Frau Morgenstern und die Verschwörung

Rezensionen zu "Frau Morgenstern und die Verschwörung"

  1. 4
    02. Dez 2021 

    Der Tod des Kardinals...

    Violetta Morgenstern, Pensionärin mit Vorliebe für kreative Selbstjustiz, erhält einen heiklen Auftrag im Namen des Staates: Mit ihrem Kollegen, dem Ex-Söldner Miguel Schlunegger, soll sie einen Kardinal aus dem Vatikan eliminieren. Der Grund: topsecret. Doch ein Attentäter kommt den beiden zuvor. Wer außer ihnen hat sonst noch Interesse am Tod des ranghohen Geistlichen – und vor allem warum? Das mörderische Duo stöbert in den finsteren Ecken der heiligen Hallen und kommt einem jahrhundertealten Geheimnis auf die Spur, das so ungeheuerlich ist, dass die Weltgeschichte neu gedacht werden muss. (Klappentext)

    Frau Morgenstern ist eine pensionierte Lehrerin mit recht rigiden Moralvorstellungen und einem schrägen Hang zur Selbstjustiz ("Strafe muss sein!"). Seit einiger Zeit arbeitet sie für das geheime Liquidierungs-Ministerium der Schweizer Regierung: "TELL". Das Morden im Regierungsauftrag bei erwiesener Bösartigkeit und Gefährlichkeit der Delinquenten, denen mit legalen Mitteln nicht beizukommen ist, ist genau nach Frau Morgensterns Geschmack.

    Sie und ihr versierter Kollege Miguel Schlunegger erhalten nun den Auftrag, einen Kardinal zu töten, der der derzeitige Chef der Vatikanbank ist. Doch kurz bevor sie zuschlagen könnten, wird der Mann von jemand anderem umgebracht. Das macht die Organisation hellhörig - und die Schweizer Regierung gleich mit. Wer oder was steckt hinter dem Attentat? Violetta Morgenstern und ihr Kollege erhalten den Auftrag, die Hintergründe des Mordes an dem Kardinal zu erkunden.

    Mittlerweile sind die Figuren um die Organisation "TELL" schon recht vertraut und es macht Spaß, ihnen wiederzubegegnen. Dabei erfährt man in jeder Folge mehr zu den einzelnen Charakteren. Diesmal ist es Miguel, auf dessen Privatleben und Vergangenheit hier näher eingegangen wird. Violetta - von ihrem Freund auch "lila Lady" genannt - ermittelt nebenher auch wieder in eigener Sache, was sich als überaus amüsanter Nebenzweig der Handlung entpuppt.

    Marcel Huwyler beherrscht hier den Balanceakt zwischen humorvoll und tiefgründig gekonnt. Dieser dritte Teil der Reihe sprüht vor originellen Einfällen, spritzigen Dialogen, Skurrilitäten und Wortwitz, was mir sehr gut gefallen hat, interessante Denkanstöße inbegriffen. Irgendwie wird die Reihe immer besser...

    Judith Steinhäuser ist auch diesmal als Sprecherin eine passende Besetzung für die ungekürzte Lesung (9 Stunden und 59 Minuten ). Mit ihrer leicht rauchigen Stimme, die ein wenig an die der berühmten Katharina Thalbach erinnert, bietet sie das passende Hörerlebnis zu der Person der Frau Morgenstern.

    Mir hat es jedenfalls wieder Spaß gemacht, den Abenteuern um die pensionierte Lehrerin zu lauschen. Band vier wird sicher folgen. Hoffentlich bald, Herr Huwyler!

    © Parden

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