Herbstlilie. Limbergens vergessene Kinder

Buchseite und Rezensionen zu 'Herbstlilie. Limbergens vergessene Kinder' von Danise Juno
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Herbstlilie. Limbergens vergessene Kinder"

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Julia Meinert auf dem alten Bauernhof nahe Dülmen eintrifft.
Fasziniert von der Geschichte des alten Guts in Limbergen stöbert Julia immer tiefer in der düsteren Vergangenheit. Seit dem 18. Jahrhundert häufen sich hier mysteriöse Todesfälle.
Bei ihren Nachforschungen stößt Julia auf eine uralte Legende: 1690 soll ein todbringendes Wesen ein Kind nach dem anderen zu sich geholt haben. Gibt es etwa einen Zusammenhang zwischen den tragischen Ereignissen und der Sage?
Als sich im Leben der Meinerts plötzlich ungewöhnliche Vorfälle häufen, scheinen die Grenzen zwischen Legende und Realität zu verblassen …

Legende wird zu Bedrohung; Aberglaube wird zu Angst.
Ein fesselnder Thriller, der den Leser mit der Mystik historischer Sagen rund um das Münsterland in seinen Bann zieht.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:344
Verlag: Acabus Verlag
EAN:

Rezensionen zu "Herbstlilie. Limbergens vergessene Kinder"

  1. Perfekte Mischung aus zwei Genres

    Tja, ich werde mich mit dieser Rezension kurz fassen. Zu viel verraten sollte man bei dieser überaus gut durchdachten Story nämlich nicht ...

    Die Mischung aus Mystery und Thriller ist zu 100% gelungen. "Herbstlilie" war mein Lieblingsbuch 2015. Ein Stückchen von der Entstehung des Manuskripts durfte ich miterleben und ich bin froh, dass es im Acabus-Verlag untergekommen ist.

    Julia Meinert bezieht mit ihrer Familie einen Bauernhof. Während sie das alte Gebäude renoviert, stolpert sie immer wieder über die Spuren der Vergangenheit. Eine regionale Sage über eine Wassernixe, die Kinder stiehlt, scheint eng verwoben mit Julias neuem Zuhause zu sein.
    Bald schon entfaltet sich eine komplexe Szenerie aus Aberglaube, Geschichte und Legende.

    Beim Lesen überkam mich oft die Frage, ob die Story nun dem Genre Thriller oder Mystery zuzuorden ist. Die Antwort dazu kam erst ganz zum Schluss ...

    Meine absolute Leseempfehlung!

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  1. 5
    01. Nov 2015 

    Kann man sich beim Lesen die Augen zuhalten?!

    Julia Meinert sucht mit ihrem Mann nach einer neuen Bleibe für sich und ihre beiden Kinder. Als sie einen alten Bauernhof nahe Dülmen besichtigen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Die in jedem Fall erforderlichen Renovierungen schrecken sie nicht ab, ganz im Gegenteil. Wer weiß, was es da alles zu entdecken gibt?
    Und tatsächlich, die Geschichte des alten Guts in Limbergen gibt viel her. So findet Julia nicht nur zahlreiche Zeugnisse vergangenen Lebens in so mancher versteckter Ecke des Hofes, sondern erfährt auch von einer alten Sage, mit der wohl zahlreiche dramatische Geschehnisse auf dem Gut im Zusammenhang stehen. Bis zum Jahr 1690 lassen sich die Ereignisse auf dem Hof durch alte Schriften und Dokumente rekonstruieren, und Julia beschleicht immer mehr das Gefühl, dass die Vergangenheit bis in die Gegenwart und damit in ihr eigenes Leben hineinwirkt. Die Legende wird zu Bedrohung, Aberglaube wird zu Angst...

    Plötzlich befand ich mich mitten in einem real gewordenen Alptraum. Nein, versuchte ich mich zu beruhigen. Es gab keine Geister. Hinter all dem musste eine rationale Erklärung stecken. Aber der winzige Stachel eines Zweifels blieb.

    Oh Mann, dieses Cover! Als ich das sah, hatte ich sofort das Gefühl, das Buch lesen zu wollen. Und trotz des Gruselfaktors, den das Bild verströmt, habe ich einen Blick hinein gewagt - und es nicht bereut.

    Das Geschehen und der überaus flüssige Schreibstil nahmen mich sofort gefangen, ebenso wie die unterschiedlichen Charaktere, die mir oftmals in wenigen Pinselstrichen bildhaft vor Augen erschienen. Dabei ist es Danise Juno gelungen, drei verschiedene Zeitebenen geschickt miteinander zu verweben, bis sie ein komplettes Ganzes ergeben. Die Schilderungen wechseln zwischen dem Geschehen auf dem Münsterländer Hof in den Jahren 1690, 1734 und 2010 hin und her und damit auch in der Erzählperspektive. Der historische Teil wächst zunehmend in den modernen Teil hinein, bis alles unlösbar miteinander zusammenzuhängen scheint.

    Es war ein Risiko, einfach davon auszugehen, dass die Geschichte erfunden war, und nur das Beste zu hoffen. "Wenn ich jetzt annehme, dass (...) wir uns aber irren, dann könnten wir unsere Kinder genauso verlieren wie Anna." Frank schnaubte. "Du solltest dir mal selbst zuhören. Willst du mir allen Ernstes erzählen, dass irgendein Geist vor knapp zweihundertfünfzig Jahren Kinder ermordet hat und jetzt wieder hier ist, um unsere zu holen?" Er sah mich herausfordernd an. "Du musst verrückt sein." War ich das?

    Was für eine originelle Geschichte. Dazu muss ich gestehen, dass Grusel- oder Horrorbücher (genau wie Filme dieses Genres) einfach nicht für mich gemacht sind. Stellenweise hatte ich hier wirklich das Verlangen, mir einfach mal die Augen zuzuhalten, was im Film gut funktioniert, beim Lesen aber eher hinderlich ist. Dabei war mir bis zum Schluss nicht klar, ob es sich hierbei nun um Mystery oder aber um einen Thriller handelt - und tatsächlich löste sich das Rätsel erst am ganz am Ende auf, dafür aber umfassend und befriedigend. Die Mischung ist in meinen Augen einfach perfekt.

    Ein Debütroman, der sich sehen lassen kann, und es bleibt zu hoffen, dass es nicht das letzte Werk der noch unbekannten Autorin ist.

    © Parden

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