Herz auf Eis

Rezensionen zu "Herz auf Eis"

  1. Moralisch korrektes Verhalten in Extremsituationen

    Ja, das Buch ist konstruiert. Aber Isabelle Autissier nutzt ihre Erfahrung auf See, um vorzuführen, wie sich Menschen, liebende Menschen, in Extremsituationen verhalten, um das eigene Überleben zu sichern. Und das gelingt ihr meisterhaft.

    Zwei sportliche Mittdreißiger aus Paris beschließen, sich ein Sabbatjahr zu nehmen und auf Abenteuerfahrt zu gehen. Sie kaufen ein Boot und segeln von den Antillen in Richtung Süden, bis sie auf einer Insel in Südgeorgien stranden. Sie finden eine verlassene Walfangstation und müssen den Alltag organisieren, um nicht zu verhungern und zu erfrieren. Sie versuchen, ein gefundenes, halb verfallenes Boot wieder seetüchtig zu machen und kämpfen mit Sturm, Kälte und Regen.

    Sie streiten, sie lieben sich, sie lernen gemeinsam, unter widrigen Umständen zu überleben. Und immer wieder muss man sich fragen, wie man selbst reagiert hätte, was man getan hätte, um sich und den anderen zu retten.

    Der zweite Teil befasst sich mit der Vermarktung durch Presse und soziale Medien und war für mich nicht weniger eindringlich als der erste, vor allem durch den Kontrast und die Beschreibung der Reaktionen von Familie und Freunden. Unbedingte Leseempfehlung und gute fünf Sterne.

    Ich habe das französische Original gelesen und möchte jetzt unbedingt Autissiers Reisebeschreibungen lesen.

    Teilen