Gib mir mein Kind zurück

Buchseite und Rezensionen zu 'Gib mir mein Kind zurück' von Jasmin Eichner

Inhaltsangabe zu "Gib mir mein Kind zurück"

Dies ist die Geschichte der kleinen Judith und gleichzeitig die Geschichte ihrer beiden Mütter, der Polin Anna und der polnischen Jüdin Lea, die in den letzten zwei Monaten nach dem 2. Weltkrieg in Polen beginnt.

Und wie beim kaukasischen Kreidekreis, bei dem der Richter zu einer ziemlich ungewöhnlichen Maßnahme greift, um festzustellen wer die wahre Mutter ist, beanspruchen auch hier zwei Mütter ein Kind. Der Richter lässt kurzerhand einen Kreidekreis auf den Boden malen, in das sich das Kind zu stellen hat. Jeweils ein Ärmchen des Kindes sollen die beiden Mütter nun ergreifen und fest ziehen, denn die wahre Mutter, so der Richter, wird die Kraft haben das Kind als Erste aus dem Kreis zu ziehen. Die wahre Mutter lässt jedoch jedes Mal das Ärmchen los, aus Angst das Kind zu verletzen. Als der Richter sie fragt, warum sie denn den Arm loslässt erwidert sie. Sie könne dem Kind nichts antun. Da erkennt der Richter die wahre Mutter.


Durch Zufall heiraten Anna und Lea am selben Tag und werden dann Nachbarinnen. Sie entbinden ihre Kinder fast gleichzeitig, doch Annas Kind stirbt bei der Geburt.
Zwei Jahre danach ist die Jüdin Lea auf dem Weg ins KZ. Den sicheren Tod vor Augen gibt Lea Anna ihr Kind, um es zu retten. Für die kinderlos gebliebene Anna bedeutet die kleine Judith die Erfüllung des ihr verweigerten Glücks.
Doch alles kommt anders. Lea überlebt die Strapazen im KZ und kehrt zurück. Sie will nun ihr Töchterchen Judith wieder haben. Die mittlerweile achtjährige Judith kann sich an ihre leibliche Mutter Lea nicht erinnern und Anna verschweigt ihr all die Jahre ihre wahre Herkunft.
Als Judith nun die Wahrheit erfährt, bricht ihre kleine Welt zusammen. Aufgewachsen mit all den Vorurteilen der damaligen Zeit über die bösen Juden, will sie nicht zu „denen“ gehören, sie will Polin sein, wie Anna ihre vermeintliche Mutter.
Und es ist die Geschichte der beiden Ehemänner und Väter von Judith, die nicht in der Lage sind eine Katastrophe zu verhindern und die ihre Vorurteile nicht abbauen können.
Und letztlich ist es die Geschichte einer Handvoll Menschen, die zwar der Hölle des KZ entkommen sind, um neu zu beginnen, die aber erfahren müssen, dass der Frieden vom 8. Mai 1945 nicht für alle Juden gilt

Format:Kindle Edition
Seiten:71
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