Herbstnebel: Rieke & Neve

Die 16-jährige Rieke muss zur Strafe in den Herbstferien zu ihrer Tante ins Grüne fahren. Sie soll zur Ruhe kommen und auch das Mädchen hofft in den zwei Wochen Abstand von ihrer Mutter etwas Ruhe in ihre Gedanken bringen zu können. Schließlich muss auch sie erst einmal damit klarkommen, dass sie sich in ein Mädchen verliebt hat und ihre Mutter, als sie das erfahren hatte, ausgetickt ist. Eigentlich hatte sich Rieke auf ein paar ruhige und auch langweilige Tage bei ihrer Tante eingestellt. Ihre Tante Nelly, die sie bisher nicht oft gesehen hatte und auch kaum kennt, entpuppt sich als aufgeschlossene Autorin, die in einem kleinen Haus am Waldrand wohnt.
Morgens, der Wald ist in Nebel getaucht, beschließt Rieke einen Spaziergang zu machen. Doch bald muss sie feststellen, dass der Wald mehr bietet als einfach nur Bäume und Nebel. Hatte sie da nicht ein leises Kichern gehört, eine Gestalt im weißen Kleid gesehen? Was hat es mit dem Mädchen auf sich?
Was Rieke noch nicht weiß, diese Begegnung im Wald wird sie und ihr Leben verändern.
Die Novelle von Hannah Nolden ist federleicht geschrieben, man kommt gut und schnell in die Geschichte hinein. Die Protagonistin ist sympathisch und ihre Situation gut nachvollziehbar. Ich habe die Novelle in einem Rutsch durchgelesen, konnte und wollte mich nicht aus der Geschichte lösen. Spannend und zugleich einfühlsam mit einem märchenhaften Hauch. Auch die Repräsentation queerer Themen ist sehr positiv und finde ich sehr gut gelungen. Es sollte mehr solcher Geschichten geben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Buch ein märchenhafter Ausflug in die herbstlichen Nebel und was darin lauern mag mit einer ordentlichen Prise Queerness.