Fremd: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Fremd: Roman' von Michel Friedman
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Fremd: Roman"

»Dies ist ein Buch über das Fremdsein, das äußere und das innere. Eine Erfahrung, die exemplarisch für viele Menschenschicksale ist. Es ist allen Menschen gewidmet, die irgendwo im Nirgendwo leben.« Michel Friedman »Die Angst ist mein Lebensgefährte« Ein Kind, voller Furcht, kommt nach Deutschland – ins Land der Mörder, die die Familien seiner Eltern ausgelöscht haben. Hier soll es Wurzeln schlagen, ein Leben aufbauen. Das Kind staatenloser Eltern tut, was es kann. Es will Kind sein. Es will träumen. Es will leben. Doch was es auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung – und eine traumatisierte Kleinfamilie, die es mit Angst und Fürsorge zu ersticken droht. Mit großem Gespür für Zwischentöne und einer kunstvoll verdichteten Sprache zeichnet Friedman das verstörende Bild der Adoleszenz in einer als fremd und gefährlich empfundenen Welt. Das berührende Kaleidoskop eines existenziellen Gefühls, das seziert werden muss, damit es die Seele nicht auffrisst.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
Verlag: Berlin Verlag
EAN:9783827014610

Rezensionen zu "Fremd: Roman"

  1. Eines meiner Jahres-Highlights

    Ja, wie soll ich das Buch beschreiben, ohne abzuschreiben? Besser als er kann ich das eh nicht.

    Da ist zunächst das Layout: Es sieht aus wie ein Gedicht.

    Dann der Autor, der früher ein sehr öffentlicher Mensch war, über den man schon recht viel weiß.

    Er ist ein nachdenklicher Mensch, ein nachdenkender Mensch. Er erinnert sich an seine inzwischen gestorbenen Eltern, an das Fremdsein im neuen Land, an all das, was er für die Familie tut (und was sie für ihn tut). Und damit erdrückt sie ihn fast in ihrer Angst. Sie müssen auch recht alte Eltern gewesen sein, er ist lange nach dem Krieg geboren.

    Das Buch geht unter die Haut und lässt einen nachdenklich zurück. Würde ich mein USA-Visum zerreißen, weil meine Mutter flüstert: "Willst du uns wirklich alleinlassen?"

    Halt gibt ihm schließlich die eigene Familie, die Partnerin, die beiden Kinder. Man könnte fast sagen, Bärbel Schäfer hat ihn gerettet. Und das ist auch gut so.

    Eines meiner Jahres-Highlights, eine absolute Leseempfehlung.

    Teilen