Im Reich des Toten Königs

In diesem ungewöhnlichen Fantasyroman versucht der Kleinkriminelle Staubner dem Söldnerfürsten Fausto zu entkommen und landet aufgrund einer folgenschweren Verwechslung in einer Stadt über den Wolken. Die Stadt des ewigen Himmels, wie das Reich des Toten Königs auch genannt wird, erinnert in seiner Struktur an ein strikt hierarchisch aufgebautes Kastensystem, in dem jede Untergruppe ihre spezifische Aufgabe hat, um den Stadtstaat am Leben zu erhalten. Doch Versorgungsengpässe spitzen die Lage zu, in den unteren Kasten beginnt es immer stärker zu brodeln. Und mitten hinein in dieses Geschehen wird Staubner geworfen. Während er sich noch versucht, in der Stadt zurecht zu finden und wieder vom Plateau zu verschwinden, wird er beauftragt den Unruhen entgegen zu wirken. Um ihre Ziele zu erreichen, schrecken die Obersten der Stadt auch nicht vor drastischen Maßnahmen zurück. An Staubners Seite sind dabei der am Glauben zweifelnde Priester Andacht und die Wasserernterin Tau, die in Staubner den Mörder ihres Vaters sieht.

Dem Autor Carsten Steenbergen gelingt ein Roman mit ungewöhnlichem Weltenbau. Die Figuren und deren Konflikte sind nachvollziehbar gezeichnet und es bereitet große Freude, mit den Figuren in der Stadt des ewigen Himmels unterwegs zu sein. Anfangs mögen die Namenskonventionen der Bewohner ein wenig verwundern, doch sehr schnell hat man das zugrunde liegende Prinzip verstanden und es fügt sich angenehm in das Gesamtbild. Die Perspektivwechsel der verschiedenen Hauptcharaktere führen dazu, die anfangs fremdartige, aber sehr interessant gestaltete Stadt aus verschiedenen Augenwinkeln kennen zu lernen. Auf welch spannende Weise die Fäden der Handlung am Ende zu einem spannenden Finale zusammengeführt werden, soll dann der geneigte Leser selbst erfahren.

Ich persönlich kann nur sagen, mir hat das Buch sehr gefallen und es ist definitiv eine spannende Geschichte in einer ungewöhnlichen Welt.