Herr der Fliegen

Inhaltsangabe zu "Herr der Fliegen"
Eine Gruppe sechs- bis zwölfjähriger englischer Schuljungen überlebt währendeines Atomkriegs einen Flugzeugabsturz auf einer unbewohnten Pazifikinsel.In dieser Lage ist die Gruppe gezwungen, ihr Zusammenleben zu organisieren.Einer der älteren Jungen, Ralph, wird zum Führer bestimmt; zu ihm gesellensich u. a. der intellektuelle Piggy und der visionäre Simon. Jack,der Anführer einer zweiten Gruppe, der Jäger, beginnt einen brutalen Machtkampf,in dessen Verlauf die Gruppe alle zivilisatorischen Hemmungen verliert.Diese Regression von paradiesischer Unschuld zu barbarischer Primitivitätäußert sich zum einen in Opferzeremonien, zum anderen in Ritualmorden anden Außenseitern Simon und Piggy. Bei der anschließenden Hetzjagd auf Ralphwird die gesamte Insel in Brand gesteckt und verwüstet. Erst ein britischesKriegsschiff beendet als Deus ex machina den fehlgeschlagenen Versuch,ohne Erwachsene eine neue, bessere Welt aufzubauen. Goldings Anti-Utopiezeigt die irrationalen Potenziale des Menschen, die von der zivilisatorischenFassade moderner Gesellschaften verdeckt werden. Für Golding ist das Bösekeine von außen einwirkende Kraft, sondern als zerstörerische Macht imMenschen selbst angelegt. Ihr kann nur durch sittliches Bewusstsein undethisches Handeln begegnet werden.


Lesenswert, aber kein must read.
Ein Flugzeugabsturz.
Eine unbewohnte Insel im pazifischen Ozean.
Eine Horde Jungs, die dort ums Überleben kämpft und auf Rettung hofft.
Das ist stichpunktartig die Rahmenhandlung.
Wo anfangs Übereinstimmung und Solidarität war, entsteht mit der Zeit Rivalität. Es entstehen Lager und die Situation wird immer brenzliger.
Starke, Schwache, Mitläufer und Rebellen kristallisieren sich heraus.
Kampf um die Vorherrschaft, Kampf ums Überleben.
William Golding schont den Leser dabei nicht. Es gibt schockierende und brutale Szenen. Das Geschehen gipfelt in Blutrausch, Machtrausch, fahrlässige Tötung und vllt. sogar Mord.
Obwohl die Protagonisten Kinder und Teenager sind, ist dieser Roman meines Erachtens für diese Altersgruppe nicht als Lektüre geeignet. Stellenweise ist er zu brutal. Für viele könnten manche Stellen auch zu unklar oder der Schreibstil zu wirr sein. Vielleicht auch zu „altmodisch“, was das Setting anbelangt?
Was gruppendynamische Prozesse betrifft, ist der Roman sehr interessant, aktuell und repräsentativ. Und zwar repräsentativ für Kinder und Erwachsene. Für beide Geschlechter. Egal ob getrennt oder gemischt. Er regt durchaus zum nachdenken und diskutieren an.
Phasenweise hat mich die Geschichte gepackt, aber insgesamt gesehen hinterlässt sie mich nicht begeistert.
Es ist ein durchaus lesenswertes Werk, aber sicherlich kein „must read“.
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