Gefangen und frei: Der Buddhist in der Todeszelle.

Buchseite und Rezensionen zu 'Gefangen und frei: Der Buddhist in der Todeszelle.' von David Sheff
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Gefangen und frei: Der Buddhist in der Todeszelle."

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
Verlag: Barth O.W.
EAN:9783426293140

Rezensionen zu "Gefangen und frei: Der Buddhist in der Todeszelle."

  1. tragische Lebensgeschichte

    Eine schreckliche Kindheit, die falschen Freunde und mehrere Straftaten – Jarvis Jay Masters Leben war geprägt von Hass und Gewalt. 1990 wird ihm ein Mord an einem Gefängniswärter angehängt, und er wird zum Tode verurteilt. Masters ist voller Wut, hat Panik-Attacken und weiß keinen Ausweg mehr. Bis er eines Tages den Rat bekommt, es mit Meditation zu versuchen. Zunächst zweifelt Masters an der Wirksamkeit des buddhistischen Weges und es graut ihm davor, die Augen im Gefängnis zu schließen. Doch eines Tages beginnt er dennoch zu meditieren und gewinnt eine völlig neue Sicht auf sein Leben.

    Fazit:
    Meiner Meinung nach, passt das Buch bzw. eigentlich der Schreibstil nicht zu dieser Geschichte, die hier eigentlich dahintersteckt. Vielleicht liegt es daran, dass der Autor kein Buddhist ist? Es wirkt, als hätte er nicht das nötige Einfühlungsvermögen, was notwendig ist, die Geschichte so zu schreiben, wie sie es verdient. Der Schreibstil wirkt sehr nüchtern und distanziert.
    Schade. Ansonsten handelt es sich bei diesem Buch um eine tragische Lebensgeschichte, die es definitiv Wert ist erzählt zu werden!
    Auch ich selbst kenne mich zu wenig mit Buddhismus aus, um hier wirklich alles ganz nachvollziehen zu können.
    Interessante Ansätze - aber überzeugen konnte mich das Buch nicht.

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  1. Chancenlos

    Kurzmeinung: Habe ich gerne gelesen, obwohl die Lehren des Buddhismus einen großen Raum einnehmen - es ist nämlich gut geschrieben.

    Dieser Roman beschäftigt sich einerseits mit dem Schicksal des Jarvis Jay Masters und andererseits in aller Ausführlicheit mit den Praktiken und Lehren des Buddhismus.

    Anders als in der Fiction von „The Guardians“ gelingt es den Unterstützern von Jarvis Jay Masters nicht, ihren Schützling freizubekommen. Beide Romane haben durchaus Berührungspunkte. Für mich als Leser steht in „Gefangen und frei“ nicht im Vordergrund ob Jarvis schuldig ist oder nicht. Sondern wie chancenlos er schon als Kleinkind war. Verantwortung für seine Taten trägt er trotzdem. Aber hätten nicht manche Menschen eine Begnadigung verdient, die sich über Jahrzehnte im Gefängnis lebend positiv verändert haben? Vielleicht sind wir aus lauter Angst zu unbarmherzig, eine zweite Chance zu geben.

    Denn die intensive Beschäftigung mit dem Buddhismus hat aus Jarvis erst den Menschen gemacht, der er hätte sein sollen oder hätte sein können, hätte er die Chance dazu gehabt und wäre in einer liebevollen Familie aufgewachsen.

    Was den Buddhismus betrifft, dessen Lehren im Buch fast mehr Raum einnehmen als Jarvis Leben selber, meine ich, ihn etwas lapidar auf das Prinzip herunterbrechen zu können. „Wenn dich etwas belastet, denk einfach an was anderes“. Doch da buddhistische Lehren und Lehrer Jarvis halfen, sich zu verändern, hat die überaus ausführliche Behandlung dieser Ideologie eine gewisse Berechtigung.

    Fazit: Über Strafe und ihre Sinnhaftigkeit kann man wirklich lange nachdenken. Mich fasziniert und interessiert das Thema immer wieder.

    Kategorie: Biographie. Religion.
    Verlag: O.W. Barth

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