echt und zu Recht teilweise auch mal genervt von den Umständen, die für ihn als Rollstuhlfahrer im Alltag hinderlich waren.
    Bannert fand ich ebenfalls sympathisch. Mit seiner eher ruhigen Art bildet er eine prima Ergänzung zu Hagedorn. Er hätte aber gerne noch detaillierter und tiefgehender beschrieben werden können. Da hoffe ich einfach mal auf den nächsten Band, denn von beiden möchte ich unbedingt mehr lesen.
    Die Story gefiel mir richtig gut. Dank vieler Szenenwechsel und Rückblicke in die Kindheit des Täters wurde die Spannung perfekt aufgebaut und auch konstant gehalten gehalten. Ich war von Anfang bis Ende komplett gefesselt. Und ich hatte viel Raum für meine Gedanken und Überlegungen zum Täter.
    Der gesamten Story merkt man an, dass der Autor genau weiß, wovon er schreibt. Eigene Erfahrungen und prime Recherchen machen diesen Plot absolut stimmig.

    Ich kann diesen spannenden und mitreißenden Thriller empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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  1. Wen das Trauma der Kindheit das Leben bestimmt

    "Alles, was der Geist eines, der sehr starken Hass empfindet, diktiert, hat die Wirkung, zu schaden und zu zerstören." (Agrippa von Nettesheim)
    Am Bodensee geht ein Serientäter um, er verschleppt und verstümmelt junge Frauen. Dass er sie dabei nicht schmerzvoll leiden lässt, zeigt das der Täter es auf etwas anderes abgesehen hat. Die Polizei ist weitestgehend ratlos, da die Toten meist unkenntlich gemacht wurden und man sie erst identifizieren muss. Deshalb holt der leitende SOKO Ermittler Marius Bannert sich den ehemaligen Fallanalytiker Falk Hagedorn zu Hilfe. Dieser wurde vorzeitig in Pension geschickt, nachdem er bei seinem letzten Fall einen Unfall und seit dem im Rollstuhl sitzt. Hagedorn ist nicht gerade begeistert der Polizei zu helfen, doch nachdem er der Fall näher betrachtet reizt es ihn und er kooperiert mit Bannert. Als sie immer mehr durch die Opfer in die Psyche des Täters eintauchen, ahnen sie was die Motivation des Täters ist. Dann jedoch ist plötzlich Hagedorns Tochter nicht mehr erreichbar und sie ahnen schlimmes.

    Meine Meinung:
    Das Cover gibt einen Einblick in die Erniedrigung die hier die Opfer des Serientäters erdulden müssen. Das der Autor Matthias Bürgel im realen Leben sich gut mit Recht und Ordnung auskennt und selbst Kriminalhauptkommissar ist, bekam man in einigen Szenen zu spüren. Der Schreibstil war sehr gut, locker, unterhaltsam und spannend. Die verschiedenen Handlungssträngen lasen sich recht gut und durch die Kürze der Kapitel wurde ich regelrecht animiert weiterzulesen. Der Plot hatte mich vor allem wegen des an den Rollstuhl gefesselten Falk Hagedorn neugierig gemacht. Ich wollte sehen, wie gut diese Problematik bzw. das Handicap in dieses Buch mit einfließt. Dabei muss ich sagen, dass der Autor durch kompetente Recherchen, dies recht gut hinbekommen hatte. Zudem ging es um einen Täter der seit seiner Kindheit traumatisiert war und nun als Erwachsener seinen Hass auslebte. Gepeinigt durch den eigenen Vater und brutal geschlagen und misshandelt empfand ich einerseits Empathie für ihn. Doch das er später diesen Hass entwickelt und mordet, war für mich trotz allem unbegreiflich. Dass ich als Leser Einblick, in dessen Vergangenheit bekam, empfand ich als recht bereichernd. Dadurch hatte ich zwar recht schnell eine Vermutung wer der Täter sein könnte, trotzdem gab es dem Buch keinen Abbruch. Erst im letzten Drittel ging dann der Spannungsbogen deutlich nach oben, bis es dann zum gelungenen Showdown am Schluss endet. Charakterlich hat mir Falk Hagedorn am besten gefallen, ich spürte bei ihm deutlich seine Ecken und Kanten und so empfand ich ihn gar nicht als sehr schwierigen Menschen. Im Gegenteil seine lockere etwas flapsige Art, seine Ruhe, Kompetenz und Ausgeglichenheit empfand ich als sehr bereichernd. Zudem ließ er sich auch nichts gefallen. Dagegen wirkte sein Kollege Bannert zu anfangs eher distanziert, wortkarg und etwas unnahbar auf mich, ich wurde erst im Laufe des Buchs mit ihm warm. Trotz allem fehlte mir bei ihm ein wenig die Tiefe, ich hätte gerne noch ein bisschen mehr von ihm erfahren. Zudem empfand ich die Motivation des Täters als etwas recht knapp gehalten, deshalb der kleine Punktabzug. Doch vielleicht kommt das ja im nächsten Band? Sein Vorgesetzter Burger war mir von Beginn an unsympathisch, der cholerische Despot legte sich fast mit jedem an. Hagedorn und er waren dabei sehr speziell, wie Katz und Maus, was dem ganzen noch zusätzlich etwas Würze gab. Wie mir der Autor versicherte floss ein wenig Realität mit in dieses Buch ein, was ich als sehr gelungen empfand. So freue ich mich auf weiter Fälle mit Hagedorn und Bannert und geben diesem Buch gerne eine Empfehlung und 4 1/2 von 5 Sterne.

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