Frostnacht: Kommissar Erlendur 7

Buchseite und Rezensionen zu 'Frostnacht: Kommissar Erlendur 7' von Arnaldur Indriðason
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Inhaltsangabe zu "Frostnacht: Kommissar Erlendur 7"

Die Leiche eines Kindes wird in der Parkanlage eines Wohnblocks entdeckt. Es ist ein frostiger Januartag, und die herbeigerufenen Beamten der Kripo Reykjavík sind schockiert: Der kleine, dunkelhäutige Junge liegt mit dem Gesicht nach unten, im eigenen Blut festgefroren, offenbar brutal ermordet. Erlendur, Sigurður Óli und Elinborg nehmen die Ermittlungen auf und fördern grausame Ereignisse aus der Vergangenheit zutage. Während eisige Stürme das Leben auf der Insel lahmlegen, wird Kommissar Erlendur zudem von schlimmen Erinnerungen geplagt...

Format:Audible Hörbuch
Seiten:0
Verlag: Lübbe Audio
EAN:

Rezensionen zu "Frostnacht: Kommissar Erlendur 7"

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    26. Jan 2020 

    Die Trostlosigkeit eines Kindsmords...

    Der Leiche eines Kindes wird in der Parkanlage eines Wohnblocks entdeckt. Es ist ein frostiger Januartag, und die herbeigerufenen Beamten der Kripo Reykjavík sind schockiert: Der kleine, dunkelhäutige Junge liegt mit dem Gesicht nach unten, im eigenen Blut festgefroren, offenbar brutal ermordet. Erlendur, Sigurður Óli und Elinborg nehmen die Ermittlungen auf und fördern grausame Ereignisse aus der Vergangenheit zutage. Während eisige Stürme das Leben auf der Insel lahm legen, wird Kommissar Erlendur zudem von schlimmen Erinnerungen geplagt...

    Dies ist mein erster Thriller aus der Feder von Arnaldur Indriðason - und zielsicher haber ich einmal mehr nicht zu Band 1 einer Reihe gegriffen, sondern gleich zu Band 7. Dies ist vermutlich mit ein Grund, weshalb mir vor lauter isländischen Namen der Kopf schwirrte - denn natürlich wird im siebten Band einer Reihe nicht mehr so intensiv auf einzelnze Charaktere eingegangen wie zu Beginn der Serie. Aber sei's drum, hier ging es ja v.a. um die Aufklärung des Mordes an einem kleinen Jungen.

    Elias heißt der gerade einmal 10jährige Junge, der festgefroren in seinem Blut auf dem Grundstück vor seinem Wohnblock liegt. Die sofort benachrichtigte Mutter des Jungen ist nicht nur geschockt - sie macht sich auch große Sorgen um ihren älteren Sohn, der ebenfalls nach der Schule nicht nach Hause gekommen ist. Kommissar Erlendur und seine Kollegen haben alle Hände voll zu tun. Es erschwert die Ermittlungen, dass weder die thailändische Mutter des Opfers noch die Nachbarn sowie Elias' Mitschüler und seine Lehrer besonders gesprächig sind. Mühsam erarbeitet sich die Polizei einzelne Informationen, die sie wie ein Puzzle zusammenzusetzen versucht.

    Ist der Täter in der Familie zu suchen? Gibt es fremdenfeindliche Hintergründe der Tat? Oder gab es im Umfeld der Schule Motive für jemanden, den kleinen Elias umzubringen? Bei eisigen Temperaturen versucht Kommissar Erlendur Licht ins Dunkel zu bringen - und stößt allerorts auf eine Mauer des Schweigens. Die Spurenlage ist dürftig. Und doch setzt Erlendur alles daran, denjenigen zu fassen, der nicht davor zurückschreckt, einen kleinen Jungen abzustechen.

    Eine düstere Stimmung zieht sich durch den Krimi, und die eisigen Temperaturen setzten sich beim Hören auch allmählich in meinem Kopf fest. Selbst die Tatsache, dass sich in Island ohne Ausnahme jeder duzt, kleidete das Geschehen in kein freundlicheres Gewand.

    Leider blieben mir sämtliche Charaktere fremd. Dies mag neben meinem schon erwähnten Quereinstieg in die Reihe auch an der wohl massiven Kürzung der Erzählung in der Hörfassung liegen. Die Printausgabe weist immerhin knappe 400 Seiten auf, was bei einer 1:1 Umsetzung in der Regel mehr als 10 Stunden Hörbuch entspricht. Diese Ausgabe kommt mit gerade einmal 4 Stunden und 14 Minuten aus! Umgerechnet bedeutet dies, dass die Handlung um mehr als die Hälfte gekürzt wurde. Das lässt jedenfalls keinen Spielraum mehr für die Auskleidung von Figuren.

    Frank Glaubrecht hält seine Lesung recht getragen, was zu der düsteren und leicht melancholsichen Stimmung der Erzählung passt. Insgesamt jedoch konnte mich dieser Krimi nicht wirklich überzeugen. Da gibt es sicher spannendere kriminalistische Ausflüge nach Island!

    © Parden

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