Fremdenlegion

Buchseite und Rezensionen zu 'Fremdenlegion' von Eckard Michels
1
1 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Fremdenlegion"

Diskussionen zu "Fremdenlegion"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:464
Verlag: Verlag Herder
EAN:9783451385339

Rezensionen zu "Fremdenlegion"

  1. Regardez la autre vie!

    Sicherlich ein komplexes Thema und etwas aus der Zeit gefallen. Eine Struktur, die definitv männerdominiert ist und auf mehr als einhundert Jahre Geschichte zurückschauen kann. Ein Autor, der lieblos mit seinem Untersuchungsgegenstand fremdelt und durchgängig den Untersuchungsgegenstand als "Söldnerarmee" bezeichnet. Sprachlich irgendwo zwischen "Buletten, Bohnen und Kartoffelpamps" und Fischstäbchen,Nudeln und Möhrengemüse". Am Ende des Buches schaut der Leser in den Spiegel, reibt sich die Augen und ist stolz darau, das Buch beendet zu haben.

    Ein Thema auf 400 Seiten aufzublasen, ohne dass der Leser "mehr" mitnimmt als nach dem Wikipediartikel ist schon ein Kunststück. Was bleibt ist ein Gefühl, dass es sich bei dieser Formation handelt, die ein mittelalterliche Tradition weiterführt und vor der französischen Revolution völlig normal war, so dass sich hessische Landeskinder in Nordamerika wiederfanden oder Schweizer (nicht nur Katholiken) Italien und den Rest Europas in Schutt und Asche legten. Die Grundstruktur wie bei der "Schweizer Garde" des Papstes, in der US-Army um eine Greencard zu ergattern oder früher in der "La Legion", einer Einheit, die für die Spanier Marokko "pazifizierte" und über ein Museum verfügt, in dem man das Auge des ersten Kommandanten Millan Astray besichtigen kann. Das was das Auge des Kommandanten in Spanien ist, stellt für die Franzosen die Holzhand von Camarone dar, einem blödsinnigen zweckfreiem Gefecht in Mexiko dar.

    Chronologisch werden die grossen Einsatzcluster in den Kriegen/Zwischenkriegen/ Polizeiaktion abgebildet
    und abgehandelt. Rezeption und Perzeption der Truppe -schwerpunktmässig in Deutschland- werden abgebildet und in ihren Kontext eingebunden.

    Diejenigen, die in französischer Geschichte Lücken haben haben grosse Chancen, diese zu schliessen, so dass Lesen bildet.

    Schön, dass es diesen Titel bei der Bundeszentrale für Politische Bildung gab, so daß der finanzielle Einsatz überschaubar war.

    Was bleibt, das schale Gefühl, ein halbgares "brav hast Du zu Ende gelesen".

    Teilen