Gula: Gierige Flammen (Die Betonys)

Buchseite und Rezensionen zu 'Gula: Gierige Flammen (Die Betonys)' von Alexandra Schmidt
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Inhaltsangabe zu "Gula: Gierige Flammen (Die Betonys)"

Diskussionen zu "Gula: Gierige Flammen (Die Betonys)"

Format:Taschenbuch
Seiten:260
EAN:9783748165347

Rezensionen zu "Gula: Gierige Flammen (Die Betonys)"

  1. Völlerei - die Gier nach Ruhm und Geld

    Bei „Gula. Gierige Flammen“ von Alexandra Schmidt handelt es sich um den zweiten Band der auf sieben Bände ausgelegten Krimireihe rund um Edda Bretony. Er ist im Oktober 2018 bei Books on Demand erschienen und umfasst 260 Seiten.
    „Das künstliche Herstellen von Taaffeiten mag ein wissenschaftlicher Durchbruch sein; für Edda ist es nur die Fütterung der Gierigen, die den Rachen nicht vollkriegen.“
    Durch Zufall entdeckt Edda den Teil einer Formel zur Herstellung dieses Edelsteins, die ihr Vater vor vielen Jahren entwickelt hat. Dieses ruft erneut den ehemaligen Geldgeber ihres Vaters, Leonard Audorn, auf den Plan, der sich hintergangen fühlt und versucht, Profit aus dieser Entdeckung zu schlagen. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Eddas Onkel Carl sowie seine kleine Enkelin Orla entführt werden und ein altes Herrenhaus in Flammen aufgeht. Schafft es Edda, den grausigen Ereignissen Einhalt zu gebieten?
    Gekonnt eröffnet Alexandra Schmidt ihr Werk mit einem Prolog aus dem Jahre 1987, in dem sich den Leser/innen schon eine Menge Fragen eröffnen: Wer sind die Handelnden in diesem Vorspiel? Was wird hier versteckt? Kenner/innen des ersten Bandes werden schon eine Ahnung haben, Neulinge werden vor ein Rätsel gestellt. Auf jeden Fall aber baut sich hier schon ein Spannungsbogen auf, der alle Leserinnen und Leser bis zum Ende in seinen Bann zieht.
    Die darauf folgende Handlung ist logisch und gut nachvollziehbar aufgebaut. Die Geschichte spielt sich vor allem im Umfeld dreier Familien ab: der Bretonys, der Hederichs und der Audorns. Geschickt ist dabei ihre Vorgeschichte in diesen Roman eingeflochten: für Neulinge ausreichend, für Kenner/innen des ersten Bandes nicht zu ausufernd, sodass alle über genügend Wissen verfügen dürften, um dem Geschehen zu folgen. Das Ende wartet mit einigen Überraschungen auf, ist aber nichtsdestotrotz schlüssig und stimmig.
    Gekonnt verwebt die Autorin verschiedene Zeitebenen miteinander. Während der eigentlichen Handlung, die sich in der Gegenwart abspielt und im Präsens geschildert wird, gibt es immer wieder Rückblenden in die Zeit von „vor einigen Minuten“ bis hin zu „vor einigen Wochen“, die das Geschehen detaillierter beschreiben. Diese Rückblenden sind durch Zwischenüberschriften und Tempuswechsel klar voneinander abgehoben, sodass sie beim Lesen keinerlei Schwierigkeiten bereiten, dasselbe aber spannend machen und das Geschehen kommentieren.
    Die Zahl der Charaktere ist überschaubar, ihre Darstellung so bunt wie das Leben selbst: Sie reichen vom scheinbar unbelehrbaren Sturkopf bis hin zum einsichtigen, klugen Strategen. Besonders über Carl konnte ich mich beim Lesen einige Mal so richtig aufregen. Sehr gefreut hat mich, dass sich die Figuren, im Gegensatz zum ersten Band, als entwicklungsfähig präsentieren.
    Schmidts Sprache ist eingängig, abwechslungsreich und flott zu lesen. Sie wirkt nun „glatter“ und gleichmäßiger, nur noch selten gibt es Formulierungen, die den Lesefluss stocken lassen. Insbesondere an beschreibenden Stellen zeigt sich auch hier wieder, wie gekonnt und nuanciert die Verfasserin mit Sprache umzugehen vermag.
    Auch wenn das Werk insgesamt ein in sich geschlossenes Ganzes ergibt, eröffnet sich mit dem Epilog den Leser/innen eine neue Frage, die dazu animiert, sich auf den Nachfolgeband zu freuen. Mir jedenfalls ging es am Ende so, und ich bin schon gespannt darauf, wie es mit Edda, ihrer Familie und der Taaffeit-Formel weitergeht.
    Mit diesem Kriminalroman legt Alexandra Schmidt eine gut durchdachte, spannende Geschichte vor, die Leserinnen und Leser mitfiebern lässt und Lust auf mehr macht. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung.

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