Herz auf Eis

Inhaltsangabe zu "Herz auf Eis"
Sie sind jung und verliebt und haben alles, was sie brauchen. Aber ihr Pariser Leben langweilt sie, also nehmen Louise und Ludovic ein Sabbatjahr und umsegeln die Welt. Bei einem Ausflug auf eine unbewohnte Insel vor Kap Hoorn reißt ein Sturm ihre Jacht und damit jegliche Verbindung zur Außenwelt mit sich fort. Was als kleiner Ausbruch aus dem Alltagsleben moderner Großstädter gedacht war, mündet urplötzlich in einen existenziellen Kampf gegen Hunger und Kälte. Nicht weniger aufreibend ist das psychologische Drama, das sich zwischen den Partnern entspinnt. Wer trägt die Schuld an der Misere? Wer behält die Nerven und trifft die richtigen Entscheidungen? Und was wird aus der Liebe, wenn es ums nackte Überleben geht? Herz auf Eis wagt sich an die Frage, was mit uns und unseren Beziehungen geschieht, wenn wir unsere Komfortzone verlassen.

Überlebenskampf
Und wieder ein Highlight!!! Dieses buch habe ich derartig schnell gelesen. Wahnsinn! Isabelle Autissier kann es halt! "Herz auf Eis" ist schon das zweite Buch von dieser Ausnahmeautorin, welches mich dieses Jahr restlos begeisterte. Schon von "Klara vergessen" war ich verzaubert worden. In "Herz auf Eis" trifft die Zivilisation auf die Natur und zivilisiertes wird wieder animalisch. Verluste und Gewinne passieren den Protagonisten. Die Rückkehr zur Zivilisation gebiert schließlich Neues. Insgesamt betrachtet ist "Herz auf Eis" eine interessante Komposition. Ein Wahnsinnsbuch1 Dennoch fand ich "Klara vergessen" etwas besser, ausgereifter.
In "Herz auf Eis" wundert man sich wirklich, wie der Mensch früher überlebte und doch hat er es geschafft, wenn man an die Patagonier, die Feuerländer, die Bewohner der amerikanischen Arktis und Subarktis oder die sibirischen Völker denkt. Den Protagonisten fällt dies nicht leicht, so leicht war es für die Indigenen sicher auch nicht, aber irgendwie fallen meine Sympathien dann doch den Indigenen zu. Die Protagonisten dieses Buches brennen sich beim Lesen förmlich ein, obwohl die Protagonisten wegen ihrer etwas unüberlegten Art keine Sympathien von mir erhalten, müssen sie ja aber auch nicht. Hier fasziniert eher das Grauen. Dieses wir machen das einfach und denken später darüber nach. Etwas zutiefst Menschliches, wie ich finde. Die Seiten des Buches fliegen förmlich an mir vorbei und obwohl ich viele gegenteilige Stimmen vernommen habe, mich hat das ganze Buch begeistert, der erste Teil auf der Insel, wie auch die zweite Geschichte. Ein tolles Buch!!! Kontrovers und man sollte es gelesen haben.
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