Himmelschlüssel - Kindheit und Jugend in Südtirol

Buchseite und Rezensionen zu 'Himmelschlüssel - Kindheit und Jugend in Südtirol' von Sigrid Mahlknecht Ebner
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Inhaltsangabe zu "Himmelschlüssel - Kindheit und Jugend in Südtirol"

Acht Südtiroler Frauen mit unterschiedlichem Hintergrund erinnern sich an ihre Kindheit und Jugend. Zumeist gerne blicken sie zurück in ihre Vergangenheit, auch wenn diese für einige der Frauen nicht immer leicht war. Viele Schicksale sind geprägt von harter Arbeit, die in frühester Kindheit verrichtet werden musste. Entbehrungen, Verluste, Auswanderung und Flucht prägten bei anderen die Jugend. Im Gegensatz hierzu spiegeln andere Geschichten das Alltagsleben von Südtirolerinnen wider, so wie es bis herauf in die jüngste Vergangenheit erlebt wurde. Die Autorinnen schaffen es auch diesmal, ihre Leser in teils fast schon vergessene Zeiten mitzureißen und bieten tiefe Einblicke in Südtirols gelebte Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Diskussionen zu "Himmelschlüssel - Kindheit und Jugend in Südtirol"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:160
EAN:9788868392925

Rezensionen zu "Himmelschlüssel - Kindheit und Jugend in Südtirol"

  1. Beeindruckend

    In dieser Sammlung geben die Herausgeberinnen Frauen aus Südtirol eine Stimme. Sie erzählen aus ihrer Kindheit in einer kargen Umgebung. Geboren zwischen 1910 und 1971 wird in diesen Geschichten auch die Entwicklung einer Region sichtbar. Anfang des 20. Jahrhunderts ist Südtirol noch von großer Armut geprägt, die kinderreichen Familien mussten schon früh ihre Mädchen und Buben in Dienst schicken und von einer unbeschwerten Kindheit konnte keine Rede sein.
    Beeindruckt hat mich bei diesen Erinnerungen die innere Zufriedenheit mit der die meisten Mädchen zurückblicken. Eine entbehrungsreiche Zeit, die aber durch den Zusammenhalt der Familien erträglicher wurde.
    Für uns heutige Leser ist es fast unvorstellbar welchen Einfluss die nicht immer wohlmeinenden Pfarrer auf die bäuerlich geprägten Dörfer und ihrer Bewohner hatten. Ihr Wort war Gesetz und von einer christlich-mitfühlenden Denkweise waren die Kirche und ihre Vertreter noch weit entfernt.
    Je jünger die erzählenden Frauen werden, umso deutlicher wird der Wandel der Region Südtirol, umso leichter und unbeschwerter wird der Blick zurück.
    Oral History – wenn Zeitzeugen zu Wort kommen dürfen – ergibt sich meist ein ganz besonders unmittelbarer und unverstellter Blick auf eine Ära. Dieses echte und wertungsfreie Erzählen hat mich beeindruckt und mir eine ganz neue Sichtweise auf den inzwischen touristisch geprägten Landstrich ermöglicht.
    Ein kleines Glossar der dialektgeprägten und fast vergessenen Ausdrücke rundet das Buch noch ab.
    Diesem Buch wünsche ich auch außerhalb der Region viele Leserinnen, sie werden sicher ebenso beeindruckt sein, wie ich.

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