Hell On Paradise - A True Story

Buchseite und Rezensionen zu 'Hell On Paradise - A True Story' von Harland R. Hoffman
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Hell On Paradise - A True Story"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:116
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Hell On Paradise - A True Story"

  1. 3
    14. Mai 2023 

    Überleben im Hurrikan...

    Harland R. "Globetrotter" Hoffman enlisted in the U.S. Navy and was drafted into the Israeli Defense Forces. After leaving the military he became a PADI and SSI dive master and an underwater videographer and photographer. he has traveled to Thailand, Laos, Vietnam, Cambodia, Indonesia, Timor, India, as well as Nepal, Belize, and Bali. But his most harrowing life experience was on the island of St. Maarten when Hurricane Irma struck in 2017. in this book Hoffman shares with the reader the intimate details of this life-changing experience which he has summarized as "Hell On Paradise." (Klappentext)

    Dies ist ein englischsprachiger Erfahrungsbericht des Globetrotters Harland R. Hoffman über seine Zeit auf St. Maarten, wo 2017 der Hurrikan Irma wütete. Der US-Bürger war der Liebe wegen für einige Monate auf der Karibikinsel, die zu 60 Prozent in französischer Hand ist (Saint-Martin), zu 40 Prozent in niederländischer (Sint Maarten ist ein autonomes Land innerhalb des Königreiches der Niederlande).

    Sex and Drugs and Rock 'n' Roll - das scheint die Lebensdevise des ehemaligen US-Soldaten Hoffman zu sein. Ein heißer Kaffee am Morgen und die regelmäßige Abkühlung im Pool gehören für ihn ebenfalls dazu. Hakuna Matata... Es wäre jedenfalls müßig zu zählen, wie viele Joints hier weggeraucht werden, und auch zu härteren Drogen wie beispielsweise Kokain sagt der Autor selten nein.

    Als die Nachrichten vor dem herannahenden Hurrikan Irma warnen, treffen Hoffman und seine Freundin Vorkehrungen. Vor allem Wasser und unverderbliche Nahrungsmittel werden eingelagert, aber auch ein großer Vorrat an Gras für das tägliche Wohlbefinden. Schließlich beschließen die beiden, in einem Hotel auf der Insel einzuchecken, weil die kleine Wohnung der Freundin wohl kaum den Naturgewalten standhalten wird.

    Immer mehr Menschen quartieren sich in dem Hotel ein, bis schließlich Irma über sie kommt. Hoffman schildert das Warten, die Ängste, die Geräusche, die kurze Pause, als sie im Auge des Hurrikans sind, und das Geschehen danach. Schließlich lassen Wind und Regen nach und alle realisieren, dass sie noch am Leben sind. Erstaunlich genug angesichts der Verwüstung rund um sie her.

    Trümmer allüberall, Palmen ohne Blätter, abgeholzte Hügel, bunt zusammengewürfelte Autos und Schiffe, zerstörte Gebäude. Strom- und Wasserversorgung sowie Telefon und Internet sind ausgefallen, auch wenn die Hotelleitung sich bemüht, den Gästen zumindest ein Frühstück zu bieten. Erstaunt war ich, als all das bereits nach einem Drittel des Buches erzählt war.

    Die Gefahr besteht jedoch nicht allein durch die konkrete Naturgewalt wie im Falle von Irma. Die Gefahr besteht auch in dem "Danach". Danach kommen diejenigen, die alles verloren haben und nun ebenfalls Obdach suchen im Hotel. Danach kommen die Plünderer. Und in St. Maarten kommt dazu noch ein ganz besonderes Danach.

    Durch den Hurrikan wird nämlich auch das Gefängnis auf der Insel zerstört, und die entflohenen Gefangenen überfallen erst ein Waffengeschäft und danach dann alles, was ihnen in die Quere kommt. Gebäude werden angezündet, ein Hotel mit Waffengewalt gestürmt, die Hotelgäste ausgeraubt und teilweise auch vergewaltigt. In dem Örtchen mit dem Hotel von Hoffman und seiner Freundin bildet sich eine Bürgerwehr, und Hoffman und einige andere halten Wache, um zu verhindern, dass sich die Schrecken des anderen Hotels bei ihnen wiederholen...

    Ohne Verbindung zur Außenwelt und ohne Möglichkeit einer Verstärkung, da auch die Flughäfen der Insel zerstört wurden und die Häfen voller Schiffstrümmer sind, sind die Überlebenden des Hurrikans zunächst komplett auf sich selbst gestellt. Eine fehlende medizinische Versorgung, sich verschlechternde hygienische Bedingungen und chronischer Schlafmangel aufgrund der anhaltenden Gefahrenlage sind nur einige der Übel, mit denen sich Hoffman und die anderen Hotelgäste konfrontiert sehen...

    Hoffman schreibt durchaus interessant und passagenweise auch spannend über die Geschehnisse der Tage vor, während und nach Hurrikan Irma. Er selbst geht die Gefahrenlage meist recht pragmatisch an, sorgt stets für eine ausrechende Bewaffnung und genügend Wasservorräte, verzichtet auch und gerade in angespannter Lage nicht auf die tägliche Dosis Sex und Gras, und kümmert sich auch um die übrigen Hotelgäste. Sehr positiv fand ich die Ergänzung des Textes durch einige Fotos in schwarz-weiß.

    Als die größte Gefahr gebannt ist, fing das Buch jedoch an, mich zunehmend zu langweilen. Die lange und zermürbende Warterei auf das Flugzeug, dass Hoffman endlich von der Insel wegbringt, die naive Gutgläubigkeit des Autors bei Zufallsbegegnungen, die On-Off-Beziehung zu seiner Freundin usw. All das hätte für mich deutlich gerafft werden können und geht m.E. doch zulasten der eigentlichen Ereignisse.

    Ein interessanter Erfahrungsbericht, der gegen Ende leider zerfasert...

    © Parden

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