The Girls: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'The Girls: Roman' von Emma Cline
2.5
2.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Girls: Roman"

Kalifornien, 1969. Evie Boyd ist vierzehn und möchte unbedingt gesehen werden – aber weder die frisch geschiedenen Eltern noch ihre einzige Freundin beachten sie. Doch dann, an einem der endlosen Sommertage, begegnet sie ihnen: den „Girls“. Das Haar, lang und unfrisiert. Die ausgefransten Kleider. Ihr lautes, freies Lachen. Unter ihnen ist auch die ältere Suzanne, der Evie verfällt. Mit ihnen zieht sie zu Russell, einem Typ wie Charles Manson, dessen Ranch tief in den Hügeln liegt. Gerüchte von Sex, wilden Partys, Einzelne, die plötzlich ausreißen. Evie gibt sich der Vision grenzenloser Liebe hin und merkt nicht, wie der Moment naht, der ihr Leben mit Gewalt für immer zerstören könnte.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:352
EAN:9783446252684

Rezensionen zu "The Girls: Roman"

  1. Süchtig nach Suzanne Parker...

    In der Geschichte geht es um Evie, deren Leben so unendlich langweilig ist und wenig lebenswert erscheint, dass es dringend einer Änderung bedarf. Doch dann lernt sie Suzanne kennen, die Lebensmittel aus einen Container fischt. Evie erfährt von der Farm und ist regelrecht versessen nach Suzanne. Wird diese Bekanntschaft ihr Leben für immer verändern?

    Der Roman ist eher schwierig zu lesen, muss man sich zunächst erst einmal an die Sprache der Autorin gewöhnen. Ich brauchte gut hundert Seiten zum Eingewöhnen und habe immer wieder überlegt, ob ich abbreche, aber dann war das Verlangen zu erfahren, was damals geschah größer. Es kommen viele sprachliche Bilder zum Einsatz, die zwar die Vorstellungskraft des Lesers ankurbeln, aber einfach zu viel sind und teils den Lesefluss stören.

    Durch die Handlung führt uns Evie Boyd als Ich- Erzählerin. Mal begleiten wir sie 1969 als 14 jähriges Mädchen, mal als erwachsene Frau, die ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen Revue passieren lässt. Sehr deutlich kommt dabei die Obsession rüber, die die Erzählerin Suzanne gegenüber verspürt. Das ist keine normale Freundschaft mehr, sondern eher eine Sucht.

    So einen richtig roten Faden hatte die Geschichte für mich nicht. Immer wieder schweift die Autorin vom eigentlichen ab. Dennoch wird sehr deutlich wie sehr sich Evie nach Anerkennung sehnt und wie ihr jedes Mittel recht ist, diese zu bekommen. Dabei sind das Bestehlen der eigenen Mutter nur die kleinen Vergehen. Die Trostlosigkeit des damaligen Teenagerlebens wird sehr deutlich und auch die regelrechte Langeweile, die das Mädchen zu quälen scheint. Der regelmäßige Drogenkonsum scheint absolut normal für die damalige Zeit, fast schon eine Nebensächlichkeit.

    Die Offenbarung am Ende des Buches war kein Knallereffekt wie ich ihn erwartet hatte, sondern eher fad und ohne große Ausführungen offengelegt. Ich hatte igendwie mehr Erklärungen zu der Tat erwartet. Auch Spannung vermisste ich hier kläglich.

    Fazit: Auch wenn mir einige Passagen recht gut gefallen haben, so zum Beispiel die Darstellung der Ungezwungenheit in der Jugend, so konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen. Eher bleibt das Geschilderte mit einem faden Beigeschmack am Leser kleben. Daher kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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  1. 3
    27. Aug 2016 

    Hippie Musik

    Mit vierzehn interessiert sich Evie Boyd schon für Sex, ihre Freundin Connie hat einen interessanten Bruder. Der jedoch haut mit seiner Freundin ab. Auch mit der Freundschaft der beiden Mädchen geht es bergab. Ein wenig haltlos geworden findet Evie es ganz toll, Suzanne kennenzulernen. Die junge Frau ist nur wenig älter als Evie, aber sie hat etwas besonderes und keine Hemmungen zu klauen. Evie ist fasziniert. Mit Suzanne erfährt sie Dinge, die sie sich nie vorstellen konnte, an die sie nie zu denken wagte. Immer häufiger hält sie sich auf dem Hof auf, wo die Kommune des charismatischen Russell lebt.

    Was kann schon geschehen im Jahr 1969, wenn ein Mädchen jung ist, auf der Suche, unsicher. Noch ist die Zeit der Blumenkinder nicht vorbei. Love and Peace bilden das Gerüst und Regeln braucht man nicht. Evie sucht das Abenteuer, ihr kleines behütetes Leben ist ihr langsam zu eng geworden, ihre Eltern sind getrennt und niemand scheint sich wirklich für ihre Belange zu interessieren. Die Gruppe um Russell erweckt den Eindruck als sei sie die Antwort auf alle Fragen. Relaxed ums Lagerfeuer sitzen, diskutieren, was will man mehr. Aber leider kann man von Love and Peace und die Möglichkeiten, an Geld zu kommen, sind begrenzt.

    Da war der Hinweis auf Charles Manson im Klappentext, der sicherlich einige neugierig macht und andere möglicherweise abschreckt. Egal zu welcher Gruppe man gehört, das Buch ist im Gespräch und genau das reizt auf jeden Fall mit der Lektüre zu beginnen. Nach Beendigung fragt man vielleicht erstmal im großen Netz, was es denn nun mit Charles Manson auf sich hatte, denn an die Zeit gibt es keine eigene Erinnerung und dieses sektenartige ist einem vielleicht doch eher fremd. Doch zurück zu Evie. So wie sie war man auch selbst einmal vierzehn, unzufrieden mit sich und der Welt. Hätte eine Suzanne einen locken können, hätte man rechtzeitig gemerkt, was es Zeit gewesen wäre zu gehen. Es drängt sich der Eindruck auf, Evie sei ein wenig unreflektiert und blass. Doch mag man nicht rechten, schließlich weiß man nicht, wie man selbst reagiert hätte, hätte das vermeintliche große Abenteuer an die Tür geklopft. Das sich Treibenlassen ist gut nachvollziehbar in einem langen heißen kalifornischen Sommer. Allerdings ergriffen muss man nicht unbedingt sein. Es liest sich so vor sich hin, eine Beschreibung eben. Nicht immer verständlich, was so viele daran mögen. Mitreden kann man, überwältigt ist man nicht.

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