Fronleichnamsmord (Zeitreisekrimi, Band 3)

Buchseite und Rezensionen zu 'Fronleichnamsmord (Zeitreisekrimi, Band 3)' von Bea Rauenthal
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Inhaltsangabe zu "Fronleichnamsmord (Zeitreisekrimi, Band 3)"

Diskussionen zu "Fronleichnamsmord (Zeitreisekrimi, Band 3)"

Format:Taschenbuch
Seiten:352
EAN:9783548611846

Rezensionen zu "Fronleichnamsmord (Zeitreisekrimi, Band 3)"

  1. Der Mief der 70iger

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    Das ist jetzt das dritte Zeitreisebuch der Autorin und nun lässt sie Jo und Lutz fast in der Gegenwart agieren, aber nur fast! Ein ungelöster Todesfall aus dem Jahr 1974 katapultiert Jo wieder ein Mal zurück. Als junge Kommissarin zur Anstellung, natürlich als Fräulein Weber zum Kaffeekochen verdammt, fällt es ihr nicht leicht sich dem Machoton des Vorgesetzten zu unterwerfen. Schließlich agiert sie mit dem Wissen und der Erfahrung einer langjährigen erfolgreichen Kriminalbeamtin. Zuerst auf sich allein gestellt, ermittelt sie in einer Hippiekommune, im Umfeld der Kaufhausbrände der RAF und das immer am Rande der damaligen Legalität. Gut das auch Lutz Jäger in der Vergangenheit angekommen ist, allerdings dieses Mal als Hippie und neuer Bewohner der Landkommune durchaus ein Verdächtiger. Dort begegnet Jo auch ihrer Mutter, damals noch nicht die knallharte Staatsanwältin, sondern ein Blumenmädchen, dass aus ihrer Gesellschaft ausbrechen möchte und sich ausprobiert. Auch ihrem Vater läuft sie über den Weg, er ist leitender Polizeirat und hält immer mal wieder schützend seine Hand über sie, wenn sie ihre berühmt-berüchtigten Alleingänge unternimmt oder den Leiter des Kommissariats durch ihre selbstbewusste Art gegen sich aufbringt. Unerklärlich für ihn, fühlt er eine Sympathie und einen Beschützerinstinkt für die junge Berufsanfängerin.
    Der Krimi ist flott geschrieben, ganz besonders gefallen hat mir die Zeitreise in die nahe Vergangenheit. Eine Zeit an die ich mich aus Kinderzeit noch erinnere, aber der Mief der 70iger war mir nicht mehr gegenwärtig. Diese Stimmungs- und Zeitbild ist sehr gut getroffen. Die langhaarigen Wehrdienstverweigerer und Hippies, die reaktionären Kleinstadtbewohner mit ihren Vorurteilen, die Zimmerwirtin mit der wöchentlichen Zuteilung an Badewasser, sind neben der spannenden Krimihandlung auch immer für einen Lacher gut.
    Jetzt tut es mir fast Leid, dass ich das Buch so lange ungelesen auf dem Stapel liegen hatte.

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